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Verfasst: 08.10.2004, 23:20
von Tower
@ Falk: Fugo ist geil, würde ich sofort essen. Giftig ist hier nicht der Kugelfisch, sondern die Leber.
Aber die Leber von Bären ist im rohen Zustand auch "giftig". Unsere Mediziner können das sicher erklären. Jedenfalls keine rohe Bärenleber essen, genauso wie keinen gelben Schnee!! :-)
P.S. Beides Eskimo (Inuit) Sprichwörter.

Zu viele Vitamine

Verfasst: 09.10.2004, 13:44
von Archiv
Bärenleber hat einfach zuviel Vitamin (Vit. D) und ist deswegen "giftig", nicht nur im rohen Zustand (Die Zubereitung ist wichtig).
Beim Kugelfisch ist die Leber dagegen toxisch durch ein Gift. Da reicht es schon die Leber beim Entfernen zu verletzen, dann ist auch der Rest vom Fisch nicht mehr zu essen!

P.S. Gelben Schnee würde ich auch in unseren Breiten zu nichts verwenden :D

Pilzköche?

Verfasst: 12.10.2004, 22:08
von Archiv
Hallo zusammen,

hab heute eine "Krause Glucke" oder "Fette Henne" (Sparassis crispa) aus dem Wald mitgebracht. Das soll ja einer der besten Speisepilze überhaupt sein.

Irgendwie hat mein Essen aber nach garnichts geschmeckt. Nun die Frage an die Pilzköche unter Euch: wie bereite ich dieses Pilz am besten zu. (Der war so groß, das reicht für noch ein Essen)

liebe Grüße benzi

PS: der Pilz wird auch "Bärentatze" genannt, hihi

wenn ich meinen LorBär nicht hätte

Verfasst: 13.10.2004, 21:50
von Archiv
Ok, beantworte ich die Frage halt selBär, mein LorBär hat mir die Rezepte rausgesucht, ich hatte den Pilz zu lange gekocht:

Die Krause Glucke is e Pilz, wo aussieht wie e Badeschwamm. Wammer äner defunn find, dann langts fer e ganzi Familie

* 1 Krause Glucke (oder eine vergleichbare Menge anderer Waldpilze) (klar: je nach Sammlerglück)
* 1 Zwiebel
* 100 gr Schinkenspeck (nach belieben)
* 4 EL Butter
* Saft einer Zitrone
* 1 Tasse Bratenjus oder Fleisch/Gemüsebrühe
* 100gr süße Sahne
* 1 handvoll Peterle
* 1 halbe Knoblauchzehe

Die Krause Glucke SEHR gut waschen und abtrocknen. In kleine Stücke zerrupfen und mit der kleingehackten Zwiebel und dem Knoblauch bei leichter Hitze in Butter (und dem vorher darin ausgelassenen Speck) anbraten. Mit dem Fond oder der Jus ablöschen. Ca 10 Min. leise köcheln lassen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken, Zitrone, Peterle und Sahne unterziehen.
Passt hervorragend zu jeder Art von Knödeln, wie z.B. zu den semmelknödeln



Zutaten
Zutaten (für 4 Personen)

* 350 g frische oder 50 g getrocknete eingeweichte Krause Glucke
* 1 Stängel junger Lauch
* 1/4 l Hühnerbrühe Liebstöckel oder Petersilie
* Muskat Salz
* 2 Esslöffel Weißwein
* Paranüsse
* Öl zum Anbraten

Zubereitung
Die Gluckenröschen und den Lauch getrennt in je 2-3 Esslöffeln Öl 5 Minuten anbraten. Danach Pilze und Lauch zusammen weitere 3 Minuten dünsten. Mit der Hühnerbrühe ablöschen und etwas einkochen lassen.
Mit einer Prise Muskat, Liebstöckel und Salz würzen, den Weißwein zugeben und noch ganz kurz weiterköcheln. Vor dem Servieren Paranüsse darüberhobeln oder raspeln.
Servieren mit Kartoffeln oder Reis.
Tip: Als besonders delikate Variante kann man statt Lauch auch 300 g Frühlingszwiebeln nehmen, die in größeren Städten fast ganzjährig zu haben sind. Man kann das Gericht auch mit tiefgekühlter Krauser Glucke oder mit Austernseitlingen zubereiten.

