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Verfasst: 24.07.2005, 10:55
von Snake-Jo
@Magenta: Wenn die Recurves mitbiegen sollen, würde ich sie sanfter runden, also den Gesamtwinkel so belassen, nur den scharfen Knick etwas egalisieren (bei deinem Bild besonders links sichtbar).
@Holzbogenbauer: Wenn ich nur ein Backing aufleime, komme ich oft ohne Form aus:
Recurves in die Unterlage reinbiegen (Wasserdampf oder Heißluftfön, je nach Holz), dann den Bogen rückwärts spannen (bis zu 30 cm Standhöhe) und auf den gespannten Bogen (= Unterlage) dann das Backing aufleimen. Dies klappt sehr gut bei Eibe, Kirsche und Manau. Ulme habe ich noch nicht gebogen.
Verfasst: 24.07.2005, 19:02
von Holzbogenbauer
jep, unbedingt noch runder machen , wie ein Kreisausschnitt von 90 Grad. Ansonsten schauts doch schon mal gut aus. Viel Glück bei deinem Versuch.
@snake: ich weiß, aber man hat nicht immer eine 100% verleimung. Ich verleime im Monat um die 6-7 Bögen und die Formen sind wesentlich effizienter und genauer, auch spart man Zeit und Schraubzwingen.
Verfasst: 25.07.2005, 11:49
von Snake-Jo
@Holzbogenbauer: Ja, das sind die Argumente für eine Form. Zumal man dann auch reproduzierbare Ergebnisse erzielen kann. Beim Rückspannen wird jeder Bogen anders und man braucht Unmengen an Schraubzwingen, ich nehme zur Zeit alle 5 cm eine. Allerdings bei meinen Versuchsbögen reicht mir das Rückspannen. Eine Form hab ich allerdings auch: Für den Doppelbogen, auch Amorbogen oder Duoflex genannt: in meiner Galerie zu sehn. :-)
Verfasst: 25.07.2005, 12:10
von Zentaur (✝)
und dann werden mit ganz vielen klammern die laminate auf die form gepresst?
gibt es kein "gegenstück" ?
oder macht das wenig sinn?
Verleimen
Verfasst: 28.07.2005, 19:29
von magenta
@Zentaur
Hat ein wenig gedauert - ich hatte Schwierigkeiten beim Einstellen der Bilder, aber jetzt funktionierts zumindest als Link.
Wie das Verleimen mit Bogenform aussieht, kann man in Holzbogenbauers Galerie sehen; da aber die im Moment (noch) nicht zugänglich ist, stelle ich eines der Bilder ein. Die Laminate werden (ggf. nach dem Dämpfen) mit Zwingen in die Form gepresst und behalten bei der Verleimung die Form.
[url=http://www.fletchers-corner.de/cpg/albums/userpics/10580/Verleimen1.jpg]

[/url]
Zwischen die Zwingen und das Laminat sollte man noch flache Holzteile legen - zum Schutz des Laminates vor Druckstellen undzur besseren Druckverteilung.
Ohne Bogenform sieht das Verleimen so aus
[url=http://www.fletchers-corner.de/cpg/albums/userpics/10580/Verleimen2.jpg]

[/url]
(Quelle: Longbow-wölfe)
Dabei bestehen allerdings zwei Gefahren:
Zum einen braucht man viele Zwingen, da sonst eine durchgehende Verleimung nicht gewährleistet ist (es bleiben sichtbare Spalten zwischen den Laminaten) und durch das Gewicht der Zwingen kann der Bogen in sich verdreht werden. Daher ist es m.E. besser, die Zwingen abwechselnd auf die eine und die andere Seite zu setzen.
Klaus
Verleimform
Verfasst: 28.07.2005, 19:44
von magenta
Das Bild von der Verleimform könnte hinsichtlich des evtl. Knicks etwas täuschen. Ich habe daher nochmal ein Bild von der Form an den Recurves gemacht.
Was habt Ihr nun gemeint? Soll ich die Spitze runder machen oder die Rundung noch abflachen?
[url=http://www.fletchers-corner.de/cpg/albums/userpics/10580/Recurve.jpg]

