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Nockenwicklung

Verfasst: 05.04.2005, 19:47
von Matthias Herp
Hallo liebe Leute!

Ich würde gerne wissen ab welcher Bogenstärke eine Nockenwicklung notwendig wird (Habe 39#).

Wie breit sollte diese sein, reichen einige Windungen oder sollte sie schon breiter sein?

Viele liebe Grüße,
Matthias

Verfasst: 05.04.2005, 20:07
von Steinmann
Auf das Pfund genau wird sich aber Deine Frage nicht beantworten lassen.
Das ist sicherlich auch von dem verwendeten Holz abhängig.
Ich selbst mache grundsätzlich eine Wicklung an die Nocke, auch bei dem kleinen Bogen meines Sohnes - sicher ist sicher. Allerdings sind auch schon Pfeile ohne Nockenwicklung mit meinem Bogen verschossen worden.
Um sicher zu gehen würde ich immer eine Wicklung machen.

genau!

Verfasst: 06.04.2005, 00:00
von Ravenheart
Bei einem Bogen, der nicht "Centershot" ist, wo also der Pfeil sich seitlich um den Griff "winden" muss, treten an der Nocke Querkräfte auf, da die Sehne sich ja in der Bogenachse bewegen will, der Pfeil aber zur Seite!

Das kann zu Schäden an der Nocke führen, selbst bei geringen Zuggewichten!

Wär doch schade drum!

Außerdem empfinde ICH die Wicklung schon allein deshalb als "angenehm", weil sie den Pfeil "griffiger" macht!

Die Länge meiner Wicklungen liegt so bei 6 - 8 mm...

Rabe

Danke"

Verfasst: 06.04.2005, 07:09
von Matthias Herp
Danke für die Antworten!

An die seitlichen Kräfte habe ich noch gar nicht gedacht. :anbet Ich werde dann auf jeden Fall eine Wicklung machen.

Liebe Grüße,
Matthias

Verfasst: 06.04.2005, 09:14
von Ravenheart
Noch ein paar Tipps zur Ausführung:

1. Als Garn empfiehlt sich ungewachstes Leinengarn; soll die Wicklung möglichst glatt und flach werden (wie gesagt, ICH mag's "griffig"), wäre ungewachste Zahnseide erste Wahl.

2. Eine Wicklung sieht nur gut aus, wenn die Windungen wirklich lückenlos, aber auch ohne zu überlappen, nebeneinander liegen. Die Wicklungen müssen natürlich fest sein, zwar nicht SO fest, dass sie in's Holz "einschneiden", aber schon so, dass sie leichte Eindrücke hinterlassen.

3. Knoten sind nicht notwendig! Zu Anfang legt man eine Schlaufe, die man überwickelt, nach 4 - 5 Windungen das Ende noch mal stramm ziehen und abschneiden, dann weiter wickeln bis 1 mm unter den Schlitz (bzw. dessen Kantenabrundung), dann 1 x durchstecken und stramm ziehen. Anfangs- und Endüberkreuzung sollten in der Linie der Cockfeder liegen, damit der Bereich, der an Bogen und Pfeilauflage entlanggleitet, absolut eben ist.

4. Nach dem Wickeln muss die Wicklung gleich fixiert werden. Bewährt dafür ist Holzleim! Er härtet und verklebt gleichzeitig. Soll der Pfeil hinterher lackiert werden, sind Leimspuren auf dem Holz darunter unsichtbar. Soll der Pfeil geölt oder gar noch gebeizt werden, drauf achten, dass möglichst wenig Leim neben die Wicklung gerät. Die "Kante" der nach vorn gerichteten 1. Wicklung sollte aber durch Leim geschützt sein!

Rabe

RE: genau!

Verfasst: 06.04.2005, 09:59
von mbf
Original geschrieben von ravenheart
Das kann zu Schäden an der Nocke führen, selbst bei geringen Zuggewichten!

Wär doch schade drum!
Rabe
Nicht nur um die Nocke... ein Nockenbruch ist in der Regel einem Trockenschuß gleichzusetzen... hatte mich beinahe mal einen Bogen gekostet. Die Erfahrung muß keiner wiederholen.

