Rattan

[Genni]

Hallo Leute.
Ich habe endlich nach ca. 3-4 Monaten meinen Rattanbogen fast fertig. Jetzt habe ich noch ein ca. 30 com langes und 3,5 - 4 cm langes Stück über ( Rohling wurde zu lang geliefert). Nun frage ich mich, da ich gehört habe, dass Rattan bzw. Manau gerade für Armbrust Anfänger ein gutes Bogenmaterial ist, ob man daraus nicht eine Art "Mini-Armbrust" machen könnte, so in der Größenordnung der heutigen Pistolenarmbrüste.
Ist sowas relativ "leicht" machbar ?

Gruß, Felix

[Ravenheart]

...wenn man's KANN ist alles möglich...

Rattan ist auf jeden Fall ne gute Wahl für nen Armbrust-Bogen, weil bruchsicher!

Rabe

[Genni]

Is das denn überhaupt machbar in so einer Länge?

[Ritter Jos]

Ich baue auch gerade eine mit Stahlbogen.
30 cm Rattan wird gehen.

Jos

[I Schuss-I Treffer]

Meiner Ansicht nach machbar, ist aber nicht leicht da 30cm für einen Armbrustbogen wirklich sehr kurz ist.
Allerdings ist Manau genau das richtige Holz dafür, da es -wie Rabe schon geschreiben hat- sehr bruchsicher ist.

Probieren geht über Studieren! Probier es aus...

Gruß Robert

[Genni]

werde ich bald tun

[moeger]

Um hier anzuknüpfen:

Da ich mich mit Bögen nicht wahnsinnig gut, aber mit Armbrüsten schon ein wenig auskenne: Hat jemand schon mal eine leichte Armbrust mit Haselbogen gebaut?

Mich würde interessieren, wie man den Bogen da am besten formt, weil Haselbogen sollte man ja, soweit ich weiß, der Holznatur nach am besten lang und flach machen, oder?

Sind Robinie, Flieder und Holunder denkbare und bruchsichere Alternativen zu Rattan?
Welche Bogenformen sollte man da wählen?

Bzw. ich will ja keine Extrawürste, das steht bestimmt irgendwo dh vielleicht eine Präzession der Frage:
Würdet ihr die jeweiligen Bogen anders ausführen, nur weil sie auf eine Armbrust kommen sollen, odern ganz gleich, als wärs ein säulenloser, sehr kurzer Bogen-Bogen?

Hat vielleicht jemand Erfahrungswerte, oder - noch besser - Skizzen?

[inge]

Wie war neulich die Diskussion? Armbrust und Waffengesetz. Nicht unter 18 Jahren. Genni ist 15!!
lg
inge

[Squid (✝)]

Zu Hause haben ist unproblematisch.
Benutzen / Führen (als damit 'rumaufen): Da eine Armbrust aber den Schusswaffen gleichgestellt und somit auch rechtlich betrachtet eine Waffe ist, darf sie gemäß § 2 Abs. 1 WaffG „Umgang mit Waffen oder Munition“ von Jugendlichen unter 18 Jahren nur unter fachkundiger Aufsicht genutzt werden. Eine Altersuntergrenze, wie für das Schießen mit (Feuer-)Waffen, gibt es dabei jedoch nicht.

Hier ist wieder auf die Wortwahl zu achten: Rechtlich gesehen SCHIESST man gar nicht mit einer Armbrust, man nutzt oder gebraucht sie.
Denn jemand kann nur schiessen, wenn "er mit einer Schusswaffe Geschosse durch einen Lauf verschießt, Kartuschenmunition abschießt, mit Patronen- oder Kartuschenmunition Reiz- oder andere Wirkstoffe verschießt oder pyrotechnische Munition verschießt.“.
Aber eine Armbrust hat nun einmal keinen Lauf. Also schiesst sie auch nicht.

Ach ja und auf öffentlichen Veranstaltung hat sie auch nur dann etwas zu suchen, wenn das im Sinne der Sache ist. Also Mittealtermarkt: Ja, Jahrmarkt: Nein.

[moeger]

@: Davon abgesehen, dass Genni aus Rattan einen Armbrustbogen mit einer Länge von ca. 30CM bauen möchte UND ich dir mit der Behauptung, dass "Schusswaffen" (Bögen, Armbrüste etc.) kein Spielzeug sind Recht gebe, kann ich jetzt nicht ganz nachvollziehen, wie du (Inge) gerade damit auf meine Wiederbelebung des Threads antwortest....

Ich hab an besagter Diskussion nicht teilgenommen und sie nicht gelesen und kann zwar verstehen, was du sagen willst, sehe aber keinen Zusammenhang zwischen der Diskussion (offenbar gerade aktuell?!), diesem Tread (letzter Post: Dezember 2010) meinen Fragen (gestern). Hab ich was übersehen, oder ist diese - zweifellos interessante - Gesetzesbelehrung nicht ein bisschen off-topic?

