Mein erster selbst gebauter Köcher

Hier kann man seine selbstgebauten Sachen zeigen. Nicht für Händler zum Vorstellen neuer Artikel gedacht.
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Mein erster selbst gebauter Köcher

Beitrag von Archive »

Moin

Hier mal ein Rückenköcher von mir. Das gute Stück sollte eigentlich einen uralten Köcher aus PlastikDrachenleder ersetzen. Leider habe ich die Größe falsch eingeschätzt. Meine langen Pfeile kriege ich nicht an der Nocke ganz heraus gezogen. Ich müsste unter den Federn den Pfeil greifen um ihn heraus zu bekommen.
im Ergebnis habe ich den Köcher an einen Freund weitergereicht, und mir einen anderen Köcher gebaut, doch ich möchte ihn euch trotz und auch wegen des Fehlers nicht vorenthalten.

Das Leder, dick und weich habe ich von den Wikingertagen in Schleswig. Angeblich ist es Elchleder. Mir gefiel die Konsistenz und der Preis, deshalb habe ich es gekauft.
Der Köcher ist wie ein Bogen von mir, ohne jeden überflüssigen Zierrat, und frei von Klebstoff und Metall. Hier ein paar Bilder.

Gruß Mütze
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Re: Mein erster selbst gebauter Köcher

Beitrag von Archive »

und noch mehr Bilder...


So, jetzt könnt ihr lästern über einen der so viel gutes Leder verwendet um dann doch keinen Rückenköcher zu haben.

Gruß Mütze
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Zuletzt geändert von Archive am 29.09.2011, 22:28, insgesamt 1-mal geändert.
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Ronja Räubertochter
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Re: Mein erster selbst gebauter Köcher

Beitrag von Ronja Räubertochter »

Sieht schön aus finde ich
steckt bestimmt n Haufen Arbeit drinnen

wenn ich es richtig verstanden habe ist der für "kurze" Pfeile
gebaut würde micht interessieren

zwegs nachbau meine Pfeile sind ja nur 27

liebe Grüße

Ronja
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wenn du darüber nachdenkst,
sondern wenn du es ausprobierst.
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Agroman
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Re: Mein erster selbst gebauter Köcher

Beitrag von Agroman »

RonjaRäubertochter hat geschrieben:wenn ich es richtig verstanden habe ist der für "kurze" Pfeile
gebaut würde micht interessieren
Nee, das war doch der unpraktische Vorgänger, sagt er ja oben.

Der Köcher schaut gut aus, schön schlicht, gefällt mir.
Ich persönlich verwende im Moment keine Köcher mehr. Momentan trage ich die Pfeile einfach so mit mir rum (obwohl ich ja eigentlich 'nen Lederköcher daheim hätte), wird Zeit für 'nen Leinensack bzw. Sheaf im englischen Stil.
"In essence, it is simply a piece of timber, chosen for its strength, its density, its bendability. And so, the very best possible wood to make it from is yew - it is the perfect god-given spring."

(Robert Hardy über den Englischen Kriegsbogen)
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Re: Mein erster selbst gebauter Köcher

Beitrag von Archive »

Ronja, oder du brauchst andere Arme als ich. Die Pfeile im Köcher sind 85cm und 82,5 cm lang, nur so als Größenvergleich.

Gruß Mütze
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Re: Mein erster selbst gebauter Köcher

Beitrag von eddytwobows »

Sieht gut aus, gefällt mir !
Schön schlicht, einfach, zweckmäßig... und Platz ohne Ende. :)

Nur bei den Gurtlaschen und der Oberkante finde ich, hättest ihm noch ne Kantennaht spendieren können, aber das Leder scheint auch so stabil genug zu sein. :)

Mit was für Garn hast Du genäht ?

LG
etb
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Rawi
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Re: Mein erster selbst gebauter Köcher

Beitrag von Rawi »

Gefällt mir total. Weniger ist ja bekanntlich öfter mehr. Muss mich glaub mal über Elchleder informieren ;)
"Anfänger dürfen nie über zwei Pfeile verfügen; sie verlassen sich auf den zweiten und gehen sorglos mit dem ersten um. Sie sollten davon überzeugt sein, daß die ganze Entscheidung von dem Pfeil abhängt, den sie aufgelegt haben.“ - Yoshida Kenko
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Re: Mein erster selbst gebauter Köcher

Beitrag von Haitha »

Schlicht, gut verarbeitet und effizient, elegant - Klasse Köcher.

