Carbon vs. Holz
Verfasst: 11.06.2011, 13:22
Hallo,
ich muss dazu sagen ich habe noch nie Carbonpfeile besessen, wollte mir aber trotzdem mal einen Satz holen um einen Vergleich zu haben. Allerdings bin ich mir gerade wenns um nicht Glasbögen bzw. Selfbows das Carbon überhaupt Vorteile bringt. Hier mal meine Überlegungen:
1. Schaft Gewicht
Holz: meine 29.5" 60#er Spine Holzschäfte aus Pfeifenstrauch wiegen im Schnitt ca. 355 grain
-> 12,1 gpi
Carbon: 60#er Holzspine entspricht ca. 420er Carbonspine. Die leichtesten Pfeile dieser Kategorie haben ca. 7.5 gpi
Allerdings benötige ich um den Schaft zu komplettieren noch Nock und Insert (beides ca. 45 grain). Effektiv ergibt sich
bei 29,5" Länge mit Nock und Insert 266 grain
-> 9 gpi
Der Carbonschaft ist also bei gleicher Steifigkeit ca.90 grain bzw. 25% leichter als ein guter Holzschaft!
Aber was bringt das? Kann ich den Gewichtsvorteil überhaupt mit einem Selfbow nutzen? Zudem benötigt der Pfeil auch einen bestimmten FOC damit er gut und flach fliegt...
2. Pfeilgeschwindigkeit
Ich habe in einem anderen Forum Messswerte gefunden die das Pfeilgewicht und die Bogenstärke gegenüberstellen:
http://www.free-archers.de/forum/index.php?topic=156.0
Gemessen wurde mit einem reflex/deflex Bogen, 73 # und einem LB 60 #.
Die höchste Pfeilgeschwindigkeit würde mit Pfeilgewichten zwischen 25g und 27,5g ermittelt. Höhere Werte führten vorallendingen bei dem 60#er Bogen zu einem starken fps Abfall. Beim Stärkeren Bogen war zu beobachten das er mit leichten Pfeilen wie den 25g auch an Leistung verliert - sprich der Wirkungsgrad sinkt wenn der Pfeil zu leicht wird...
Übrigens ist das Pfeilgewicht hier schon in einer gefährlichen Region für den Bogen mit ca. 6.5 gpp (60#, 25g) und 5.8 gpp (73#, 27,5g Pfeil).
Wenn ich 7 gpp als minimal zulässiges Pfeilgewicht als Richtwert hernehme, dann wäre dies: 27g für den 60#er und 33g für den 73#er. Im Fall des 60#er Bogen sind 27g = 418 grain. Bezogen auf das von mir ermittelte Schaftgewicht für meine 60er Spine Schäfte ist somit ein Spielraum von 63 grain das für eine Spitze zur Verfügung steht. (Ich verwende i.d.R. bei Saplingschäften 70 grain Spitzen, da die Saplingschäfte schon durch ihre Form einen natürlichen FOC mitbringen)
Bei der Carbonvariante hätte ich einen Spielraum von 150 grain für die Spitze. Allerdings wäre es wohl besser eine etwas leichtere Spitze zu wählen und dafür einen etwas schweren Carbonschaft was evt. auch den positiven Effekt das der Schaftdurchmesser kleiner wird.
Trotzdem, was die mögliche Pfeilgeschwindigkeit angeht sofern man sehe ich jetzt noch keinen Vorteil für Carbon...
3. Aerodynamik:
Da müsste Carbon im Vorteil sein. Bei gleichem Spine kann Carbon einen wesentlich kleineren Durchmesser haben. Auch die dynamische Unwucht durch ungleichmäsige Holzdichte im Schaft kennt Carbon nicht. Einzig durch Barreln - was ich bei meinen Schäften auch meist mache lässt sich die Aerodynamik von Holzschäften verbessern. Trotzdem, ein Holzschaft verzieht sich auch leicht mal und ist nie 100% gerade...
Von daher dürfte die effektive Pfeilgeschwindigkeit im Flug, bzw. wenn das Projektil auftrifft bei Carbon höher sein als bei Holzschäften. Ich meine mal was gelesen zu haben das man mit Carbonpfeilen 10-20% weiter schießen kann als mit Holz - nur ob da wirklich das Gewicht und der FOC der Pfeile absolut identisch war wage ich zu bezweifeln. Evt. hat hier aber schon mal jemand getestet...
Auf kürzere Distanzen dürfte es aber dennoch nicht so viel ausmachen, wenn der Holzschaft keine Unwucht hat und evt. auch noch gebarrelt ist...
