Guter Start, aber wie weiter?

Fragen zu Boegen zum Bogenschiessen. Keine Fragen zum Bogenbau.
Grimmy
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Guter Start, aber wie weiter?

Beitrag von Grimmy »

Hallo zusammen,
ich bin neu hier im Forum und habe ein paar Fragen.
Kurz zu mir: Ich habe vor etwa einem Jahr das Bogenschießen (wieder) begonnen. Vor rund 15 Jahren habe ich schon einmal ca. 1,5 Jahre FITA geschossen, bin inzwischen aber komplett beim intuitiven Schießen gelandet und habe sehr viel Spaß daran. Momentan schieße ich einen Hybridbogen (Oak Ridge Beli), 62" / 30 lb.
Jetzt möchte ich mir einen stärkeren Bogen zulegen (ca. 40 lb) und gern auf einen Langbogen umsteigen. In meinem Verein schießt leider nur eine weitere Person Langbogen und dies auch noch nicht lange, also kann ich dort nur begrenzt nach Erfahrungswerten fragen.

Bögen, die mich interessieren:
- Wolf Custom von Ragim (optisch mein Favorit)
- Athelig von Drake
- Ishi von Beier
- Sentinel Excellent Custom von Fairbow
(Mein Budget ist etwas begrenzt, da ich aktuell noch in der Ausbildung bin)


Meine Fragen an euch:
1. Bogenlänge:
Bei 1,80 m Körpergröße und meinem Auszug von 29,5" lese ich häufig Empfehlungen für 70". Online finde ich aber fast nur Bögen mit einer Länge von 68".
Frage: Reichen 68" trotzdem aus oder sollte ich mich gezielt weiter nach einem 70"-Modell umsehen?


2. Bogenfenster:
Ich überlege, ob ich einen Langbogen ohne Bogenfenster nehmen sollte.
Ist es mit wenig Erfahrung überhaupt ratsam, ohne Fenster zu schießen oder wäre ein Bogen mit Fenster am Anfang sinnvoller bzw. fehlerverzeihender?


3. Marken/Modelle:
Hat jemand Erfahrung mit den genannten Bögen?
Bzw. Erfahrung mit diesen Herstellern?


4. Holzpfeile & Selbstbau:
Ich möchte gern auf Holzpfeile umsteigen und diese selbst bauen.
Ich habe mir online diverse Spinerechner angeschaut und die geben mir (leicht) unterschiedliche Ergebnisse. Fragen allerdings auch alle verschiedene Infos an.
Worauf sollte ich bei Spine, Schaftdurchmesser und Länge achten bei ~40 lb und 29,5" Auszug?


5. Sollte ich erstmal noch bei meinem Setup bleiben und mehr Erfahrung sammeln, da ich sehr gut damit klar komme?


Ich freue mich über eure Gedanken und Empfehlungen.
Vielen Dank schon mal!

Viele Grüße
Grimmy
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Spanmacher
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Re: Guter Start, aber wie weiter?

Beitrag von Spanmacher »

Herzlich willkommen, Grimmy.

Die Beantwortung all Deiner vielen Fragen fällt vielleicht im direkten Gespräch leichter.
Eventuell wäre es sinnvoll wenn Du verrätst, in welcher Gegend Du lebst. Da könnte sich jemand aus dem Forum finden, der sich in der Nähe befindet und sich mit Dir austauschen könnte.
Ein zu hohes Zuggewicht ist nichts anderes als Körperverletzung und verhindert darüber hinaus einen brauchbaren Trainingseffekt.
Grimmy
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Re: Guter Start, aber wie weiter?

Beitrag von Grimmy »

Das ist ein guter Vorschlag, danke 🙂
Ich wohne im Raum Kassel, falls jemand aus der Nähe kommt und Interesse hat.

Ansonsten bin ich natürlich auch hier für Tipps offen 🙂
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Ravenheart
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Re: Guter Start, aber wie weiter?

Beitrag von Ravenheart »

Länge/Auszug

Es gibt auch 68"-Bogen, deren max Auszug mit 30" angegeben ist. So einer sollte es schon sein.
Am besten begibst Du Dich in ein Bogen-Fachgeschäft, da wirst Du beraten UND kannst sie testen!