Hast du unten ein Stück hartes Ledes order Karton drin?
Fall down seven times, stand up eight.

Carve a little wood, pull a few strings and sometimes magic happens - Gepetto
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Re: Mein erster selbst gebauter Köcher

Beitrag von Galighenna »

Ich finde das gut! Kein Kleber, kein Schnickschnack, Schlicht
Die Farbe ist jetzt nicht so mein Ding, weil zu hell, aber nun...

Der "Fehler" ist wirklich sehr ärgerlich. Aber sag, du kannst doch den Köcher bestimmt nochmal umarbeiten und ein wenig kürzen so das du die Pfeile trotzdem rausbekommst, oder nicht? Ich schätze da geht noch was...

Hast du die Nähte mit ner Maschine gemacht oder von Hand? Die sehen sehr sauber aus.
Interessant finde ich, wie die Aufhängung mit den Schnüren verbunden wird. Einfache, aber gute Lösung ;)

Nur auf dem einen Bild wo die Lederkante zu sehen ist, da könnte man noch ein wenig putzen und vll mit Wachs oder sowas, eine schöne glatte Kante herstellen.
Trotzdem: Gute Sache das!
Übel übel sprach der Dübel,
als er elegant und entspannt
in der harten Wand verschwand

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Re: Mein erster selbst gebauter Köcher

Beitrag von Archive »

Agroman hat geschrieben:
RonjaRäubertochter hat geschrieben:wenn ich es richtig verstanden habe ist der für "kurze" Pfeile
gebaut würde micht interessieren
Nee, das war doch der unpraktische Vorgänger, sagt er ja oben.
...
Nein, das ist der "unpraktische" Vorgänger, der Nachfolger wurde noch nicht vorgestellt.

Ich stelle nur selten Dinge vor die sich noch nicht bewährt haben. Es gibt immer wieder Schützen die sich an den Vorbildern der Präsentationen orientieren. Denen ein Beispiel geben, das nicht auf Dauer funzt ist nicht meine Art. Der Köcher hat sich bewährt, er wird von dem Freund an den ich ihn weiter gereicht habe regelmäßig genutzt. Die Pfeile von dem Freund sind ca. 74 cm lang.
Die Bilder sind von Juli 2009!
eddytwobows hat geschrieben:...
Nur bei den Gurtlaschen und der Oberkante finde ich, hättest ihm noch ne Kantennaht spendieren können, aber das Leder scheint auch so stabil genug zu sein. :)

Mit was für Garn hast Du genäht ? ...
Ja, das Leder ist noch immer stabil genug. Wozu wären denn die Kantennähte gut? Das erschließt sich mir jetzt nicht ganz.
Der Garn ist echte Sehne von feuerspeienden Drachen. Weiters zu Herstellung folgt weiter unten.

Rawi hat geschrieben:... Muss mich glaub mal über Elchleder informieren ;)
Ich bin nicht sooo sicher das es Elchleder ist. Wenn, dann war es ein Elchkalb, denn für einen ausgewachsenen Elch ist das gekaufte Stück einfach zu klein.
Haithabu hat geschrieben:...Hast du unten ein Stück hartes Ledes order Karton drin?
Nein. Nur ein dickes Stück von den angeblichen Elchleder wurde als Boden verwendet. Keine Dopplung, keine Einlagen.
Galighenna hat geschrieben:...Die Farbe ist jetzt nicht so mein Ding, weil zu hell, aber nun...

Der "Fehler" ist wirklich sehr ärgerlich. Aber sag, du kannst doch den Köcher bestimmt nochmal umarbeiten und ein wenig kürzen so das du die Pfeile trotzdem rausbekommst, oder nicht? Ich schätze da geht noch was...
...
Gali, die Farbe wird langsam immer dunkler. Durch die Verwendung von Lederpflegemitteln dunkelt es noch etwas schneller.

Nein, da geht nichts mehr, denn ich besitze den Köcher seit rund 2 Jahren nicht mehr und der jetzige Besitzer ist sehr zufrieden mit dem guten Stück. Der hätte wenig Verständnis dafür, wenn ich jetzt noch mal daran herumschnibbel. ;D


Gruß Mütze
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Re: Mein erster selbst gebauter Köcher

Beitrag von Archive »

Moin

Die eine oder andere Frage zur Herstellung kam ja auf, und daher ein paar kurze Worte zu Entstehung von diesem Köcher.

