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Re: Osmane in spe, angepeilt 60# bei 31"
Verfasst: 10.02.2014, 10:35
von Arry
Danke Ihr Lieben!
Aber bitte seid noch nicht zu sicher, dass das Ding schon in trockenen Tüchern ist. Erstbauten gehen meistens kaputt, und ich sehe in der Retrospektive ein paar "Bausünden", die sich noch rächen könnten. Ich kann mir immer noch verdammt gut vorstellen, dass sich bei 20+X Zoll Auszug oder später beim Schießen das Horn vom Holz verabschiedet. Die Verzahnungsrillen waren nicht perfekt, ich habe die Hornstreifen nicht oft genug mit verdünntem Leim eingepinselt, die Temperatur im Raum eigentlich zu niedrig... Wenn es hält, dann nur, weil ich dem Hautleim damals in einem Geistesblitz recht viel Störleim hinzugefügt habe, was hoffentlich den Temperaturpunkt des Gelierens ausreichend herabgesetzt hat.
"A bow is only a bow when it starts shooting arrows." Wenn es soweit ist, werde ich auch gerne über einen schönen türkischen Namen nachdenken

Philipp, da werde ich Deine Hilfe brauchen
Danke Chilly, das klingt gut! Mir fiel bei der Lektüre ein, dass Karpowicz irgendwo in seinem Buch ein FF-Wicklungsgarn empfiehlt. Und tatsächlich, sowas gibt es auch:
http://www.amazon.de/Sehnenwicklung-Fas ... wickelgarn
Weiß jemand, welches stabiler ist und welche Garnstärke empfehlenswert wäre? Daniel, wäre das so ein Garn mit UHMWPE?
Grüße
Jarek
Re: Osmane in spe, angepeilt 60# bei 31"
Verfasst: 10.02.2014, 20:29
von skerm
Ja, sieht so aus, ist hier zu finden:
http://www.brownellarchery.com/products.htm
Ich hab das zwei drüber. Diamond back, Dicke 0,022 Zoll.
Gruß,
Daniel
Re: Osmane in spe, angepeilt 60# bei 31"
Verfasst: 10.02.2014, 20:41
von Arry
Danke Daniel!
Hier noch ein Foto von gestern mit der gekürzten Sehne. Das war übrigens ziemlich interessant: Als ich den Bogen mit ihr aufspannte, lag die Sehne plötzlich nicht mehr mittig, und der Bogen war auch etwas ungleichgewichtig, siehe Foto. Auch wenn ich beim Betrachten sehe, dass der Griff nicht ganz mittig auf dem Tillerbaum lag.
Jedenfalls weiß ich nicht so genau, was ich im Unterschied zum ersten Aufspannen falsch gemacht habe. Mal sehen, ob ich der Sache auf die Schliche kommen kann.
Grüße
Jarek
Re: Osmane in spe, angepeilt 60# bei 31"
Verfasst: 10.02.2014, 21:26
von stefan kaletsch
...das würde mich jetzt nicht so beunruhigen,da bietet sich doch eine klare Seitenverteilung(wenn's so bleibt) an:R= oberer WA!
Arry,hat diese kurze Sehne jetzt Endmaß? Wie hoch ist die Standhöhe,wenn die Kasans "unberührt" bleiben sollen?
Stefan
Re: Osmane in spe, angepeilt 60# bei 31"
Verfasst: 11.02.2014, 07:52
von skerm
Hmmm. Möglicherweise ist eine der Wärmekorrekturen etwas zurückgegangen. Das kann leider vorkommen. Vielleicht hast du auch einfach versehentlich beim Aufspannen seitlich gebogen und musst nur ein bißchen gegenbiegen. Du kannst den Griff im Schraubstock einspannen, Bogenrücken nach oben, und an beiden bash gegendrücken. Dabei aber bitte die Hand um den bash schließen, damit du die Sehne fixierst. Ein Abwurf der Sehne kann böse ausgehen. Bei meinem Setup würden z.B. die Wurfarme am Weg zu ihrem ungespannten Zustand in den Tisch krachen, auf dem der Schraubstock montiert ist.
Ein kleines Ungleichgewicht zwischen den Wurfarmen nach dem Aufspannen ist meiner Erfahrung nach eher die Regel als die Ausnahme. Das kannst du korrigieren, in dem du den Wurfarm mit der größeren "Standhöhe" entlastet. Dafür einfach die Sehne Richtung Wurfarm drücken und in der Position halten. Wenn es geht im Kasan halten, oder mit Handschuhen im Sal (obwohl die Handwärme vermutlich keine große Auswirkung hat). Nach 15 bis 30 Sekunden sollte das schon eine sichtbare Auswirkung haben. Wie weit du die Sehne zum Wurfarm drückst und wie lange du sie hälst musst du ausprobieren.
Wenn das Ungleichgewicht hartnäckig ist, wirst du mit der Ziehklinge Horn abschaben müssen. Ich mache das immer am aufgespannten Bogen. Ein bißchen schaben (am gegenüberliegenden Wurfarm versteht sich), dann wieder die Sehne ein paar Mal reindrücken. Die Auswirkung des Schabens erkenne ich so sehr gut. Ich messe zur Kontrolle den Abstand zwischen dem Scheitel der Biegung im Sal und der Sehne oder i.a.W. den Maximalabstand zwischen Sehne und Wurfarm. Den habe ich gern so auf +/- 5 mm gleich, bevor ich weitermache.
Gruß,
Daniel
Re: Osmane in spe, angepeilt 60# bei 31"
Verfasst: 11.02.2014, 09:00
von benzi
bei dem Bild auf dem Tillerstock frage ich mich, ob es nicht in diesem Stadium sinvoll wäre, die später anliegenden Druckpunkt zu verwenden, als die geometrische Mitte?
Grüße benzi
Re: Osmane in spe, angepeilt 60# bei 31"
Verfasst: 11.02.2014, 10:10
von Sateless
Dann würde er doch alle Vorteile des symmetrischen Bogens wegschmeißen, und die wertvollen Tipps von den Büchern ignorieren. Da er sich bis jetzt so gründlich dran gehalten hat, wär das auch inkonsequent.
Re: Osmane in spe, angepeilt 60# bei 31"
Verfasst: 12.02.2014, 14:49
von corto
hey arry, ich weis nicht ob es dir hilft - aber ich fand dieses video vom korrigieren eines starken composites sehr interressant:
http://www.youtube.com/watch?v=iiuWWiRBqjg
Re: Osmane in spe, angepeilt 60# bei 31"
Verfasst: 12.02.2014, 16:43
von skerm
137# so aufspannen?! Der hat jetzt zwar nicht so viel Reflex (mit Reflex wie hier bei Arry halte ich das für unmöglich), aber trotzdem... was ist das denn für ein Bär?!
Re: Osmane in spe, angepeilt 60# bei 31"
Verfasst: 12.02.2014, 16:59
von corto
auf die pfundzahl hab ich garnicht geschaut, und bezüglich des Reflex geb ich dir recht.
aber lass den Kerl mal 180# wiegen, dann lehnt er sich nach hinten und zieht gegen seine knie.. ich könnte mir vorstellen das das geht wenns nicht unangenehm an den knien wird.
Re: Osmane in spe, angepeilt 60# bei 31"
Verfasst: 12.02.2014, 17:31
von Haitha
Das denk ich auch, die armen Kniescheiben!

