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Re: Osmane in spe, angepeilt 60# bei 31"
Verfasst: 23.02.2014, 07:21
von Arry
Das -ungefähre- Zuggewicht (mit einer Personenwaage gemessen, auf der der Tillerstock stand) scheint wie folgt zu sein: 48lbs@28" und 57lbs@30" Nochmal yeah - angepeilt waren 60lbs@31"!
Dass das geklappt hat, ist aber definitiv nicht meinen Fähigkeiten, Zuggewichte zu prognostizieren zu verdanken, sondern Cem Dönmez, der für diesen Bogen segmentweise die notwendige Breite/Dicke aufgeschrieben hat.
Laut Karpowiczs Buch werden es noch ein paar mehr lbs werden, bis die Sehnenschicht vollständig getrocknet ist. Damit ist der Bogen definitiv ein Ansporn, etwas mehr die Rückenmuskeln zu trainieren
Nachtrag, wichtige Frage - wenn man eine Sehnenwicklung unterhalb der Sehnenkerbe machen möchte - könnt Ihr einen wasserfesten Kleber/Leim empfehlen, mit dem das ginge? Ich scheue mich etwas, dafür Hautleim zu verwenden. Denn selbst, wenn ich diese Wicklung nachher gut lackiere, wird die Sehne drüberschrabbeln und das dürfte dann irgendwann wasserempfindlich werden lassen.
Re: Osmane in spe, angepeilt 60# bei 31"
Verfasst: 23.02.2014, 09:41
von Haitha
Glückwunsch und große Anerkennung für deine Engelsgeduld Arry! Kann sich sehen lassen!
Re: Osmane in spe, angepeilt 60# bei 31"
Verfasst: 23.02.2014, 10:19
von bowa
Wahnsinn.
Herzlichen Glückwunsch.
Meinen höchsten Respekt für dieses Sahnestück und die Geduld.
Re: Osmane in spe, angepeilt 60# bei 31"
Verfasst: 23.02.2014, 10:43
von Benedikt
Wenn ich mir den ungespannt und im Vollauszug anschaue, dann kann ich echt nicht glauben, dass da nix bricht

So als Selfbogenbauer....

Echt der Hammer!
Re: Osmane in spe, angepeilt 60# bei 31"
Verfasst: 23.02.2014, 11:03
von Lord Hurny
Endlich! Die lang und voller Bangen erwarteten Fotos vom Vollauszug sind da - gratuliere!
Auch ich muss zugeben, das mir diese extremen Biegeradien leichte Gänsehaut auf den Rücken zaubern

.
Allergrößte Hochachtung, das ist ein wahnsinns Erstling - egal wie lange er jetzt hält

.
Re: Osmane in spe, angepeilt 60# bei 31"
Verfasst: 23.02.2014, 12:46
von Galighenna
Allererste sahne Arry! Du hast da wahnsinns Arbeit geleistet und das Ergebnis ist absolute Spitzenklasse, wo du das doch vorher noch nie gemacht hast. Ich bin begeistert. Das spornt mich an, so etwas in der Art auch zu versuchen. Ich habe ja immer noch Materialien von Snake-Jos "Composit Spezial" und es reizt mich immer noch, jetzt endlich mal an zu fangen und ein paar Schritte zu machen.
Danke für die Motivation bis hierher, du hast bewiesen das man mit viel Geduld, Ausdauer und sorgfältigster Planung und Arbeit auch beim ersten Mal einen solchen Bogen bauen kann.
Einfach nur geil!
Ich habe mir diesen Thread schon abgespeichert, jetzt brauche ich noch Horn, und ein wenig Komposit-Bogen Literatur und so viel Geduld wie du! Dann wird am Ende hoffentlich ein Nachbau eines historischen Bogens entstehen.
Viel Erfolg für die weiteren Schritte und für das Finish. Wenn das jetzt auch noch so toll wird, wäre das nicht nur einen Bogen des Monats wert...
Re: Osmane in spe, angepeilt 60# bei 31"
Verfasst: 23.02.2014, 13:09
von stefan kaletsch
Punktlandung,Arry!Und Du hast sie verdient,denn trotz aller fremden Hilfe hast Du es ja geschafft ,sie umzusetzen!
Ich würde jetzt die leichte Asymmetrie der WA erstmal lassen und gucken,WIE ER DENN SCHIEßT und alles weitere Vorgehen davon
abhängig machen.Eine Sehnenwicklung macht für mich nur mit organischem Leim Sinn.Eine Alternative dazu,die ich auch preferiere,ist das Einkleben eines Lederstückchens in die vergrößerte Sehnenkerbe.Da wird dann eine neue Kerbe reingefeilt oder
geschnitten...Viel Spaß und Erfolg beim Einschießen!
PS.die Methode von Francesco ist klasse,war Dein Bogen die ganze Nacht aufgespannt?(Ich meinte die halbe,Dich hat`s ja früh
wieder rausgezogen)
Gruß Stefan
Re: Osmane in spe, angepeilt 60# bei 31"
Verfasst: 23.02.2014, 13:12
von Dolge
Wow. Einfach nur Wow. So eine unglaubliche Geduldsleistung, beim ersten Versuch eine Punktlandung. Echt krass. Hammerteil! Diese Biegeradien, da werden einem Selfbower echt die Knie weich