Verfasst: 08.04.2005, 12:30
von HolunderWunder
das alles gilt aber nur für selfnocks, oder?

gruss,
holly

Verfasst: 08.04.2005, 12:36
von Ravenheart
...ja klar; Kunststoff-Nocken, wenn sie heil und richtig geklebt sind, sind ausreichend fest und zäh!

Allerdings sollte man nach einem Nockentreffer durch einen anderen Pfeil, oder bei einem Abpraller, der irgendwo anschlägt, schon mal die Ku-Nocke vor dem nächsten Schuss auf festen Sitz und Unversehrtheit kontrollieren!

Rabe

Schnelle Nockwicklung...

Verfasst: 08.04.2005, 12:40
von Polvarinho
für alle, denen es eher auf Funktion ankommt:

ich wickel kein Zwirn oder Seide um meine Nocks, sondern winde einfach Flachsfasern aus dem Baumarkt (zum Abdichten von Wasserleitungen)um den Pfeilschaft den ich vorher mit Ponal bestrichen habe.

Geht ruck zuck, ist nach 20 min belastbar, hält allen Beanspruchungen stand, sieht (nach wenig Übung) gut aus, ist billig und antimagnetisch...... :-)

Grüße Claus

Auch ja... und gibt auch diesen Gripp, der die Pfeile beim Schiessen vom Pferd weniger durch die feuchten Fingerchen flutschen lässt!

Verfasst: 08.04.2005, 12:44
von HolunderWunder
merci rabe!
ich versuche mir's zu merken, das mit dem «auf unversehrtheit überprüfen» :D wobei ich meinen pfeile-kram noch nicht bekommen habe, vielleicht mache ich ja doch selfnocks ...

gruss,
holly

RE:

Verfasst: 08.04.2005, 12:50
von mbf
Original geschrieben von ravenheart
...ja klar; Kunststoff-Nocken, wenn sie heil und richtig geklebt sind, sind ausreichend fest und zäh!
Rabe
Negativ. Mir hats vor ein paar Monaten inerhalb einer Viertelstunde zwei fabrikneue Nocken eines bekannten (und bekannt guten) Herstellers zerlegt. Manchmal steckt man nicht drin... auch moderne Technik schützt vor Materialfehlern nicht.

@ mbf:

Verfasst: 08.04.2005, 13:04
von Ravenheart
...gib zu, das war aber mit Deinem Compound!

:)

Rabe

Verfasst: 08.04.2005, 13:08
von mbf
*g* Schön wärs gewesen. Habe aber nie ernsthaft CP geschossen (2 oder 3 Pfeile in 6 Jahren Bogensport). War mein 60lbs-J***recurve.

Genau so!

Verfasst: 08.04.2005, 22:27
von Archiv
Original geschrieben von Polvarinho

für alle, denen es eher auf Funktion ankommt:

ich wickel kein Zwirn oder Seide um meine Nocks, sondern winde einfach Flachsfasern aus dem Baumarkt (zum Abdichten von Wasserleitungen)um den Pfeilschaft den ich vorher mit Ponal bestrichen habe.

Geht ruck zuck, ist nach 20 min belastbar, hält allen Beanspruchungen stand, sieht (nach wenig Übung) gut aus, ist billig und antimagnetisch...... :-)

Grüße Claus

Auch ja... und gibt auch diesen Gripp, der die Pfeile beim Schiessen vom Pferd weniger durch die feuchten Fingerchen flutschen lässt!
Jawoll! Kann ich unterschreiben. Ich wende die gleiche Methode an und frage mich manchmal, warum ich mir vorher die Mühe mit dem Zwirn gemacht habe. Funzt auch perfekt für das Wickeln von Federn.

RE: Schnelle Nockwicklung...

Verfasst: 18.04.2005, 09:38
von Prst
Original geschrieben von Polvarinho
(...), sondern winde einfach Flachsfasern aus dem Baumarkt (zum Abdichten von Wasserleitungen)um den Pfeilschaft den ich vorher mit Ponal bestrichen habe.
(...)
Habe mir dieses WE einen Pfeil zum Roven gemacht und dabei die "Flachsmethode" probiert (Federn und Nock):
Geht wirklich schnell, und bisher hält's ohne Probleme!
Mal sehen, wie's auf Dauer ausschaut.

Jürgen