1.
- Über die Form die man möchte sich Gedanken machen,
- die Form auf Wellkarton aufzeichnen,
- die Einzelteile zusammenkleben.
- ausprobieren,

2.a.
- Verbesserungspotential entdecken,
- die Nähte mit einem scharfen Messer auftrennen,
- Änderungen vornehmen / neue Pappe nehmen,
- neu verkleben,
- Ausprobieren

2.b.
- Verbesserungspotential entdecken,
- die Nähte mit einem scharfen Messer...
- ...

3.
- kein Verbesserungspotential entdecken,
- die Nähte mit einem scharfen Messer auftrennen,
- die Form aufs Leder übertragen,
- ausschneiden

4.
- An einem Lederstück die Stellen die bei den Karton geklebt waren, mit einer feinen Lochzange gleichmäßig mit Löchern versehen. Ich mache das freihand, wer da etwas unsicher ist, kann die Löcher auch vorher anzeichnen.
- Erst das eine Stück Lochen,
- auf das Passstück legen,
- durch die Löcher, die Löcher der Gegenseite anzeichnen, lochen
- das nächste Stück anlegen, anzeichnen, lochen bis alle Seiten die nötigen Löcher haben.

5.
- Die Löcher für die Befestigung des Riemens mit einer etwas größeren Lochzange lochen. Die Löcher sollen aber trotzdem so eng halten, dass der Befestigungsriemen kaum durch zu ziehen ist.

6.
- alles mit dem guten alten B50 in der Farbe "Bronze" und einer alten Segelmachernadel zusammen nähen.
- die Befestigungsriemen anspitzen,
- mit einer Flachzange durch die vorbereiteten Löcher ziehen und
- wie auf den Bildern zu sehen ist zu einer Art Knoten zusammenfriemeln.

7.
- wieder ausprobieren,
- Verbesserungspotential entdecken,
- feststellen das irgendwie bei dem Karton die kürzeren Pfeile als Test drinnen steckten und >:) >:) >:)


Gruß Mütze
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Ronja Räubertochter
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Re: Mein erster selbst gebauter Köcher

Beitrag von Ronja Räubertochter »

Danke für die detalierte Beschreibung

gefällt mir sehr gut

sowas macht Mut das als Unwissende/r
auch auszuprobieren
finde ich

und ich bin froh das ich des lesens doch mächtig bin
und nichts falsch verstanden habe ;)

Liebe Grüße
Ronja
Ob eine Sache gelingt,
erfährst du nicht,
wenn du darüber nachdenkst,
sondern wenn du es ausprobierst.
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walta
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Re: Mein erster selbst gebauter Köcher

Beitrag von walta »

Na dann stell ich auch mal ein paar Fragen:
1. was mache ich wenn ich kein B50 in der Farbe bronze habe?
2. was ist das für einen Lochzange die dermassen kleine Löcher macht? Ich hab bisher 3 verschiede Lochzangen ausprobiert und bin mit keiner zufrieden gewesen :-(

Ansonsten find ich den Köcher absolut schön.

walta
wer findet die scherzfrage ;-)
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Re: Mein erster selbst gebauter Köcher

Beitrag von Archive »

Moin Walta

Das ist eine ganz normale, alte Lochzange mit einem Rad an einem Ende an dem man verschiedene Lochgrößen einstellen kann. So ähnlich wie auf den Bildern hier: http://www.google.de/search?q=lochzange ... 60&bih=629 Das Ding ist schon uralt und funz noch einwandfrei.

Kein B50? Dir kann geholfen werden. Für nur 0,50€ /m + Porto schicke ich dir gegen Vorkasse so viel du willst! ;D

Gruß Mütze
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walta
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Re: Mein erster selbst gebauter Köcher

Beitrag von walta »

Danke für dein grosszügiges Angebot - werde ich mit meinem Finanzminister besprechen :-))

Solche Lochzangen hab ich schon ausprobiert - und keine hat bei mir lange gehalten. Meistens waren sie nach einiger Zeit verbogen. Sowas ärgerliches.

walta
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