Fenster

Ja, ich würde erst mal bei einem Fenster bleiben.

Pfeile

Das musst Du austesten, es gibt zu viele Einflussfaktoren. Ich würde mit 45/50ern und 50/55ern beginnen und das Feintuning dann über das Spitzengewicht machen. Baue je 3 Pfeile, kaufe je 3 Schraubspitzen 125, 100 und 80 grain, und teste dann, welche Kombi Dir am meisten liegt.

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Re: Guter Start, aber wie weiter?

Beitrag von Andi. »

Hallo Grimmy,


den Wolf schieße ich seit vier Jahren,für den Preis ist er schon brauchbar.
Ragim weiß schon was sie so bauen,ist halt ein günstiger "Fließband"bogen.
Natürlich bedeutet das gewisse Abstriche,zum Einen hat er schon einen
deutlichen (noch akzeptablen) Handshock und ist natürlich nur für "Gummi"
-Darcron Sehnen ausgelegt.
Auch der Griff ist nicht ganz so prikelnd....wobei sich das schnell mit
Raspel & Feile ändern läßt.
CIMG2785.JPG
Einen Auszug von 30.5 macht er bei mir mit,bin etwa 184cm groß.....
...werfe aber Carbonpfeile (800Spine),-Holz ist mir zu langsam-bei
nur 30lb.
Bei Zeiten werde ich mal die Tips mit Horn ersetzen,ist sozusagen
mein Bastel & und Versuchsbogen ;D



Ja mei,die Angaben der Bogenlänge zur Körpergröße-ist halt
leider,wie üblich im Thema Bogen,ein MixMax aus verschiedensten
Ansichten...letztlich doch eine Frage der eigenen Vorlieben,Körperstatur
und gewolltem Auszug-eigene Erfahrung zählt !-Ausprobieren !?
Selbst komme ich mit 68 Zoll gut klar (auch mit weniger),ein vorhandener
71 Zoll Bogen bringt mir vergleichsweise keinen merklichen Vorteil.....

Spinerechner sind nur Schätzeisen zur Annäherung geeignet,ein eideutiges
Ergebnis bringt nur ein Ausschießen eines Rohschaftes-befiedert fliegt auch
die unpassensde Spine....
Zuletzt geändert von Andi. am 11.11.2025, 09:07, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Guter Start, aber wie weiter?

Beitrag von Benedikt »

Für ideal zum Bogen passende Pfeile würde ich ja den Rohschafttest (<- klick) empfehlen :) ;)

Bogenlänge wie Rabe schreibt, gibt auch 68" für den Auszug. Einzig der Sehnenwinkel an den Finger ist steiler, wenn kürzer.

Mit Fenster ist zu Beginn leichter, würde ich davon abhängig machen, wie du planst, langfristig zu schießen und dann diese Option wählen.
Either all days are holy or none are. (Terry Pratchett)
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Re: Guter Start, aber wie weiter?

Beitrag von benzi »

Zum Thema Pfeilauflage ja nein...
Ich bin direkt von einem Jagdrecurve mit Bogenfenster auf einen Primitivbogen ohne Pfeilauflage umgestiegen, das hat, was das Trefferbild angeht, super geklappt .. Grund war damals schlicht, dass ich glasbelegte Langbogen nicht mag.... ich habe meinen Schiesstil allerdings deutlich verändert...
Und mensch muss sich mehr mit passenden Pfeilen...Spine..Spitzengewicht etc. beschäftigen... aber das möchtest Du ja eh... super, dass Du auf Holzpfeile umsteigen möchtest! 👍

Liebe Grüße
"Du hast den Verstand verloren, weißt Du das?" "Dafür hab ich ein Leben lang üben müssen"
(Peaceful Warrior, Film)
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Re: Guter Start, aber wie weiter?

Beitrag von Grimmy »

Danke für all die Antworten, die haben mir definitiv weitergeholfen 🙂

Da ich bei meinem aktuellen Bogen super beraten wurde, würde ich den nächsten eh über meinen lokalen Händler bestellen. Ich werde da mal einen Beratungstermin machen und fragen, ob ich ein paar Bögen mit und ohne Fenster Probeschießen darf.

