Dominic hat geschrieben:Gibts zu der Technik "Hineinlegen" auch Lektüren? Irgendwie ist das für mich ein Rätsel.
Prinzipiell braucht man doch die Schultermuskulatur damit das hohe Zuggewicht den Oberkörper nicht "zusammendrückt", oder?!
Man braucht im Prinzip den gesamten Schultergürtel, sowie die Trizeps- und obere Rückenmuskulatur außen (M.Trapezius, M.Latissimus Dorsi) u. innen (M.Levator scapulae, M.rhomboidesus minor & major)
Dieses ganze Gehabe um irgendwelche speziellen Techniken schwerer Bögen würde ich mindestens mit einem kritischen Auge betrachten - für mich steht fest, daß man seinen Bogen erst dann beherrscht, wenn man ihn ganz normal und mit Leichtigkeit ziehen kann.
Der high draw (das Rollen der Schulter) und diese ganze Wiegen d. Körpers erleichtert die Nutzung solcher Geräte zwar, weil kürzere und kräftigere Hebel des Körpers eingesetzt werden, es verleitet aber auch dazu, den Bogen primär über die Knochen als Stütze zu ziehen als über die Muskeln, Bänder u. Sehnen, was wesentlich schwerer ist und längeres Training erfordern würde.
Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, daß bei mittelalterlichen Auseinandersetzungen -zig Tausend Bogenschützen in Schlachtordnung angerückt sind und bei jedem Schuß so ein groteskes Bogenballet hingelegt haben sollen, wie es bei Carnie und seinen Mannen überdeutlich zu beobachten ist - man beachte dabei auch den Zeitfaktor, denn die müssen zwischen 7-12 Pfeile pro Minute rausgehauen haben - und das u. U. über mehrere Stunden hinweg.
Auf der anderen Seite wird man nicht umsonst eine Ausbildungszeit von 7-8 Jahren für einen Langbogenschützen angesetzt haben. Die werden IMHO damals also auch die sog. "warbows" wohl gezogen haben, wie jeden anderen Bogen auch. Einfach, weil sie jahrelang darauf trainiert waren und es ihnen keine besondere Mühe mehr machte.
Also, bevor auf irgendwelche Abkürzungen über trickreichen Techniken geschielt wird, würde ich allen Interessenten dieser Art des Boghenschiessens nahelegen, ihre Muskulatur schritt für Schritt zu kräftigen, bis man beim Zuggewicht seiner Wahl angelangt ist.