Re: Osmane in spe, angepeilt 60# bei 31"
Verfasst: 23.02.2014, 13:25
von Galighenna
Für die Sehnenwicklung kannst du trotzdem Hautleim verwenden. Wenn du z.B. eine bestimmte Menge Alaun (ungiftig, Apotheke etc.) dazu gibst, wirkt das gerbend auf den Leim und er wird ziemlich Wasserfest. Das sollte dann einen Regentag überstehen und da die Wicklung dann durch und durch so beschaffen ist, musst du dir auch keine Sorgen um Abrieb machen.
Re: Osmane in spe, angepeilt 60# bei 31"
Verfasst: 23.02.2014, 13:30
von Wilfrid (✝)
Arry, von Juni 2012 bis Februar 2014, soviel Geduld für einen Bogen, ohne zu wissen obs klappt.
Hut ab und hat sich gelohnt
Re: Osmane in spe, angepeilt 60# bei 31"
Verfasst: 23.02.2014, 13:56
von Heidjer
Meinen Glückwunsch, eine Wahnsinnsleistung.
Hast Du zufällig eine annähernde Ahnung wieviele Arbeitsstunden in dieses Projekt geflossen sind?
Gruß Dirk
Re: Osmane in spe, angepeilt 60# bei 31"
Verfasst: 23.02.2014, 14:20
von Squid (✝)
Re: Osmane in spe, angepeilt 60# bei 31"
Verfasst: 23.02.2014, 16:42
von MarcelH.
Je länger ich hier mitlese, desto mehr bekomme ich den inneren Drang auch die ersten 43 Seiten nachträglich durchzulesen.
Echt klasse, ich bin massiv beeindruckt!
Re: Osmane in spe, angepeilt 60# bei 31"
Verfasst: 23.02.2014, 19:39
von Arry
Moinsen Männer!
Vielen, vielen Dank für Eure Glückwünsche. Tatsächlich war ich heute den ganzen Tag lang euphorisch, wie auf Drogen
Aber wenn hier etwas nachgewiesen wurde, dann vor allem, dass man in den richtigen Foren auch für Orchideenprojekte jede Menge know-how und praktische Hinweise bekommt. Ich habe mich zwar eng an Karpowiczs Buch gehalten, aber es hätte ganz bestimmt niemals ohne diese Unterstützung geklappt. Nicht alle Rezepte für den Kompositbogenbau sind miteinander kompatibel, aber allein zu wissen, dass man einige Arbeitsschritte unterschiedlich erledigen kann, ist eine große Hilfe und wirkt ungemein beruhigend.
Heidjer hat geschrieben: Hast Du zufällig eine annähernde Ahnung wieviele Arbeitsstunden in dieses Projekt geflossen sind?
Leider nein. Ich arbeite immer nur zwischendurch daran, wenn Beruf und Familie es zulassen. Längere Pausen wechselten sich mit intensiveren Abschnitten ab.
Galighenna hat geschrieben:Für die Sehnenwicklung kannst du trotzdem Hautleim verwenden. Wenn du z.B. eine bestimmte Menge Alaun (ungiftig, Apotheke etc.) dazu gibst, wirkt das gerbend auf den Leim und er wird ziemlich Wasserfest.
Im Ernst? Das klingt spannend. Ich dachte an sowas wie Ponal blau oder Titebond irgendwas...
stefan kaletsch hat geschrieben:Eine Alternative dazu,die ich auch preferiere,ist das Einkleben eines Lederstückchens in die vergrößerte Sehnenkerbe.Da wird dann eine neue Kerbe reingefeilt odergeschnitten...