Verschiedene Pfeile zu bauen ist ein toller Tipp.
Soweit habe ich nicht gedacht 😅

@Andi.
Wenn du an deinem Bogen bastelst, womit lackierst du nach?
Andi.
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Re: Guter Start, aber wie weiter?

Beitrag von Andi. »

Handelüblicher 2K Klarlack...

...allerdings nicht mit Pinsel,sondern mit einem Eck
vom Haushaltsschwamm,nur sparsamst getränkt,"zart"
drüberwischen.
Das Ganze meist mind.dreimal wiederholt-trocknet so
dünn aufgetragen schneller und wird schön glatt,
-ohne Schleifen zu müssen.
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Re: Guter Start, aber wie weiter?

Beitrag von Alwin.K »

Hallo Grimmy,

ich schieße auch erst seit Sommer ´23 - und hatte im Spätherbst noch einmal einen Neubeginn wegen völligem Umstieg auf Daumentechnik und Reflex(Reiter-)bögen. Von weitreichenden, langjährigen Erfahrungen bin ich also noch weit entfernt, aber ich möchte dennoch meine bisherigen Erfahrungen teilen.

zu Deinen Punkten:

1.) Ich bin 1,77 m groß und habe mit einem primitiven Selfbow von 70" Länge und 30 lbs von Beier angefangen. Hatte dann später noch einen 70"-Hybrid-Langbogen mit 40 lbs von Flagella Dei (den DR Black Storm) Hinter dem Namen Drake verbirgt sich - glaube ich - auch die ungarische Firma Flagella Dei (hab ich mal irgendwo gelesen)
- https://traditionalbowshop.com/de/
- https://traditionalbowshop.com/de/lamin ... chtshandig
Den Drake Athling und den Drake Huntsman gibt es mit 70" und sogar darüber hinaus; ebenso der Drake Englischer Langbogen Osage mit 74" (der ist aber auch schon ein ganzes Stück teurer)

Prinzipiell spricht aber auch nichts dagegen mit einem 68"-Bogen zu schießen, man muss bei 1,80 m die Empfehlung für 70" nicht zwingend ausreizen. Ich habe mit 1,77 m mittlerweile keinen einzigen Bogen mehr, der der gängigen Empfehlung für Bogenlängen entspricht - ganz einfach, weil Reiterbögen in puncto Bogen- und Auszugslängen bauartbedingt ein völlig anderes Konzept sind

Ein guter und preiswerter Lang-Hybridbogen mit ordentlichen Material- und Schusseigenschaften ist auch der Metis von Buck Trial. Aber der ist auch keine 70" lang. Dafür hat er vermutlich bessere Schusseigenschaften als ein reiner 70"-Langbogen. Ist dann wieder die Frage: Was will ich! Ich persönlich bin von Langbögen völlig weg.

P.S.: Weil Du Drake erwähntest und Beier: Sicher werden hier enige aufschreien und negativ reagieren, aber für mich damals als Anfänger war ich mit Beier und BSW sehr gut bedient, auch wenn preislich etwas höher angesiedelt als andere (online-)Händler und Distributoren. Immer hilfsbereit, zielführend auskunftsbereit, sehr freundlich, per E-Mail immer ansprechbar. Mittlerweile bin ich aber von beiden weg, weil ich mittlerweile meine eigenen Produkterfahrungen gesammelt habe und mehr als noch 2023 inzwischen weiß, was ich will - und auch vieles selbst baue, siehe Holzpfeile

2.) Ich persönlich bin kein Freund von Schussfenstern und Pfeilauflagen - und, im Gegensatz zu "benzi" und "Ravenheart" als Anfänger gleich gar nicht (ich kam damit nicht klar). Lieber einen Bogen ohne Schussfenster, der aber im Griffmittelteil in der Breite nicht allzu "wuchtig" ist. Bei Schussfenstern habe ich die Erfahrung gemacht, daß die nie dort sind wo man sie braucht. Das sollte man also für sich selbst austesten. Oder man hat ein Schussfenster, welches einem nicht viel nutzt. Außerdem: beim Wechsel von Dreifingertechnik auf Daumentechnik ist das Schussfenster dann doch wieder auf der falschen Seite, lach ;D Aber das muss bei Dir ja nicht der Fall sein, wenn Du nicht vorhast (wie ich) mittendrin auf Daumen umzusteigen - oder man bestellt einen Bogen gleicht mit zwei Schussfenstern. Das gibt es teilweise herstellerseits (bspw. Rolan Snake) oder man bestellt seinen Bogen so (zum Bsp. Flagella Dei)

