Ich weiß gar nicht, was Ihr wollt. Mir gefällt der Schirm mit der Zielscheibe drauf. Macht sich gut auf dem Parcours oder wenn man beim Wettbewerb einmal über die Schießanlage tappen will. Und der Camouflage-Schirm mit diesem Sichtfenster oder was das sein soll macht sich gut, wenn man mit missmutigem Gesicht an der Bushaltestelle steht.
Allerdings muss ich zugeben, dass ich am Anfang meiner Bogen-Betätigung auch allen möglichen Quatsch gekauft habe, weil ich einfach nicht zwischen nützlichem Artikel und Blödsinn unterscheiden konnte. Das Juwel dabei ist ein lederner Bogenenden-Schoner, der den Bogen gegen Schmutz und Feuchtigkeit schützen soll, wenn man ihn auf dem Boden abstellt. Ich habe sogar noch gekaufte Pfeile.
Der Krug geht zum Brunnen bis er bricht.
Der Student geht zur Mensa bis er bricht.
Mein Bogen geht auf den Tillerstock bis er bricht.
…ich die Bezeichnung schon mal erwähnte hatte, aber dass ich trotzdem immer noch nicht verstehe, warum die Bogenbauer/-hersteller ihren Kreationen nicht einfach „normale“ Namen geben können.
Man findet irgendwie nur noch selten einfache Beschreibungen wie „Englischer Langbogen“, „Koreanischer Hornbogen“, „Jagdrecurve“, „Olympic Recurve“ o. ä. .
Dafür wimmelt es auf dem Markt von „Hollow-Eagle-Monster-Dream-Catch-Cobra-Protector-Viking-Devaster-Silent-Wapiti-Kill-Nordic-Walking-Claw-Spider-Survival-Combat-(ich hoffe, ich habe nichts vergessen) – Bows“ – Um dann zu betonen, dass die Bogenschützen doch ein so friedlich-freundliches Völkchen wären…
Kann man es nicht bei schlichten Typbezeichnungen belassen (Wie z. B. im Bereich der Heeresfraktion bzw. derer Zulieferer immer noch die Bezeichnung „G“ für „Gewehr“ beibehalten worden ist…) ?
Sind wir – oder die Masse der potentiellen Interessenten - wirklich so versessen flach, dass es mainstreamartige Betitelungen braucht, auf dass sich der Krempel an möglichst viele Idioten ebenso schön verkaufen solle, wie „Outdoor-Survival-Kits“ für den Camperurlaub mit dem Wohnmobil am 10 km vom Heimatort entfernt gelegenen Binnensee ?
Aber vielleicht gehöre ich auch (schon immer) zu einer Klasse, die für so eine Art von Werbung nicht (positiv) empfänglich ist.
"Timur spricht:
Was ? Ihr missbilliget den kräftigen Sturm
Des Übermuts, verlogne Pfaffen!
Hätt' Allah mich bestimmt zum Wurm,
So hätt' er mich als Wurm geschaffen." - Goethe, West-östlicher Diwan, Buch Timur
Das ist eine wohl wahr.Dieses Problem tritt aber auch marktübergreifend auf. Da wird versucht mit irgendwelchen Ausdrücken sich vom Einheitsbreite abzuheben das fängt bei Ausdrücken wie mega oder ultra an. In der Bögen Scene versucht das Marketing dann aber auch noch ein Image drauf zudrücken wie z.b. Hunter, Survival, center Shoot, sniper, oder was auch immer um den Kunden zu suggerieren das der Bogen etwas ganz besonderes kann. Beziehungsweise so wie ein Waschmittel was weißer als weiß wäscht. Schießt ihr Bögen natürlich ohne zu ziehlen auf 1000 Yards einem fliegenden Adler das Auge aus. Die Bezeichnungen werden in dem Versuch sich im selbstgestrickten Namengewirr überhaupt noch durchzusetzen. So aufgebauscht das man irgendwann nicht mehr erahnen kann was überhaupt noch gemeint ist. Irgendwann muss man sicherheitshalber noch einmal in seine Einkaufstüte hineinschauen ob man nicht doch ein Raumschiff anstatt der erhofften Pfeilspitzen gekauft zu haben, zumal der Preis wohl auf das Raumschiff schließen lässt.
Holz bestimmt den Bogen, aber Der Bogenbauer bestimmt das Holz.
Leider SIND viele Verbraucher genau so flach.
Du verkaufst heutzutage viel leichter ein sogenanntes Survivalmesser, wenn es möglichst camouflagig aussieht, ne riesige (sinnfreie) Säge hat und der Name zumindest an 3 von 5 Spezialeinheiten mindestens der Kategorie "NAVY Seal" reminisziert (haach, schööönes Wort!).
Ein schlichtes 16 cm Messer, guter Stahl mit einigen kleinen sinnvollen Gadgets (Abziehstein, Magnesiumstab, etwas Paracord) wird abgetan als "sieht ja nach nix aus und is auch noch teurer"...
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.
Ich sag' lieber nichts dazu, sonst platzt mir noch der Kragen.
Außer vielleicht - einige meiner Bekannten und Kollegen lachen über mein Auto mit Null Sozialstatus.
Ich lache dafür über deren fünf- oder sechsstellige Schulden ...
"The man who reads nothing at all is better educated
than the man who reads nothing but newspapers."
-- Thomas Jefferson
Ich habe angefangen meine Bögen als eigenen Bogentypen die Üechtländer zu nennen. Man mag so etwas belächeln oder als hochstaplerei ansehen...
Die Querelen um die richtige Zuordnung, Herkunft und Label haben dazu geführt.
Englicher Langbogen, Champagner, Marmelade oder Raclettekäse... deren Anspruch als ein definiertes Markenzeichen.
Ragnar_AT hat geschrieben:Ich lache dafür über deren fünf- oder sechsstellige Schulden ...
dito
«Eines Tages wird man offiziell zugeben müssen, daß das, was wir Wirklichkeit getauft haben, eine noch größere Illusion ist als die Welt des Traumes.»
Salvador Dalí
Ich finds schön, dass wir hier niemand dafür verurteilen, wo er seine Prioritäten im Leben setzt.
Wovon sollten die ganzen Autokonzerne leben, wenn alle plötzlich nur noch vernünftige Autos fahren und nicht alle 3 Jahre ein neues kaufen?
Wovon sollen die Banken leben, wenn dafür keiner mehr Schulden macht?
Irgendjemand muss doch das viele Geld ausgeben, sonst hört das große Hamsterrad auf sich zu drehen.
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