Viele Grüße
ich muss dazu sagen ich habe noch nie Carbonpfeile besessen, wollte mir aber trotzdem mal einen Satz holen um einen Vergleich zu haben. Allerdings bin ich mir gerade wenns um nicht Glasbögen bzw. Selfbows das Carbon überhaupt Vorteile bringt. Hier mal meine Überlegungen:
1. Schaft Gewicht
Holz: meine 29.5" 60#er Spine Holzschäfte aus Pfeifenstrauch wiegen im Schnitt ca. 355 grain
-> 12,1 gpi
Carbon: 60#er Holzspine entspricht ca. 420er Carbonspine. Die leichtesten Pfeile dieser Kategorie haben ca. 7.5 gpi
Allerdings benötige ich um den Schaft zu komplettieren noch Nock und Insert (beides ca. 45 grain). Effektiv ergibt sich
bei 29,5" Länge mit Nock und Insert 266 grain
-> 9 gpi
Der Carbonschaft ist also bei gleicher Steifigkeit ca.90 grain bzw. 25% leichter als ein guter Holzschaft!
Aber was bringt das? Kann ich den Gewichtsvorteil überhaupt mit einem Selfbow nutzen? Zudem benötigt der Pfeil auch einen bestimmten FOC damit er gut und flach fliegt...
2. Pfeilgeschwindigkeit
Ich habe in einem anderen Forum Messswerte gefunden die das Pfeilgewicht und die Bogenstärke gegenüberstellen:
http://www.free-archers.de/forum/index.php?topic=156.0
Gemessen wurde mit einem reflex/deflex Bogen, 73 # und einem LB 60 #.
Die höchste Pfeilgeschwindigkeit würde mit Pfeilgewichten zwischen 25g und 27,5g ermittelt. Höhere Werte führten vorallendingen bei dem 60#er Bogen zu einem starken fps Abfall. Beim Stärkeren Bogen war zu beobachten das er mit leichten Pfeilen wie den 25g auch an Leistung verliert - sprich der Wirkungsgrad sinkt wenn der Pfeil zu leicht wird...
Übrigens ist das Pfeilgewicht hier schon in einer gefährlichen Region für den Bogen mit ca. 6.5 gpp (60#, 25g) und 5.8 gpp (73#, 27,5g Pfeil).
Wenn ich 7 gpp als minimal zulässiges Pfeilgewicht als Richtwert hernehme, dann wäre dies: 27g für den 60#er und 33g für den 73#er. Im Fall des 60#er Bogen sind 27g = 418 grain. Bezogen auf das von mir ermittelte Schaftgewicht für meine 60er Spine Schäfte ist somit ein Spielraum von 63 grain das für eine Spitze zur Verfügung steht. (Ich verwende i.d.R. bei Saplingschäften 70 grain Spitzen, da die Saplingschäfte schon durch ihre Form einen natürlichen FOC mitbringen)
Bei der Carbonvariante hätte ich einen Spielraum von 150 grain für die Spitze. Allerdings wäre es wohl besser eine etwas leichtere Spitze zu wählen und dafür einen etwas schweren Carbonschaft was evt. auch den positiven Effekt das der Schaftdurchmesser kleiner wird.
Trotzdem, was die mögliche Pfeilgeschwindigkeit angeht sofern man sehe ich jetzt noch keinen Vorteil für Carbon...
3. Aerodynamik:
Da müsste Carbon im Vorteil sein. Bei gleichem Spine kann Carbon einen wesentlich kleineren Durchmesser haben. Auch die dynamische Unwucht durch ungleichmäsige Holzdichte im Schaft kennt Carbon nicht. Einzig durch Barreln - was ich bei meinen Schäften auch meist mache lässt sich die Aerodynamik von Holzschäften verbessern. Trotzdem, ein Holzschaft verzieht sich auch leicht mal und ist nie 100% gerade...
Von daher dürfte die effektive Pfeilgeschwindigkeit im Flug, bzw. wenn das Projektil auftrifft bei Carbon höher sein als bei Holzschäften. Ich meine mal was gelesen zu haben das man mit Carbonpfeilen 10-20% weiter schießen kann als mit Holz - nur ob da wirklich das Gewicht und der FOC der Pfeile absolut identisch war wage ich zu bezweifeln. Evt. hat hier aber schon mal jemand getestet...
Auf kürzere Distanzen dürfte es aber dennoch nicht so viel ausmachen, wenn der Holzschaft keine Unwucht hat und evt. auch noch gebarrelt ist...
Viele Grüße