P.S.: Ich persönlich bin auch kein Freund von sogenannten ergonomisch geformten Pistolengriffen, die m.E. fast alle Schussfenster / Pfeilauflagen haben. Ich möchte einen gut in der Hand liegenden traditionellen Griff an meinen Bögen

4.) Ich habe am Anfang alle Pfeile gekauft (was tierisch ins Geld geht, vor allem, wenn man keine Ahnung hat und sich erst noch paar mal "ver"kauft) Zunächst hatte ich dann erst mal mit Pfeilreparaturen begonnen: Nocken, Spitzen, Federn etc. Im Winter 2023/´24 habe ich dann die ersten Pfeile selbst gebaut, habe mich dann entschieden, dabei zu bleiben und habe mir ein Befiederungsgerät gekauft. Nach auch durchaus gemachten Fehlern bin ich jetzt in puncto Pfeilbau recht gut unterwegs und habe mich mittlerweile auch an andere Pfeilarten gewagt (Selfnock-Pfeile mit und ohne Inlet, Flu-Flu-Pfeile). Der Pfeilbau macht Spaß und ist wesentlich günstiger, als Pfeile - die ja irgendwo auch Gebrauchs- und Verbrauchsmaterial sind - ständig zu kaufen

Diesbzgl. Erfahrungen gern per PN oder telefonisch

Verzweifelt bin ich anfangs an Spinewerten und vor allem an Spinewertrechnern. Sechs oder gar acht verschiedene Spinewerte-Rechner und sechs oder gar acht verschiedene errechnete Spinewerte (Man will ja gerade als Anfänger mit dem Wissen um bereits gemachte Fehler nichts mehr falsch machen....) Ich habe dann alle vorhandenen Spinewertrechner bedient, das Ergebnis mit dem tiefsten und dem höchsten Wert eliminiert und aus den restlich Ergebnissen einen Durchschnitt gebildet. Damit kam ich recht gut. Mit der Zeit bildete sich dann der Spinewertrechner heraus, der mit den errechneten Durschnitten am besten harmonierte.
Solcher Eiertanz ist aber nur nötig, a.) wenn man Anfänger ist und nichts falsch machen möchte, b.) wenn man sein gesamtes Equipment noch dabei ist, zurechtzustellen und c.) und überhaupt, lach ::)

Bei Holzpfeilen sind die Spinewerte ohnehin in Spinebereichen angesiedelt, meistens in 5er-lbs-Schritten (und ja - Holzspinewerte haben die Maßeinheit lbs - was aber wiederum NICHT deckungsgleich ist mit dem lbs-Wert Deines Zuggewichtes, welches aber neben dem Spitzengewicht den Spinewert maßgeblich mit beeinflusst)
Wenn ich bei einem Spinewert genau in der Grenze zwischen zwei Spinewertbereichen landete, habe ich geschaut, welche Werte in die Berechnung eingeflossen sind - und ob ich dort vielleicht auch schon irgendetwas vermitteln/interpolieren musste - und habe mich dann für den niederigeren oder auch den höheren Spinewertbereich entschieden.

Seit geraumer Zeit ist das alles nicht mehr nötig: Meine Bögen haben alle ca. 50 lbs Zuggewicht, sind bauartbedingt alle den Reflex- oder Jagdrecurvebögen zuzuordnen, werden alle in der Auszugslänge von ca. 29,5 Zoll geschossen, die Pfeile haben alle 80 grn-Spitzen - außer die mittelalterlichen Pfeile mit geschmiedeten historischen Spitzen - so daß ich meine Pfeile alle im Spinewertbereich 60 - 65 baue.
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Re: Guter Start, aber wie weiter?

Beitrag von Anasazi »

Die Empfehlung mal auf ne Bogenmesse zu gehen, kommt leider etwas spät (die diesjährige Paderbow, oder wie immer sie jetzt heisst, ist schon gewesen).

