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Re: Eberesche Stamm
Verfasst: 21.03.2013, 18:34
von Gallier
Klar ist es eine Eberesche. Oder gibt es sonst noch Bäume mit Vogelbeeren? Mag sein dass das Holz von Ebereschen in den Hochalpen anders aussieht als in der Ebene...
Mir stehen also 2 Wege offen:
entweder wie Galighenna sagt ein paar Ringe abtragen oder
den Rücken decrownen und dann ein Backing draufkleben. Decrownen wäre einfacher, da die Jahresringe in diesem Bereich echt nur maximal 0,1 mm breit sind, und mit solchen Ringen zu arbeiten, das muss man sich auch wirklich nicht antun.
Macht decrownen aber hierbei einen Sinn, wenn die Wölbung des Rückens recht gering ist?
Gallier
Re: Eberesche Stamm
Verfasst: 21.03.2013, 18:45
von Squid (✝)
Nein. Decrownen macht praktisch nie Sinn.
Ne relativ unsinnige Sache, ausser man hat es mit einem Holz zu tun, das so zugschwach ist, dass es bei einem gewölbten Rücken brechen würde.
Nebenbei heisst decrownen ja nicht "mal eben platt hobeln", sondern es beschreibt eine Technik, bei der die Wölbung zwar entfernt wird, aber die Jahresringe weiterhin vom jeweils darüberliegenden Ring überdeckt sind.
http://www.bogensportwiki.info/index.ph ... rownen.jpg
http://www.bogensportwiki.info/index.ph ... ownen2.jpg
Für ein Backing reicht es natürlich, wenn man den Bogenrücken einfach platt hobelt.
Re: Eberesche Stamm
Verfasst: 21.03.2013, 18:50
von Galighenna
Also ich hab jetzt gar nicht so drüber nachgedacht was das für ein Holz ist, aber Snake-Jo hat recht: Eberesche hat KEINE sichtbaren Poren. Egal wo die wächst, der Holzaufbau ändert sich nicht durch einen Wuchsstandort.
Allerdings kann man auf den Bildern das Holz nicht wirklich sicher identifizieren. Ist aber auch erstmal nicht soo wichtig. Ich war nur erschrocken darüber das so viele so vorbehaltlos das Holz in den Kamin stecken wollten. WO bliebt denn der Ehrgeiz, bzw der Lerneffekt? Allein die Übung auch sehr dünne Ringe mit der Ziehklinge frei zu legen ist doch schon was wert...
Also zur Holzbestimmung KÖNNTEN wir ja vll noch ein paar bessere Bilder bekommen, wenn gewünscht.
Ansonsten: Bögen mit geringem Zuggewicht funktionieren auch mit dünnen Jahresringen. Ein Decrowning bzw ein Backing halte ich hier für nicht angebracht. Das ist für die Holzqualität nicht gerechtfertigt, weil der Aufwand nicht in guter Relation zur Qualität des Holzes steht. Besonders: Da das Holz scheinbar viel Frühholz enthält dürfte es z.B. unter einem Esche- Hick- oder Bambus-Backing zerknittern.
Re: Eberesche Stamm
Verfasst: 21.03.2013, 18:51
von Gallier
verhindert ein Backing auch, dass ein dermaßen dünner Bogenrückenring, an manchen Stellen aufgerieben, bricht?
Re: Eberesche Stamm
Verfasst: 21.03.2013, 18:54
von Galighenna
Ja, ein Backing ist ein neuer Bogenrücken. Dieser nimmt die Zugbelastung auf, bzw. Überbrückt zerschnittene Fasern und verhindert das sich ein Span aufstellt. Mitten im Holz kann sich ja nichts aufstellen.
Re: Eberesche Stamm
Verfasst: 21.03.2013, 23:22
von Gallier
das habe ich gehofft! also mach ich mich an die Arbeit
Re: Eberesche Stamm
Verfasst: 22.03.2013, 11:10
von Galighenna
Na wie ich weiter vor schon ausgeführt habe, glaube ich aber nicht, das das Holz ein Backing verkraften wird. Aber wenn du dir den Aufwand antun willst...
