Original geschrieben von j.mueller
Hallo! Ich würde mal vermuten, dass die Inuit kleinere Speerschleudern verwenden, weil viele kürzere Unterarme haben als ein "2m Mensch". Dann habe ich da 2 Fragen an euch...die erste ist, wie ihr trotz Holzspitze den Schwerpunkt nach vorne verlagert beim Wurfspeer? Und meine 2. Frage ist, ob sich unter umstäden aus dünnen, sich biegenden Speerschleudern der denkerische Ansatz verborgen gewesen sein könnte für erste Bogen?
Was die Speerschleudern respektive Throwing Boards der Inuit angeht da gibt es hier:
ein paar seht nette Anleitungen für aleutische Throwing Boards.
Eine weitere Internetseite zeigt sehr anschaulich wie die Inuit die Speerschleudern/ Throwing Boards auf ihre Körpergöße angepasst haben:
In der Tat sind die Speerschleudern der Inuit nicht sehr lang. Das hatte aber auch sicherlich so seinen Grund. Denn schließlich wurde/ wird die Speerschleuder/ Throwing Board auch vom Kajak aus eingesetzt, da kann man keine sehr großen Jagdwaffen mitführen, auch die Speere/ Harpunen sind nicht sehr lang.
Die Speere die ich baue bestehen aus Kiefernrundhölzern mit einem Durchmesser von 12 mm. Die angeschäftete Speerspitze fertige ich meistens aus einem Buchenrundholz mit einem Durchmesser von ebenfalls 12 mm an. Buche ist ein wenig schwerer als Kiefer und die von mir angeschäfteten Holzspitzen haben bei mir eine länge zwischen 20 und 23 cm. Das passt dann schon. Ach ja, meine Speere sind ca. 2 m - 2,10 lang.
Letztens habe ich auch drei Speere aus 10 mm Kiefernrundholz, Länge 2 m angefertigt. Als Spitzen habe ich nur sehr kurze Knochenspitzen, ca. 4 - 5 cm lang verwendet. Diese Speere sind sauschnell und was die Treffergenauigkeit angeht so ist das auf kurze Distanzen echt nicht schlecht. Heute habe ich auf Distanzen von 22, 24 und 26 m geworfen, da waren die 12 mm Speere den 10 mm Speeren deutlich im Vorteil. Ich werde aber noch ein paar Versuchsreihen werfen bevor ich hier ein abschließendes Urteil abgeben werde.
Zu der zweiten Frage von Dir habe ich keine vernünftige Antwort ob das mit den flexiblen Speerschleudern in Richtung Bogenbau ging. Ich denke mir aber mal das dies wohl eher nicht der Fall gewesen ist. Flexible Speerschleudern sind längst nicht so leistungsfähig wie starre Speerschleudern. Ich habe mit solchen Atlatls schon herumexperimentiert und konnte da absolut keinen Vorteil entdecken. Eher das Gegenteil war der Fall. Ich bleibe lieber bei meinen starren, schweren Speerschleudern, damit komme ich sehr gut zurecht.
cu Uwe