Meine Empfehlung ist immer, nichts von der Stange kaufen, sondern einen Bogenbaukurs machen und sich so seinen wirklich eigenen Bogen zu schaffen.

Mittlerweile gibt es überall Bogenbaukurse:
in der Traditionell Bogenschiessen sind solche veröffentlicht;
vielleicht hat dein lokaler Händler Tips, wo es solche Kurse bei Euch gibt;
mal bei Bowra (Edertal) oder im Bügenstübchen (Willebadessen) nachfragen - die wissen vielleicht was bzw. das Bogenstübchen hat immer mal wieder Termine mit Pip Bickerstaffe (englischer Bogenbauer);
evt. haben auch die Shadow Hunters (Verein mit Parcours in Hann Münden) Tips;
oder bei Northeim gibt es noch den Traditional-Bow Henning Schrader.
P.S. bei allen diesen Anlaufstellen gab oder gibt es ebenfalls diverse Bögen im Verkauf
(alle Angaben ohne Anspruch auf Vollständigkeit 8) )
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Re: Guter Start, aber wie weiter?

Beitrag von Alwin.K »

Anasazi hat geschrieben: 13.12.2025, 12:12 a.) Meine Empfehlung ist immer, nichts von der Stange kaufen, sondern einen Bogenbaukurs machen und sich so seinen wirklich eigenen Bogen zu schaffen.
b.) Mittlerweile gibt es überall Bogenbaukurse:
c.) in der Traditionell Bogenschiessen sind solche veröffentlicht;
a.) Das würde ich nicht so prinzipiell verallgemeinern. Die "Stangenware" muss nicht zwangsläufig schlecht sein und der eigene gebaute Bogen nicht zwingend gut. Auch ein wirklich "eigener Bogen" kann zwar sehr individuell sein, er kann aber sehr "eigen" sein in seinen Qualitäten
b.) Das stimmt zwar, aber nicht jeder kann einen Bogen selbst bauen - aus verschiedensten Gründen: Platzmöglichkeiten; Werkstatt, Werkzeugausstattung und Materialzugriff, Fähigkeiten und Fertigkeiten - und, auch ein Gegenargument: nicht jeder will sich einen Bogen bauen.
Ich glaube - und da führe ich mich selbst als Beispiel an - daß der Wunsch, einen Bogen selbst zu bauen vielleicht mal irgendwann entsteht und dann auch Form annimmt; Aber das passiert bestimmt nicht als Anfänger. Zuerst muss man doch wirklich erstmal sehen, wie man sich in seinen Vorlieben und Ansprüchen entwickelt, und das geht nicht, indem ich gleich nachdem ich die ersten Anfängerschritte gemacht habe, mit einem selbst gebauten Bogen. Ist zumindest meine Meinung ???
Auch ist der Zeitfaktor nicht von der Hand zu weisen: Ein junger Familienvater oder ein stark in ein Unternehmen eingebundener Leiter, ein Handwerksmeister oder oder oder haben völlig andere Prioritäten als der Bogenschütze, dessen Kinder raus sind, der vielleicht nur noch halbtags arbeitet oder der handwerklich begabte Rentner. Die "keine Zeit habenden Bogenschützen" sind vielleicht froh, wenn sie sich überhaupt etwas freischaufeln können; und in der Zeit schießen sie lieber als zu bauen.... ???
c.) Ja - stimmt: habe ich mich auch schon damit beschäftigt. Vielleicht klappt es bei mir auch noch mit einem eigenen "eigenen" Bogen, lach :D
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Re: Guter Start, aber wie weiter?

Beitrag von fatz »

Alwin.K hat geschrieben: Ich glaube - und da führe ich mich selbst als Beispiel an - daß der Wunsch, einen Bogen selbst zu bauen vielleicht mal irgendwann entsteht und dann auch Form annimmt; Aber das passiert bestimmt nicht als Anfänger. Zuerst muss man doch wirklich erstmal sehen, wie man sich in seinen Vorlieben und Ansprüchen entwickelt, und das geht nicht, indem ich gleich nachdem ich die ersten Anfängerschritte gemacht habe, mit einem selbst gebauten Bogen. Ist zumindest meine Meinung ???
Kann ja sein, dass das deine Meinung ist, aber das muss definitiv nicht so sein. Du schreibst ja selbst dass du keine Ahnung davon hast. Ich hab meinen ersten Bogen gebaut bevor ich schiessen konnte. Übrigens ohne Kurs. Dieses Forum bietet Info dazu.
Haben ist besser als brauchen.
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Re: Guter Start, aber wie weiter?

