mittelaterliches Befiedern

Selbstgebaute Befiederungsgeräte, Spinetester, etc.
PeLu
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Beitrag von PeLu »

halten die dann eine viertelstunde die federn in der richtigen position, oder wie? (so hab ichs früher gemacht)
PeLu
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Beitrag von PeLu »

Frag den Henning zum Thema mitelalterliche Schnelleime.....

Aber ich weiss es nicht, wahrscheinlich ist alles viel einfacher als wir denken.

An die Mittelalterlichen: Wurden die Pfeile im MA überhaupt geklebt?
Oder 'nur' gebunden?
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locksley
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Beitrag von locksley »

Wurden geklebt und zusätzlich gebunden, da die MA-Kleber alle organisch waren und sich im Laufe der Zeit durch biochemische Prozesse auflösten.
Damit dann nicht nur unbrauchbare Pfeile in den Magazinen lagen wurden die Federn zusätzlich umwickelt.
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Beitrag von locksley »

Mit Birkenpech befiederte Pfeile, brauchten nicht gebunden werden. Da geht keine Bakterie dran da Birkenpech Antiseptisch wirken soll. Nur die mit Hautleim und Knochenleim geklebten Federn wurden gebunden. Noch heute sind Prähistorische Speer und Pfeilfunde vorhanden wo das Birkenpech noch immer klebt.... nur die Federn sind verottet....
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Beitrag von locksley »

...hätten PVC-Fletches nehmen sollen, die Idioten!

:-E
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Beitrag von locksley »

PVC liess sich mit Feuerstein allerdings schwer bearbeiten, deswegen die Naturfedern.:-)
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Beitrag von PeLu »

Wie schnell Federn verrotten sieht man ja, wenn man einen Pfeil(meist nur ein Fragment) im Wald findet, der da etwas länger im Boden gelegen ist. Natürlich weiss man da nciht wie lang der Pfeil da schon im Boden war, aber ich hab' schon völlig verottete gefunden, wo es den Parcour erst seit weniger als zwei Jahren gibt.
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Beitrag von Harbardr »

Auch mit Birkenpech geklebte Feder wurden vorn und hinten gewickelt, meist sogar über die volle Länge. Zumindest sagen das Funde aus Haithabu aus.
Die Engländer verwendeten Haut- oder Knochenleim, der sehr empfindlich auf Feuchtigkeit (kein Wunder bei den alten Gemäuern) reagiert. Da sich zudem noch Bakterien einschlichen, mischte man dem Klebstoffen Kupfernitrat (oder wars Sulfat?) bei, was dann auch für die grüne Verfärbung des Leimes verantwortlich war. Das Wickeln der Federn war also eine wichtige Ergänzung zum Leim, aber meist nur für "Arsenalpfeile".
Für Pfeile für den sofortigen Gebrauch (z.B. Jagd) wurde wohl weniger Aufheben gemacht.  
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Beitrag von Mongol »

War Kupfersulfat... ;-)
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Beitrag von Archiv »

Jep dann warte ich mal wann meine Pfeile auseinander fallen :-))
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Beitrag von Archiv »

@ Hqarbandar,
für Historische Quellen wäre ich Dir hier dankbar, da ich über keine mitteralterlichen Birkenpechfunde beim Pfeibau (Federnkleben) in Britanien weiss. Birkenpech wurde beim Spitzenkleben noch bis in das späte 17 JH. eingesetzt. Birkenpech fand währenddessen nur noch verwendung im Bereich des Holzschutzes...... aber ich kann mich ja auch irren....
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Beitrag von locksley »

Haithabu hat mit Britannien nichts zu tun. Ist eine Wikingersiedlung an der Ostseeküste gewesen. Die meisten Funde aus der Wikingerzeit stammen von da.
Soweit ich weiss haben die Engländer kaum Pech zur Pfeilherstellung verwendet.
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Beitrag von Harbardr »

@Unicorn
mein Name ist ganz einfach "Harbardr", ist altnordisch und heisst soviel wie "Graubart" :-)

in Britanien war Hautleim fürs Federnkleben der Stoff, im Germanischen, vorallem im Norden, das Birkenpech. Spitzen wurden bei den Briten mit Harz, oder Pech geklebt u. bei Bedarf mit Querstiften zusätzlich gesichert.
Bei den Wikingern wurden die Spitzen mit Dorn meist nur in den Schaft eingelassen u. mit ein, oder zwei Wicklungen aus Kupfer- oder Bronzedraht gesichert/verstärkt. Spitzen mit Tülle wurden mit Birkenpech aufgeklebt.
So weit meine Kenntnis, nach Gesprächen mit den Museumsleuten in Ribe u. Suche in der Literatur.
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Beitrag von locksley »

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Beitrag von PeLu »

@Harbardr: Weisst Du auch wozu die Spitzen gesichert wurden? Dass sie beim Transport nicht runterfielen? (eine Spitze muss doch eigentlihc nur auf Durck halten).

Zu Deinem Namen: Gut dasd ihn erklärst, ich wollt Dich schon fragen obst miit den Ausseer Hardbradlern verwandt bist .-)
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