[/url]
Ich habe vor, die (steifen) Recurves etwa bis zum Beginn des Klebebandes (als gelber Streifen an der Form sichtbar) zu setzen, das wären ca. 12 cm. Reicht das bei dieser Form, oder sollten sie weiter gehen (werden dann aber auch länger und sollten evtl.mitbiegen)?
Klaus
Verleimform
Verfasst: 31.07.2005, 20:00
von magenta
@Snake-Jo und Holzbogenbauer
Hallo Freunde!!
Mögt Ihr mich nicht mehr? Oder ist meine Frage so unverständlich?!8-|
Andre, mag sein ich bin lästig, aber welche Form haben Deine Bögen? Halb- oder (ganz)pyramidal?
Klaus
Verfasst: 03.08.2005, 11:11
von Holzbogenbauer
Du bist nicht lästig, nur schau ich nicht jeden Tag ins Forum. Also die Form muß bei der Rundung für die Tips noch höher werden. 10-12 cm für den Reflex und der sollte optimal einen 90 ´Grad Kreisauschnitt betragen. Mach dir doch einfach eine Schablone aus Pappe mit einem Radius von 10-12 cm und übertrage es auf die Form. ;-)
Die Form meiner Bögen ist nicht pyramidal, bei mir gibt es keine scharfe Kanten, alles geht bei mir weich über. Das 1/3 geht langsam in die breiteste Stelle und läuft dann tropfenförmig aus. Aber bitte nicht kopieren, da musst du dir schon deinen eigenen Stil aneignen.
Verfasst: 06.08.2005, 11:09
von magenta
Ich habe jetzt die Form nochmal nachgearbeitet und die Recurves als Kreissegment r=15 cm gestaltet (Radius 10 cm schien mir doch ein wenig zu scharf).
Die Ulme wurde auf 10 mm gehobelt, an den Recurves gedämpft, das Hickorybacking ist mittig 4mm stark und läuft dann auf 3 mm an den Tips aus.
Die Laminate sind jetzt auf der Form verleimt und können - da ich die nächsten Tage ohnehin nicht da bin - in aller Ruhe auf der Form trocknen.
Klaus
Rohling
Verfasst: 16.08.2005, 21:05
von magenta
Hallo zusammen - ich bin wieder zuhause!
Ich habe den Rohling aus der Form entnommen und musste zu meinem Leidwesen feststellen, dass einer der Recurves Schaden genommen hat; fast hab ichs schon befürchtet, beim Biegen in die Form hats so verdächtig geknackst. Von dem Ulmenlaminat hat es beim Verleimen einen Span abgehoben - trotz einer dünnen Holzleiste obenauf und vorherigem Dämpfen. Na ja - Ulme läßt sich eben nur schwer verformen.
Da die Recurves aber ohnehin an den Tips sehr schmal werden sollen ( 1 cm mit Horntips) kann ich die schadhafte Stelle wohl soweit schleifen.
Klaus
Rohling
Verfasst: 18.08.2005, 20:53
von magenta
Den Bogenrohling habe ich soweit fertig, die schadhafte Stelle am Recurve ausgeschliffen. Müßte reichen, die Wurfarmstärke beträgt noch gut 10 mm.
Allerdings haben die Recurves am Ende beim Verleimen die Form nicht ganz behalten und sind ein wenig zurückgegangen.
Der Reflex beträgt 5 cm, das Griffholz ist insgesamt 40 cm lang und aus mehreren Schichten (Robinie,Ulme,Esche)geleimt.
Als nächstes werde ich die Hornnocken anbringen und dann den Bogen tillern.
Klaus
[url=http://www.fletchers-corner.de/cpg/albums/userpics/10580/Rohling001.jpg]

[/url]
[url=http://www.fletchers-corner.de/cpg/albums/userpics/10580/Rohling1.jpg]

[/url]
[url=http://www.fletchers-corner.de/cpg/albums/userpics/10580/Rohling.jpg]

[/url]
Verfasst: 19.08.2005, 10:53
von Holzbogenbauer
Schaut doch schon mal sauber aus, die Recurves würde ich noch etwas kürzen, sonst wird er etwas flabrig beim werfen. Oder du machst die Recurves recht breit.
Viel Glück beim Tiller!
Hornnocken
Verfasst: 20.09.2005, 20:57
von magenta
Mann, das hat aber gedauert!!
Ich war die letzten Wochen so eingespannt, dass ich an dem Bogen zu nichts gekommen bin - und die nächste Zeit gehts wahrscheinlich auch recht verhalten weiter! :-| :-| :-|
Ich habe die Recurves ca 4 cm gekürzt und die Bogenenden für die Hörner zugeschliffen. In die Hörner wurden entsprechende Löcher gebohrt, Durchmesser an der Öffnung 1 cm.
[url=http://www.fletchers-corner.de/cpg/albums/userpics/10580/Horn.jpg]

