Unerklärliches Paradox im Trefferbild bei Holzpfeilen

Alles zum Thema Pfeilbau.
Onkel Tom
Sr. Member
Sr. Member
Beiträge: 336
Registriert: 02.08.2014, 23:33

Re: Unerklärliches Paradox im Trefferbild bei Holzpfeilen

Beitrag von Onkel Tom »

Es mag ein Vergleich von Äpfeln mit Birnen sein: Bei meinen Saplingpfeilen habe ich festgestellt, dass die sich nicht in jede Richtung gleich gut biegen "wollen". Ich säge jetzt die Nocken 90° zu der Richtung, in die sich sich am liebsten biegen mögen. Kann sein, dass der Effekt bei maschinengefrästen und gebarrelten Schäften nicht existiert. Aber falls doch könnte das eine Möglichkeit sein?
Kaum macht man es richtig, schon funktioniert es.
Benutzeravatar
killerkarpfen
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 2855
Registriert: 06.02.2005, 17:15
Hat Dank erhalten: 1 Mal

Re: Unerklärliches Paradox im Trefferbild bei Holzpfeilen

Beitrag von killerkarpfen »

Also das mit der Länge habe ich kontrolliert. Wenn die Pfeile mit der Spitze auf einer Metallplatte stehen ist eine einzige Nocke 2mm tiefer als die andern.

Der Pfeil mit der tieferen Nocke gehört zu denen die tief fliegen.
Macht so wenig so viel aus?
Eppur si muove
Benutzeravatar
Heidjer
Global Moderator
Global Moderator
Beiträge: 6887
Registriert: 16.08.2006, 22:00
Hat gedankt: 9 Mal
Hat Dank erhalten: 4 Mal

Re: Unerklärliches Paradox im Trefferbild bei Holzpfeilen

Beitrag von Heidjer »

Eigentlich nicht, 2mm macht eher einen Tiefschuß von 3-4cm auf 20m aus, zumindest bei mir.
Ist etwas mehr Psychologie als Physik, man zielt über die Pfeilspitze, entweder bewußt mit einer Technik oder aber völlig unbewußt wie beim intuitiven Zielen.

Zu einer Höhenstreuung kann es nur aus zwei Gründen kommen:
1. Unterschiedliche Pfeilgeschwindigkeit > unterschiedlicher Auszug oder unterschiedliches Pfeilgewicht.
2. Unterschiedlicher Abschußwinkel > man hebt oder senkt den Bogenarm oder ändert den Ankerpunkt.

Setzt man vorraus dass die Pfeile gleich sind, versucht man ein völlig gleiches Zielbild im Abschuß zu haben, man ändert unbewußt den Abschußwinkel oder den Auszug damit das Zielbild stimmt. ;)
Jeder Beobachter des Schußablaufes wird eine Änderung des Ankerpunktes um 2mm nicht erkennen, auch eine Änderung des Abschußwinkels um ein 1/4 Grad erkennt niemand.

Schieß, oder vielmehr ziel mal anders, um herraus zu finden ob es einen unterschiedlichen Auszug gibt oder ob der Abschußwinkel der Grund ist.

Viel Glück bei der Ursachenforschung. ;)


Gruß Dirk

PS: Da fällt mir noch ein, ein Unterschied in der Ankerzeit kann bei Selfbows noch zu unterschiedlichen Abschußgeschwindigkeiten führen, längeres Ankern senkt die Pfeilgeschwindigkeit. ;)
Ein Pfeil, den Schaft gemacht aus der Pflanzen hölzern Teil, versehen mit eines Vogels Federn und einer Spitze, aus der Erde Mineral, wird von der Natur gern zurückgenommen.
Benutzeravatar
killerkarpfen
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 2855
Registriert: 06.02.2005, 17:15
Hat Dank erhalten: 1 Mal

Re: Unerklärliches Paradox im Trefferbild bei Holzpfeilen

Beitrag von killerkarpfen »

Mittlerweile vermute ich dem Problem auf die Spur zu kommen. Gestern, bei wunderschönem Frühlingswetter war ich auf dem Platz und das Phänomen war weitgehend verschwunden.
In diesem Fall müsste ich das Problem auf einen Haltungsfehler zurück führen. Mein neuer Bogen die "Prinzessin" ist eine mächtige Zicke! Eine weibliche Eibe mit knapp 60# auf meinen Auszug. Zum Scheibenschiessen mit seinem Zuggewicht an der oberen Grenze zum Wohlbefinden.
Aus dem Grund habe ich dem Bogen immer wieder etwas Material abgenommen um ihn auf mein bevorzugtes Zuggewicht von 53 bis 55# zu bringen.
Diese Woche habe ich zum letzten Mal etwas geschwächt und glaube mit dem eingeschossenen Bogen nun da angekommen zu sein, dass er mir liegt, und ich in der Lage bin mehrere Pfeile zu schiessen ohne in der Haltung zu verkrampfen und müde zu werden.
Einerseits hat sich nun der Nockpunkt ganz wenig (2mm) nach oben verschoben. Der Bogen biegt sich weicher und ich kann ihn im Vollauszug besser, vor allem ruhiger halten.
Weiter ist mir aufgefallen, wenn ich den Druckpunkt vom Griff schön zwischen Daumen und Zeigefinger halte liegen die Pfeile "normal". Ermüde ich in der Bogenhand habe ich bemerkt, drücke ich den Bogen mehr mit der Handballe. Das sind dann schon 5-6cm wo sich der Druckpunkt nach unten verschiebt. Die Pfeile stecken dabei unweigerlich einiges höher in der Scheibe. Die Veränderung vom Druckpunkt sieht man als Beobachter nicht sofort. Also vermute ich das Problem darin gefunden zu haben. Auch weil ich mich von einem Kollegen auf Haltungsfehler habe beobachten lassen.

Abschliessend muss ich sagen, dass doch der Grossteil der Fehler beim Bogenschiessen durch die Person dahinter verursacht werden und man eben nicht immer dem Material die Schuld zuschieben darf. ;)
Ich danke Euch für die Unterstützung denn die hat mir geholfen trotz fester Überzeugung in eine andere Richtung nach dem Fehler zu suchen.
Eppur si muove
Antworten

Zurück zu „Pfeilbau“