RE: wenn ich meinen LorBär nicht hätte

Verfasst: 13.10.2004, 22:47
von tipiHippie
Original geschrieben von benz


Zutaten
Zutaten (für 4 Personen)

* 350 g frische oder 50 g getrocknete eingeweichte Krause Glucke
* 1 Stängel junger Lauch
* 14 l Hühnerbrühe Liebstöckel oder Petersilie
* Muskat Salz
* 2 Esslöffel Weißwein
* Paranüsse
* Öl zum Anbraten
Kein Wunder wenn´s bei Deiner Kocherei nix schmeckt... wenn Du schon das Rezept verbeamst kann´s ja nur fad schmecken... 14 Liter Hühnerbrühe und nur zwei Esslöffel Weißwein - da braucht man schon SEHR sensible Geschmacksnerven

Verfasst: 14.10.2004, 11:19
von jaberwok
Touché ! :)

Karpfen "blau"

Verfasst: 14.10.2004, 20:49
von Bogi
Karpfen in Beerenwein

Man Kaufe einen Karpfen von 5 kg (für 6 Personen) und zwei Flaschen Beerenwein
Dazu Salz, Pfeffer, Olivenöl und Speckstreifen.

Karpfen salzen, pfeffern, mit Speckstreifen belegen, schnüren und mit etwas Olivenöl bestreichen.
Ofen auf 200°C einstellen. Dann ein Glas Beerenwein auf gutes Gelingen trinken.

Anschließend den Karpfen auf einem Backblech in den Ofen schieben. Nun schenke man sich zwei schnelle Gläser Beerenwein ein und trinke nochmals auf gutes Gelingen.

Nach 20 Minuten den Thermostat auf 250°C einstellen, damit es ordentlich brummt. Danach schenke man sich drei Bärenweine ein.
Nach halm Schdunde öffnen, wenden unn den Karpfen überwachn. Ne Bärnflasche ergreiffn unn sich eins hinner de Binde kippn. Nach ner weitren albernen Schunnde langsam zzum Ofn hinschlendern unn de Dings umwennen.

Drauf achtn !!! sich nich die Hand zu vabrennnn anne schaissss Ohfndür.

Sich waidere ffünff odda siehm Weinbeern innem Glas ssisch un dann un so. D Ffisch weehrent drrrai Schunn`nt (iss auch egal) waiderbraan unn :
all sehn minudn pinkeln.
Wenn üerntwi möchlich, ßumm Krapfen hinkriechen unn den Ohwen aus´m Viech ssiehnn.

Nochmal n n Schlugg geneemign uhd anschliesnt wida fasuchn , das Biest raussukriegen. Den fadammt´n Fisch vom Bodn aufläsen unn auf ner Bladde hinrichten!

Aufbasse, dasss nich ausrutschen auffmm schaiß fettichen Kühhnboden.
Wenn sich droßdem nich fameidn läss, fasuhn wida aufsuchdeehnodersohahahahaisjaallesehhscheißegaaal hicks....glup.
Ein wenig schlafen.
Am nächsten Tag den Karpfen mit saurer Gurke und etwas Aspirin kalt essen.

Verfasst: 14.10.2004, 22:40
von Archiv
Das Rezept klingt ja super!!!!

Da bekommt man richtig Appetit:D

Vielleicht sollten wir das Rezept bei einem der nächsten FC- Treffen einmal nachkochen (man den Karpfen doch auch bestimmt in der Pfanne machen, so als Bratkarpfen "blau" oder so).

Je nach Zahl der Köche müssen wir dann aber noch am Rezept feilen (Menge der Zutaten und so):)

Das wär doch was für Neubrunn

Verfasst: 15.10.2004, 08:27
von Trebron
:bier :bier ;-) :D :D :D :D

grrrüüüßßße

Trebron

Eichhörnchen (Squirrel) nach Trapperart

Verfasst: 15.10.2004, 12:58
von Tower
Achtung! Nur junge, zarte Eichhörnchen zum braten benutzen. Die alten Tiere für Frikadellen, Klöße etc. benutzen.
Für 3-4 Personen

Zutaten:
2-3 junge Eichhörnchen
1 Tasse Mehl
1 Teelöffel Margarine oder Butter oder Backfett
3 Teelöffel fetter Speck
Salz und Pfeffer