[/url]
[url=http://www.fletchers-corner.de/cpg/albums/userpics/10580/Hornnock.jpg]

[/url]
Die Hörner habe ich an der Öffnung schon auf den endgültigen Sitz abgeschliffen; als nächstes werden sie in Form geraspelt, geschliffen und poliert, danach aufgeklebt. Die Sehnenkerben möchte ich erst nach dem Kleben ausfeilen.
etwas gestresste Grüße
Klaus
Erstes Aufspannen
Verfasst: 09.10.2005, 19:36
von magenta
Die Idee, die Hörner vor dem Kleben in Form zu schleifen, hat sich nicht so recht bewährt. Zum einen sind die Teile doch recht klein zum festhalten - da werden am Bandschleifer die Fingernägel sehr schnell kurz -
:-)
insbesondere aber ist ohnehin eine endgültige Anpassung der Form auf den Wurfarmen nötig. Also habe ich die Hörner doch zuerst geklebt, dann grob in Form geschliffen.
[url=http://www.fletchers-corner.de/cpg/albums/userpics/10580/Sehnenkerbe.jpg]

[/url]
Das Anbringen der (groben) Sehnenkerbe funktioniert mit dem Dremel und einem Fliesenfräser (Durchmesser 3 mm) sehr gut; der Fräser ist auch gut zu gebrauchen, um die Hörner zu bearbeiten, macht allerdings grobe Raspelspuren, die man für den Endschliff einkalkulieren muss.
[url=http://www.fletchers-corner.de/cpg/albums/userpics/10580/Fraeser2.jpg]

[/url]
Den Flachbogen habe ich nun grob bearbeitet - Kanten des Bogenbauches mit Schweifhobel und Raspel gerundet, äußere Bereiche der Wurfarme mit der Ziehklinge - und auf den Tillerbaum gespannt. Im Moment zeigt er dieses Tillerbild bei einer Belastung von ca. 45 lbs.
[url=http://www.fletchers-corner.de/cpg/albums/userpics/10580/Tiller2.jpg]

[/url]
[url=http://www.fletchers-corner.de/cpg/albums/userpics/10580/Tiller1.jpg]

[/url]
Der rechte Wurfarm scheint gleichmäßig, der linke am äußeren Drittel zu steif. Insgesamt müssen die Wurfarme im äußeren Bereich noch geschwächt werden, bei längerem Auszug biegt der Bogen sonst zu sehr in der Mitte und wird den Reflex von 5 cm sehr schnell verlieren.
Liege ich da richtig, oder wie seht Ihr das?
Klaus
PS.: Ich weiß, der Schatten stört - aber durch die Scheinwerfer in meiner Kellerwerkstatt ist das leider kaum vermeidbar.
Und kann mir einer der Fachleute bitte erklären, warum ein Großteil der Fotos rotstichig wird??
Verfasst: 09.10.2005, 23:45
von Ravenheart
Hornnocken zuschleifen:
Ich habe mir einen kurzen (6 cm) Holzzapfen gemacht, der vom Durchmesser zu meinem verwendeten Bohrer passt; den stecke ich in das gebohrte Hornstück, dann habe ich einen handlichen Stiel dran, was das Zuschleifen wesentlich erleichtert!
Tiller:
Bei so wenig Auszug den Tiller zu beurteilen, ist schwer; in DIESEM Stadium ist Perfektion noch nicht SO wichtig, so wie er sich hier biegt, ist das ausreichend gut um fortzufahren!
WENN ich mich dazu äußern soll, ja, die End-Drittel scheinen MIR noch zu steif, der Linke hat zudem einen ca. 15 cm langen, LEICHT steiferen Bereich gleich über (also links) der WA-Mitte...
Bis mindestens 1/3 Auszug genügt es, drauf zu achten, dass man ihn nicht wesentlich ÜBER das beabsichtigte End-Zuggewicht belastet, und dass die WA einigermaßen im "Gleichgewicht" sind. Nicht ZU pingelig zu Anfang sein!
Richtig spannend wird's erst im letzten Drittel!
Rabe