Beitrag von Anasazi »

@Alwin.K

Ich möchte dir natürlich nicht zu nahe treten, aber ich meine unter Stangenware eben etwas, was nur in den Abweichungen vom Median orginell ist. Einen orginellen und individuellen Bogen kannst du nicht von der Stange kaufen, sondern höchstens beim Bogenbauer als Custom erwerben - und meist gibt es genau die nicht irgendwo im www für super günstige Preise....

Ich betreibe den Sport / das Hobby schon seit über dreißig Jahren. Bogen bauen, seit mittlerweile 31 Jahren. Ich fertige nahezu alles, was ich benutze selber.

Die Ansprechpartner, die ich aufgeführt habe, kenne ich alle persönlich (so vis a vis), sie sind alle im Großraum Kassel (<100km um Kassel). Sie stehen alle bei Bedarf persönlich zur Verfügung.

Ich denke mal, dass Grimmy schon selbst entscheiden kann, was ihm wichtiger ist in seinem Bogenweg - persönliche Kontakte / Kontaktmöglichkeitdnen im näheren und weiteren Umfeld oder eben diverse Webadressen irgendwo im Internet.

P.S. Außerdem ist in meinen Augen ein sehr polemischer Stil, wenn Zitate so angepasst werden (verfälscht werden), dass die persönliche Antwortstrategie hinsichtlich der eigenen Meinung zum Tragen kommt - ist mir noch so aufgefallen 8),
denn ich habe Bogenbaukurse empfohlen und nicht, sich direkt den Bogen selbst zu bauen - bei den Bogenbaukursen gibt es Arbeitsplätze und Werkzeug, (meist) fachkundige Anleitung und auch viel drumherum vermittelt, so dass die Teilnehmenden nur sich selbst und ihre Bereitschaft brauchen - klar kostet ein Kurs Geld, aber Werkzeug ebenso wie auch der Kauf bei einem Händler....

@ Grimmy
Per persönlicher Nachricht (pm) kann ich dir gerne noch weiterhelfen bzw. evt weitere Informationen zukommen lassen, wenn du möchtest - ohne diesen Thread
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Re: Guter Start, aber wie weiter?

Beitrag von Alwin.K »

@ fatz und Anasazi

Ich habe meinen ersten Bogen 50 Jahre eher gebaut als ich selbst zum "richtigen" Bogenschießen kam - nämlich mit 10 Jahren als kleiner Junge beim Indianer spielen. Aber Spaß beiseite:

Es mag sein, daß Ihr Beide Jahrzehnte Bogenschießen- und Bogenbau-Vorlauf habt, die ich mit 63 Jahren und seit zwei Jahren Schießender niemals auch nur im Traum aufholen werde.
Ich bin im Sommer ´23 zum Bogenschießen gekommen wie die Jungfrau zum Kind - nämlich im Rahmen einer Reha als Therapiesport. Ich werde niemals die Höhe und Qualität als Bogenschütze erreichen, wie Ihr sie habt; oder die ich habe als Motorradfahrer mit 40 Jahren und 180.000 km Motorradfahrerkarriere und als Hobbyfotograf seit meinem 10. Lebensjahr. Nichtsdestotrotz versuche ich, alles was ich an Wissen und Können lernen kann, mir anzueignen. Deshalb bin ich hier - und profitiere definitiv auch von Eurem Wissen. Das heißt aber nicht, daß ich zu verschiedenen Themen durchaus eine andere Meinung haben kann; und daß die sich vielleicht in den nächsten Jahren mit zunehmender Bogensportkarriere auch noch mal ändern kann.