Würde mich trotzdem über Erfahrungswerte mit Holzbögen und Antworten auf meine Fragen freuen

Beste Grüße,

moeger

[Galighenna]

Naja ich hab zwar noch keine Armbrust gebaut, aber ich denke doch, das ein Armbrustbogen sich vom Material her genau den gleichen Gesetzen unterworfen fühlt wie ein normaler Bogen. Zumindest was die Auszugslänge im Verhältnis zur Bogenlänge betrifft, was Set angeht, Schussgeschwindigkeit, Haltbarkeit uvm.
Daher bin ich mir ziemlich sicher, das man einfach einen "Minibogen" baut und ganz normal tillert. Wobei mir allerdings gerade die Frage in den Sinn kommt, wie es sich mit "mitbiegendem Griff" verhält. Denn es gibt ja Bogentypen mit mitbiegendem Griff. Das halte ich persönlich an einer Armbrust für nicht sinnvoll, weil dann beim Auszug und beim Schuss die Wicklung jedes Mal belastet wird weil sie der Durchbiegung des Griffes Standhalten muss.
Man könnte ja halt auf die Idee kommen, durch den Biegenden Griff ein wenig mehr Auszuglänge und damit Leistung aus dem Bogen zu holen...

@moeger
Du siehst also an meinen Ausführungen das es wohl nur sehr wenige Unterschiede/Einschränkungen gibt. Und es gelten immer die gleichen Belastungsgrenzen für Holz. Wenn du alles im gleichen Maßstab verkleinerst spricht nichts dagegen aus dem Holz x einen Bogen zu bauen mit y cm länge und dem Auszug z und den dann an einer Armbrust zu verwenden.
Maßstabsmäßig dürften dort auch vom Zuggewicht her die gleichen Grenzen gelten. Evtl muss man aber vll gar nicht mit dem Zuggewicht so maßstabsmäßig runter gehen sondern kann auch stärker bleiben. Das wäre aber jetzt für mich mal ein neuer Gedankengang, mit dem der ein oder andere Armbrustbauer hier ja vll schon Erfahrungen hat.

[moeger]

Oh, danke für den Kommentar!

Hm... was mich beschäftigt (gerade aus der Werkstatt kommend, wo ich mal meine beiden, leider sehr drehwüchsigen, 90Cm langen Staves versiegelt habe) ist, weil ich die Rohform schon anzeichnen wollte, die Stärke des Bogens. Hasel an und für sich eher flach machen und lang lassen, aber instinktiv würd ich für den kurzen Bogen ein bisschen mehr Holz obenlassen. Also quasi den ganzen Haselbogen mit Ausnahme der Stärke im Maßstab verkleinern. Täusch ich mich da?

Zur Einbindung des Bogens in die Armbrustsäule bei einem Bogen mit mitbiegendem Griff... soweit ich mir das grad vorstellen kann, müsste eigentlich die Einbindung eher ENTlastet werden, wenn man den Bogen spannt, oder? Also Stahlbogen spannen ja auch im Griff, daher relativ regelmäßig über die ganze Länge, oder?
Wie auch immer... Uaaaah, morgen mal mehr dazu, bin hundemüde und hab morgen einen langen Tag

beste Grüße
moeger

[Ravenheart]

Mal Gucken:

http://www.fletchers-corner.de/viewtopi ... 34&t=14765

Rabe

[baschdler]

Einen Holzbogen auf das Maß einer Armbrust zu kürzen, ist natürlich möglich. Man müsste sogar, mit dem selben Holz, natürlich bei geringerem Auszug, das gleiche Zuggewicht erreichen können, wie bei einem längeren Handbogen. Aber die im kurzen Armbrust-Bogen max.speicherbare Energie wäre deutlich geringer, als im längeren Flitzebogen. Wie genau, sich die Menge der speicherbaren Energie aber (im Idealfall), zu den Dimensionen des Bogens verhält (und insbesondere zur Länge), weiss ich auch nicht.
Kann das vielleicht jemand von euch genauer definieren ?

Gruß Martin

Zitat von moeger: "Also quasi den ganzen Haselbogen mit Ausnahme der Stärke im Maßstab verkleinern."

Das wäre nur dann möglich, wenn du den Biegeradius des größeren Bogen nicht unterschreitest.

[baschdler]

Zu meiner eigenen Frage:
Bei Bögen mit gleichem max. Zuggewicht und unterschiedlicher Auszuglänge, ist die max. speicherbare Energie natürlich linear proportional zur Auszuglänge(bei idealerweisse linear ansteigendem Kraft/Weg Verhältniss). Und wie sich die zur Bogenlänge verhält, kann man sich ja selbst auszirkeln.