Viel Erfolg
Re: Eberesche Stamm
Verfasst: 22.03.2013, 12:01
von Snake-Jo
Gallier hat geschrieben:Klar ist es eine Eberesche. Oder gibt es sonst noch Bäume mit Vogelbeeren?
Gallier
Na, selbstverständlich. Vogelbeere ist ja kein definierter Begriff, da gibt es viele Bäume. Die typischen Ebereschenbeeren wachsen natürlich nur auf Eberesche.

Ähnlich sind die anderen Sorbus-Arten (Mehlbeerarten): Elsbeere, Gemeine Mehlbeere etc.
@Gali: Ich säg mal einen Stamm ab und mach ein Bild.
Re: Eberesche Stamm
Verfasst: 22.03.2013, 20:11
von Gallier
Galighenna hat geschrieben:Na wie ich weiter vor schon ausgeführt habe, glaube ich aber nicht, das das Holz ein Backing verkraften wird.
Ohne Backing wird er eben mit Sicherheit brechen. Zumindest beim dem jetzigen Jahresring. Und die Grenzen zwischen einem und dem anderen Ring verlaufen in diesem Bereich so fließend, dass es völlig unmöglich ist, sauber zu arbeiten...
Re: Eberesche Stamm
Verfasst: 22.03.2013, 20:19
von Galighenna
Meine Meinung: Üben...
Nein, ich will dir da wirklich nicht rein reden. Das musst du selbst wissen... Einen neuen Ring frei zu legen wäre sicher eine gute Übung, und die Chance das der Bogen danach dann hält ist größer, als wenn du jetzt ein Backing drauf pappst, weil das Backing eben den Bauch stärker belastet.
Re: Eberesche Stamm
Verfasst: 22.03.2013, 20:40
von Neugier
Gallier hat geschrieben:
Ohne Backing wird er eben mit Sicherheit brechen. Zumindest beim dem jetzigen Jahresring. Und die Grenzen zwischen einem und dem anderen Ring verlaufen in diesem Bereich so fließend, dass es völlig unmöglich ist, sauber zu arbeiten...
Am Anfang ist es schwierig die Jahresringe auseinander zu halten. Aber das die Jahresringe ineinander übergehen gibt es normal nicht. Höchstens bei einer Verletzung. Da glaube ich dass Du Dir so wie Galigenna schon sagte noch mal den Jahresring vornehmen solltest. Probier's mal mit dreckigen Fingern oder einem weichen Bleistift den Du an den schwierigen Stellen verreibst die Übersicht wieder zu erlangen. Da geht noch was.
Als Ansporn für die schwierige Aufgabe. Ich find es immer wieder erhebend wenn so ein Jahresring wieder ans Licht kommt. Fast wie eine Geburt.
Zumindest für uns Männer .
Re: Eberesche Stamm
Verfasst: 22.03.2013, 23:59
von Gallier
Vielleicht versteht ihr jetzt was ich meine - die poröse Schicht macht was sie will, es gibt gar keine klare "Grenze" und daher wäre diese Aufgabe nicht schwierig, sondern ganz einfach nicht machbar und fertig. Die einzige Möglichkeit wäre viel tiefer hinunterzugehen und einen relativ dicken (zumindest 1mm-dicken) Ring freizulegen, was halt wiederum etliche Stunden Arbeit kostet. Ich überlegs mir noch... Auf jeden Fall vielen Dank für die ausführliche Hilfe!
Gallier
Re: Eberesche Stamm
Verfasst: 23.03.2013, 00:40
von tomtux
das matschzeug hält auch unter rohhaut nicht!
da hilft nur runterarbeiten auf einen brauchbaren ring, egal ob mit oder ohne backing.
Re: Eberesche Stamm
Verfasst: 23.03.2013, 11:11
von Galighenna
Und es ist auf gar keinen Fall Eberesche
Re: Eberesche Stamm
Verfasst: 23.03.2013, 13:21
von Heidjer
Im Leben ist das keine Eberesche, die Poren sehen nach übelster Esche aus!
Gruß Dirk