PS.die Methode von Francesco ist klasse,war Dein Bogen die ganze Nacht aufgespannt?
Stefan, so ein Lederstück finde ich echt interessant, aber ich kann mir nicht vorstellen, wie man das in die Sehnenkerbe reinbekommt UND dann noch so umbiegen kann, dass es flach auf der Tip-Front und den Tip-Seiten aufliegt... Wie bereitest Du das Leder vor? Länger wässern? Wie dick dar das Leder denn sein?
Für die Deko habe ich mir als Vorbild den Bogen Katalognummer 35 der Türckischen Cammer ausgesucht (S.65 im Katalog). Ich muss auch nachschauen, ob der Tipwicklungen oder die Lederstücke hat.
Ja, der Bogen war die Nacht über aufgespannt. Das scheint ihm nichts auszumachen.
Galighenna hat geschrieben:Das spornt mich an, so etwas in der Art auch zu versuchen. ... jetzt brauche ich noch Horn, und ein wenig Komposit-Bogen Literatur
Im Ernst: Nix wie los! Das Abenteuer lohnt sich, und Du hast schon so viel Bogenbauerfahrung!
Lord Hurny hat geschrieben:Endlich! Die lang und voller Bangen erwarteten Fotos vom Vollauszug sind da - gratuliere!
Sire, ich werde nie vergessen, dass das Projekt mit DEINER HOLZSPENDE begann und nur wegen ihr so weit gekommen ist. DEIN HOLZ ist da drin, und es biegt sich großartig. Und damit es alle wissen: Lord Hurny wollte nicht einmal das Porto für die Zusendung haben. Der Hammer, oder?
Re: Osmane in spe, angepeilt 60# bei 31"
Verfasst: 23.02.2014, 21:23
von stefan kaletsch
Hallo Arry,
Deine Euphorie kann ich gut nachvollziehen...als Tischler besitze ich sogenannte Scheibenschneider,das sind Bohrer mit denen man runde Holzplättchen aus dünnen Brettern herausfräst.Diese Holzplättchen wiederum passen zu den Radien herkömmlicher
Forstnerbohrer und dienen dazu,Forstnerlöcher mehr oder weniger unsichtbar zu verschließen zB.um Schraubungen zu verdecken...
Lange Rede kurzer Sinn: Ich mache es mir leicht und schneide mit einem 12mm Forstnerbohrer auf der Ständerbohrmaschine ein
Loch in beide Siyahs,in das jeweils eine mit dem passenden Scheidebenschneider hergestellte Lederscheibe eingeleimt wird.
Der Trick zum guten Gelingen besteht darin,das Loch zu bohren,bevor man den Siyah konisch verjüngt,sonst wird es schwierig,
den Winkel zu halten.Ebenso ist es wichtig,dass ein Teil des Bohrkreises außerhalb des jeweiligen Siyahs liegt,sonst nimmt man
zuviel weg...ok,wenn der Kleber(ich nehme 5 min Epoxy) abgebunden hat,feile ich das überstehenden Leder plan und schneide
dann mit Fliesenschneiderdraht und Motorsägenfeile meine neue Sehnenkerbe in die Lederscheibe.
Irgendwo(Reflexbogenbuch?)habe ich ein Original gesehen,da war ein 5-eckiges Stück Leder eingeklebt,das ließe sich ja auch
leicht herstellen....
LG Stefan