Ofen auf 250 Grad vorheizen oder einen „Dutch Oven“ im Feuer vorheizen, dabei auch den Deckel mit Holkohle belegen. (Alternativ im Lehmmantel oder "Erdofen". (Trapper hatten schon mal "Dutch Oven's" auf dem Packpferd dabei und ansonsten in der Hütte.)
Jedes Eichhörnchen in 6 Teile schneiden, die 4 Keulchen und den fleischigen Teil des Rückens zum braten benutzen, die Rippen später zu Frikadellen verarbeiten)
Die Eichhörnchenteile in Mehl wälzen bis sie gut bemehlt sind.
Während der Ofen bzw. Der „Dutch Oven“ sich aufheizt, eine Gusseiserne Pfanne (was sonst, ist nun mal das beste Out- und In-Door Kochmaterial) erhitzen, den Speck auslassen und die Margarine oder Butter dazu geben. Das heiße Fett soll ca. Fingerdick in der Pfanne schwimmen.
Nun die bemehlten Eichhörnchenteile in das heiße Fett geben, salzen und Pfeffern und ca. 3-4 Min. auf jeder Seite anbraten.
Nachdem die Eichhörnchenteile angebraten sind, diese entweder mit etwas Fett in den „Dutch Oven“ geben oder die Pfanne mit Alufolie bedecken und in den Ofen geben. Nach ca. 20-25 Min. sind die Teile fertig. Ist aber abhängig vom Alter der Tiere!! Eine Gabel oder ein Messer muss ganz leicht durch das Fleisch gleiten, sonst noch einmal 10-15 Min. garen.
Dazu passen gebackene Kartoffeln mit Sauerrahm.

In Amerika und Kanada ist Squirrel in (Bogen-)Jägerkreisen ein gängiges Gericht!

Opossum, Waschbär, Murmeltier oder Bisam(ratte) und Igel

Verfasst: 15.10.2004, 13:24
von Tower
Grundlagen der Verarbeitung von:

Opossum, Waschbär, Murmeltier oder Bisam(ratte) und Igel

Grundsätzlich das Tier schnellstmöglich ausnehmen und häuten. Die Lymphdrüsen auch sofort entfernen! Dann das Tier an einem kühlen Ort ca. vier Tage abhängen lassen, geht aber auch ohne abhängen.
Die Teile entweder scharf anbraten und dann kochen oder ohne Braten kochen. Danach die Teile entbeinen und wie ein Frikassee weiterverarbeiten.

Habe mal bei einer italienischen Familie am Niederrhein eine ganz hervorragende Igel-Bolognesesauce zur Pasta bekommen.

Zwiebeln, Knoblauch aber auch Obst wie Äpfel, Beeren, Birnen oder Trauben können gut mit einem solchen Eintopf verarbeitet werden. Meist kann man die Teile auch ohne sie zu entbeinen in einem Bräter – Dutch Oven o.ä. – mit den Zutaten (was man so findet, Wurzelgemüse etc.) über einige Stunden im Feuer garen. Ein Schuss Essig oder Wein (Apfelwein) und Chili tun auch viel Gutes an so einem Gericht. Ach ja, Kartoffeln oder Bohnen, des Waldläufers Grundnahrung passt auch gut rein!

Ganz böse Leute verarbeiten auch Katzen… nun ja, das würde mir meine Katze schon recht übel nehmen. Aber sind wir mal realistisch, wer in der Wildnis lebt, der isst alles was er in den Topf bekommt.

RE: Opossum, Waschbär, Murmeltier oder Bisam(ratte) und Igel

Verfasst: 15.10.2004, 15:13
von Archiv
Hallo Tower,
Original geschrieben von Tower
Die Lymphdrüsen auch sofort entfernen!
könntest Du das genauer beschreiben (warum und wo), vielen Dank im voraus!

benzi

Verfasst: 17.10.2004, 20:45
von jaberwok
@ Tower: Alles eine Frage der Definition:

Katze = Dachhase

Bisam = Wasserkaninchen :)

Ich frage mich wo Du diese Rezepte her hast :)

Ich denke im prinzip kann man (fast) alles essen - gottseidank muß man das aber nicht!

Wie heißt es so schön: Jedes Lebewesen hat seinen Platz - zwischen Gemüse und Kartoffeln

Verfasst: 18.10.2004, 12:33
von Zentaur (✝)
hia nomma zum verständnis:

[H2]e hessisch' rindsworscht[/H2]

Bild

:bier

Wo kommen die Rezepte her....?

Verfasst: 12.11.2004, 12:51
von Tower
Meine beste Quelle ist:

"Dressing & Cooking Wild Game" ISBN: 086573108X

Die Bibel der Wildküche!!!

Bekommt man bei Amazon und ist natürlich in Englisch!!!