Re: Osmane in spe, angepeilt 60# bei 31"
Verfasst: 12.02.2014, 18:12
von benzi
das Video hilft auf jeden Fall mental

wie der an dem Bogen rumbiegt ist so geil!
Grüße benzi
Re: Osmane in spe, angepeilt 60# bei 31"
Verfasst: 12.02.2014, 19:48
von Arry
skerm hat geschrieben: was ist das denn für ein Bär?!
Ein ungarischer

Ja, der zeigt mal, wie grob man mit seinem Kompositen umgehen kann! Aber vielleicht muss dieser dafür eben auch 137lbs haben...
Stefan, ich habe die Sehnenlänge nachgemessen - 122cm. Aber wie gesagt: die Sehnenkerben sind noch jeweils 4 oder 5cm zu weit draußen. Die endgültige Sehne dürfte also etwas um die 112-114cm lang werden. Als Standhöhe peile ich so um die 7-8" an. Genauer kann ich es noch nicht sagen: Wann die Sehne von den Kasans abgeht, hängt auch davon ab, wie weit man die Kasan-Augen mit Hitze begradigt. Momentan ist da noch viel Reflex.
Mir fiel bei diesem zarten Ansatz von erstem Tiller ein, dass auf dem Horn doch noch eine Menge Hautleim angetrocknet war vom Auftragen der Sehnenschichten. Und da das Zeug ja irgendwann eh runter musste und schon kleine Dickenunterschiede einen Unterschied beim Tiller ausmachen können, habe ich die heute erstmal mit warmem Wasser und einem Putzschwamm beseitigt. Dabei wurden die Ränder des Sehnenbelags, die auf dem Horn aufliegen, auch etwas labberig. Ich muss also ein paar Tage pausieren, bis sich diese Sehnen beruhigt haben. Aber danach dürfte das Tillerbild realistischer werden.
Re: Osmane in spe, angepeilt 60# bei 31"
Verfasst: 13.02.2014, 06:46
von skerm
Arry hat geschrieben:skerm hat geschrieben: was ist das denn für ein Bär?!
Ein ungarischer

Ja, der zeigt mal, wie grob man mit seinem Kompositen umgehen kann! Aber vielleicht muss dieser dafür eben auch 137lbs haben...
Nein, dafür braucht man keine 137 lbs. Ich hab den Bogen zwar im Schraubstock eingespannt und steh nicht drauf rum, aber das Rumbiegen ist ganz genau gleich. So sieht sie aus, die ungeschminkte Wahrheit über den Kompositbogenbau.
Gruß,
Daniel
Re: Osmane in spe, angepeilt 60# bei 31"
Verfasst: 16.02.2014, 13:10
von Arry
Sodele - die Tips sind gekürzt, aber noch nicht geformt.
Die Standhöhe liegt jetzt bei 19cm:
Vielleicht sollte ich noch 5-8mm zugeben, bis die Sehne wirklich sauber von den Kasans abgeht.
Und jetzt zur Symmetrie bzw. den Mängeln in derselben.
Erst der linke Wurfarm, zu erkennen am "L" am Ende des Tips.
Ich finde, der linke Wurfarm sieht ganz anständig aus.
Auf dem letzten Foto sieht man aber auch "in der Ferne", dass der rechte Wurfarm ("R") nicht ganz so dolle ist.