>Baumprofil<
Der Urlaub im Schwarzwald erbrachte mir 2 leidlich brauchbare Stämme der Esskastanie, die ich als Holztest-Sorte schon lange "im Auge" hatte...: Eine aus grünem Holz gebaute, 50 cm lange Speerschleuder daraus musste auf ca. 10 x 12 mm "runter gearbeitet" damit sie sich ein wenig bog (wie ich es haben wollte).
Außerdem erwies sich das Holz nach dem Trocknen als so hart, dass selbst meine scharfe "Superhard"-Raspel Probleme hatte!
Die neuen Stämme wurden gepalten (ging 1x gut und präzise, beim 2. lief der Spalt an einem Ast seitlich weg, trotzdem blieb genug Länge für nen kurzen, breiten Bogen), beide Stämme zeigten leichten Drehwuchs (15° auf die Länge) und mehr Äste, als "von Außen" erkennbar war...
Überhaupt hatte ich auch schon im Vorjahr nach geeigneten "Kandidaten" gesucht, aber nix gefunden - gerade, weitehend unverdrehte und astarme Stücke zu finden ist (jedenfalls dort) schwierig!
Um zu sehen, welche Teile sich überhaupt zum Trocknen lohnen, wurden die Spaltlinge gleich grob in Form gebracht. Die Bearbeitung mit Säge, Ziehmesser und Ziehklinge ging sehr gut, lediglich bei Wellen (z.B. um Äste) muss man mit dem Ziehmesser etwas aufpassen. Dabei zeigte sich eine hohe Reißfestigkeit selbst dünner Späne (etwa zwischen Esche und Ulme), eine gut erkennbare Maserung mit Frühholzanteil, (das aber dichter und fester verwachsen ist, als Esche). Aussehen und Charakter erinnern stark an Eberesche!
Ein (wegen Riesenast am Ende) nur kurzes Stück (1,50 m) musste wegen eines Astes im Randbereich zudem auf griffnah: d = 20, b = 30, Ende: d = 12, b = 15 mm verringert werden - trotzdem biegt es sich fast gar nicht!!!
Sehr vielversprechend!
Momentan liegt die Holzfeuchte noch bei 15%, es wird also noch ein paar Wochen dauern, bis ich den Ersten auf den Tiller nehme...
Dennoch kann man schon jetzt sagen: Auf jeden Fall einen Versuch wert!
Fortsetzung folgt!
Rabe