Wenn ich schreibe, ich habe "keine" Ahnung, dann meine ich das in Relation zu Euch. Das muss ich ohne Neid zur Kenntnis nehmen und anerkennen. Das heißt aber nicht, daß ich wortwörtlich genommen gar "keine" Ahnung habe; denn ich habe mir in den letzten reichlich zwei Jahren meines Erachtens überdurchschnittlich viel angeignet - und zwar sowohl an theoretischem Wissen, weiter über das Schießen und letztlich bis hin zu handwerklichen Fähigkeiten. Daß dabei noch sehr viel Luft nach oben ist, ist wohl unbestreitbar.

Wenn hier ein Anfänger anfragt, wie es bei ihm weitergeht (weitergehen soll), dann kann ich meine noch recht frischen Erfahrungen als Anfänger - der sich zudem alles selbst beigebracht hat, keine befreundeten Bogenschützen hat und keinem Verein angehört; der logischerweise auch Fehler gemacht hat und aus guten und schlechten Erfahrungen gelernt hat und heute dort steht, wo er steht - diese noch recht frischen Erfahrungen kann ich trotz allem vorhandenem Nichtwissen und Nichtkönnen mitteilen. Und vermutlich sind die noch frischen Anfängererfahrungen eines Greenhorns mindestens genauso wichtig wie die Erfahrungen von Bogenbauern und -schützen, die das schon seit 30...35 Jahren betreiben und viele Fehler aus ihren ersten Schritten vielleicht schon vergessen haben.

@ fatz: "Kann ja sein, dass das deine Meinung ist, aber das muss definitiv nicht so sein."
-->
Kann es eventuell sein, daß das auch auf Deine Meinung zutrifft? Auch Deine Meinung ist nicht allgemeingültig und vor allem nicht übertragbar als Weisheit letzter Schluß. Auch wenn Du viel mehr weißt und kannst als ich. Wir können hier alle nur Gedanken äußern, Wissen vermitteln und Meinungen teilen - aus denen sich der Verfasser dieses Post dann das herausliest und auf sich überträgt, was für ihn zum jetzigen Zeitpunkt und unter Beachtung seines derzeitigen Wissens und Könnens, seiner weiteren Pläne und seiner allumfassend gegebenen Möglichkeiten interessant und machbar erscheint.
P.S.:
Ich bin noch mit einer richtigen Rechtschreibung groß geworden, und da schreibt man die persönliche Anrede "Deine" groß. Aber das nur am Rande....

@ Anasazi:
--> "Ich denke mal, dass Grimmy schon selbst entscheiden kann,...."
Eben, sehe ich genauso. Und genau aus diesem Grund fühlte ich mich trotz kurzer Bogenlaufbahn angesprochen, auch meine Erfahrungen aus zwei Jahren mitzuteilen. Ich bin dabei niemanden zu nahe getreten oder meine Meinung als non plus ultra hingestellt.
--> "Außerdem ist in meinen Augen ein sehr polemischer Stil, wenn Zitate so angepasst werden (verfälscht werden), dass die persönliche Antwortstrategie hinsichtlich der eigenen Meinung zum Tragen kommt...."
Ich bin mir zwar nicht bewusst, daß mein Zitieren einen polemischen Stil oder ein Verfälschen im Sinne einer eigenen Antwortstrategie auslöst; und wenn ja, dann tut es mir leid, es war definitiv nicht meine Absicht. Ich habe die Zitierenfunktion auschließlich dahingehend genutzt, daß ich nur die Aspekte in meinem Antwort-Post zitiert habe, auf die ich eine Antwort geben möchte (und zwar ohne Anspruch auf Allgemeingültigkeit oder einen "ich hab Recht-Anspruch")
Ich habe mich beim Zitieren deshalb auf die von mir zu beantwortenden Passagen beschränkt, weil ich der Meinung bin, hier mitlesende User müssen doch nicht im Zitat Deinen gesamten Beitrag nochmal lesen, der nur einen Post obendrüber in voller Länge einzusehen ist. Ich habe es also bzgl. des zu lesenden Textumfanges einfach nur gut gemeint.
Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht :-\
„Es schadet nichts, wenn einen von Euch sein Kummer bedrängt, daß er sich einen Bogen umhängt und damit seinen Kummer vertreibt.“ (islamische Weisheit)

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