PRO + CONTRA verschiedener Bogenprofile

Themen zum Bogenbau
Gropi
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RE: Wozu gibt es Fachliteratur?

Beitrag von Gropi »

Original geschrieben von Taran

Flachbögen sind, so leid es mir tut, offenbar effizienter in der Leistung, aber eben nicht so leicht herzustellen .
Jtzt muß ich aber auch mal meinen Senf loswerden! :D

Diese Aussage würde ich so, in dieser Form nicht
bestätigen. Bei zwei Bögen mit unterschiedlichem
Profil (Flach bzw. D-Form) aber der derselben Länge, Auszugslänge & Standhöhe ist die Energie, die aufgenommen wird diesselbe. Einerseits könnte man anführen das der ungleichmäßige Verlauf des Bogennauchs bei der D-Form, dazu führt das man annähernd & effektiv einen noch schmaleren Bogen, mit nutzlosen Ballast an den Seiten hat. Doch andererseits wird ein englischer (eigentlich sollte es 'walisischer' heißen, nich wahr? 8-| ) Langbogen, dessen Mittelteil mitarbeitet (wie es bei 'authentischen' Exemplaren nun mal der Fall ist)
bei gleicher Auszuglänge den geringeren Winkel zwischen Wurfarm & Sehne erzeugen, als ein Flachbögen mit steifen Mittelteil. Ersterer speichert somit mehr potentielle Energie als Letzterer und ist weicherer im Auszug (--> geringere Steigung im F-s Diagramm). Flachbögen mit arbeitetendem MT gibt's zwar auch, die sollen aber sehr schwierig herzustellen und anfällig gegenüber Brüchen sein, als der Engländer. Wie es in der TBB drin steht...

Außerdem finde ich den 'Waliser' auch bedeutend ästetischer, trotz oder gerade wegen Hornnocken.:-)

Bei dem Haithabu finde ich dagegen die Tips nicht so dolle. Die scheinen mir ja eher überdimensioniert, also unnützes Gewicht das mitgeschleppt werden muß, und damit den Wirkunggrad herabsetzt.
Gropi
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RE: RE: Wozu gibt es Fachliteratur?

Beitrag von Gropi »

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Archiv
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RE: RE: RE: Wozu gibt es Fachliteratur?

Beitrag von Archiv »

Original geschrieben von Gropi

... Doch andererseits wird ein englischer (eigentlich sollte es 'walisischer' heißen, oder? 8-| ) Langbogen, dessen Mittelteil mitarbeitet (wie es bei 'authentischen' Exemplaren nun mal der Fall ist)...
@ Gropi ääää sorry :-o
meines wissens ist diese Ausage so nicht richtig! ;-)
Der ursprüngliche Walisische Bogen war ein kurzer Recurve der von der Brust aus geschossen wurde... (also wirklich instinktiv) der uns als Englischer Langbogen bekannte Typ wurde von den Normannen/ Wikingern eingeführt daher auch die Ähnlichkeit der Bogen bis auf die Horn Nocken.
:-)
Nix für ungut oder so, aber ich kann mich ja auch irren bitte korrigiert mich! ;-)

nice day
Gropi
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Beitrag von Gropi »

bitte korrigiert mich!
Okay, ich versuch's ! ;-)
Das mit den Wikingern, ist afaik nur eine mögliche Erklärung für die Herkunft des englischen (walisischen, wie uach immer) Langbogens von vielen. Wenn du dich auf Wikingerbögen vom Typ Haithabu beziehst - auch die Angelsachsen kannten afaik dessen Gebrauch. Und sie dürften bereits vor den Wikingern Kontakt mit den keltischen (waliisischen) Bowohnern der britischen Inseln gehabt haben.
Wenn dieses Bogendesign von außerhalb der brit. Inseln nach Wales gelangte, so scheint es mir wahrscheinlicher, das dies durch die Angelsachsen geschah. Zumal die Waliser reltiv wenige Kontakte zu den Wikis hatten (besonders solche in Form gewaltsamer Auseinandesetzungen), dafür aber um so mehr mit den AS...Die wiederherum ihrerseits obwohl sie häufig Ziel dänischer Aggressionen wurden, den LB scheinbar nicht von jenen übernahmen (weil sie ihn schon kannten), andere Dinge hingegen schon. Z.b. die Dänenaxt, oder die Housecarles.

'Langbögen' d.h. im breiteren Sinne Bögen die etwa so lang wie ihr Besitzer waren gab es (nehme ich jedenfalls an) auf der Insel schon seit Jahrtausenden (wie in vielen anderen Gegenden der Welt auch). Man denke z.b. an den
Ashcott Heath Bogen (2665 v.Chr) oder der Rotten Bottom (4000 v.Chr.). Von daher würde ich es nicht ausschließen, das die Waliser ihren LB bereits lange vor der Ankunft den AS bzw. später jener der Wikis kannten.

Und wenn die Normannen den LB bereits vor den Walisern gebraucht haben sollen, warum nahmen sie ihn dann - obwohl eine effektive Waffe - außer Gebrauch, bis ihn Edward I. (der aus einem norrmannischen Haus stammte) in der anglo-norrmannischen Armee wiedereinführte? Aber da er genau dieses spezifische Design nun mal von Walisern übernahm (und nicht von den Engländern, die seine Sippe seit 1066 regierte) - unabhängug von dessen wahrem Usrprung - halte ich die Bezeichnung 'Walisischer Langbogen' doch für eher zutreffend.

Also, korrigiert mich auch, wenn ich falschliege! ;-)
William
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VIELLEICHT

Beitrag von William »

ganz interessant hierzu die Seite
http://www.longbow-archers.com
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