Parcours - Eigenbau

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Vardaephel
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Parcours - Eigenbau

Beitrag von Vardaephel »

Hallo Fletchers-Corner,

Ich spiele seit geraumer Zeit mit dem Gedanken auf eigenem Grund und Boden einen kleinen Parcours einzurichten. Ich lebe auf einem Gehöft, dementsprechend bestünde wohl kein Platzmangel.. wenn da nicht die Jagdpächter wären. Diese meinen, dass ich selbst auf meinem eigenen Land keinen Bogensport betreiben dürfe, solange ich damit Wild beeinträchtigte.
In dem Gebiet, dass ich dafür vorgesehen hatte, befindet sich auch ein Waldabschnitt. Hier hätte es natürlich unweigerliche zur Folge, dass sich das Getier dort gestört fühlen könnte.

Insofern ist das ja aus der Sicht der Jagdpächter verständlich (sie bezahlen auch Jagdpacht dafür), da sie dort vielleicht nicht mehr soviel Wild zu schießen bekämen, aber ist es wahrhaftig so, dass man hier in Deutschland sein Grundstück nicht mehr so nutzen darf, wie man es möchte?

Die Jäger haben damit argumentiert, dass man ja auch nicht im Wald reiten dürfe, bzw nur auf dafür ausgewiesenen Wegen, aber es wäre ja nicht irgendein Wald, sondern mein Wald.

Verständlich wäre in jedem Falle, dass es ihnen nicht gefiele, dass ich dort meine Schießsäcke ablüde (habe kein Geld für 3D - Tiere), aber selbst das sollte auf Privatgrundstück erlaubt sein.

Zu diesem Fleckchen Natur ist noch zu sagen, dass es als "bewachsene Wiese" oder so registriert ist, also noch nicht einmal als Wald gehandelt werden sollte, obgleich es an diesen grenzt.

Vielleicht hat ja hier jemand von euch Erfahrung mit so etwas, und kennt sich mit der rechtlichen Lage besser aus als ich.

Danke schon mal im Voraus,
Jonas
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Americanflatbow
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Jagdparcour

Beitrag von Americanflatbow »

Hallo Jonas,

soweit ich informiert bin sind die Jäger nicht die Eigentümer, sondern nur die Pächter und haben das Jagdausübungsrecht/Weisungsrecht auch nur auf dem gepachteten Grundstück/ Areal
Ist das von Dir angesprochene Waldstück Dein Eigentum und Du hast es nicht an eben diese
verpachtet kannst Du dort im Rahmen des Umwelt und Tierschutzes machen was Du willst !
Ich wohne auch "Ländlich" und hatte das Problem das ich auf dem Gebiet meines Vermieters=Landwirtes Bogen geschossen habe und eine grüne Gestalt in den Augenwinkeln bemerkte welche sich als Jäger herausstellte.Wir haben uns nett unterhalten, aber er meinte das durch das Aufschlaggeräusch des Pfeiles in die Scheibe das Wild verscheucht würde.Nun habe ich meinen Vermieter gefragt, der mir sagte das ich dort weiterschießen könne,da hätten die Jäger keine Handhabe!
Sie haben es nicht gerne aber können dagegen nichts machen! Gut, man sollte sich nach Möglichkeit mit Ihnen einigen!!

Da dies aber der Weisheit ggf. auch der einzelnen Länderbestimmung nicht der letzte Schluß ist würde ich abwarten was die anderen im Corner dazu schreiben und die zuständigen Ämter in deinem Regierungsbezirk ansprechen.

Gruß

Klaus
carpenter
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Beitrag von carpenter »

Grundsätzlich gehört das J...recht dem Grundeigentümer. Ist dieser nicht in der Lage dazu (keinen J-Schein), gehören nicht befriedete Bezirke (Wiese/Wald) der J...genossenschaft. Diese verpachtet an einem J...ausübungberechtigten, der wiederum Behehungscheine für andere J.... Das heist der J-Übende darf maximal 1000 ha pachten, 300 selbst bej. und muss für jede weitere 150 ha einen Begeh.. ausstellen. Die J...pacht geht an die Genossenschaft (zu der auch du Vardaephel automatisch gehörst, haste du schon mal was bekommen ?). In der Regel ist die Genossenschaft auch für Schäden wie Rehunfälle, die Sauen machen den Mais platt etc. haftbar, was aber fast immer an den J...ausübungsberechtigen abgetreten wird. Es besteht gesetzlich die Pflicht zu j..../hegen. Es besteht auch für jedermann ein Betretungsrecht für den Wald (auch in einem Privatwald) es sei denn, der wird aus diversen Gründen verwehrt (Tierschutzt etc.)
Verwehren darf das auch nicht jeder J... sondern nur ein J...schutzbeauftragter mit entspr. Ausweis, Förster, Polzei, Ordnungsamt...

@Vardaephel
Ich würde an deiner Stelle mit dem Genossenschaftsvorsitzenden bzw. J...pächter freundlich sprechen, ob man diese Schiessäcke nicht landschaftlich angepasst in einem bestimmten festgelegten Bereich anbringen kann. Oder gleich Strohballen nehmen. Ein Vereinskollege hat das so mit seinem Wald gemacht, der hat so gar FITA-Scheiben darin. Evlt. würdest du dann auf deinen Pachtanteil verzichten ! . 8-)

Von wegen der Sicherheit etc. ist hier schon mal was dazu geschrieben worden.
Alle Angaben ohne Gew..., eh öh, Pfeil&Bogen.

Carpenter
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tarek
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Beitrag von tarek »

irgentwie komscih oder ? ich miene wenn dir das grundstück und der wald gehört kannst du damit doch machen was du willst oder ? ich miene wenn du da nen wald "anbaust" ist das och deiner und due kannst darin machen was du willst wie in deinem garten oder sonstwo oder nicht ?
Wenn du den Feind und dich selbst kennst, brauchst du den Ausgang von hundert Schlachten nicht zu f?rchten...
(Sunzi-Die Kunst des Krieges)
jaberwok

Beitrag von jaberwok »

@ Tarek: Das siehst Du falsch! --> siehe GG "... Eigentum verpflichtet ... " und "... öffentliches Interesse.."

Da in D ein 'öffentliches Interesse' an der J*** besteht usw. und so fort.

@ Jonas: Hast Du schon einmal daran gedacht auf dem von Dir favorisierten Gelände Schafe zu züchten? macht echt Spaß außerdem brauchts dann einen Zaun und damit ruht die Jagd auf dieser Wiese..... 8-) . Die stören sich dann auch nicht am Plopp wenn Deine Pfeile in eine Zielscheibe einschlagen... :D
Vardaephel
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Beitrag von Vardaephel »

Erstmal Danke für die schnellen Antworten!

@ Americanflatbow
Ist das von Dir angesprochene Waldstück Dein Eigentum und Du hast es nicht an eben diese verpachtet kannst Du dort im Rahmen des Umwelt und Tierschutzes machen was Du willst !
Das Gebiet ist an die Jagdpächter verpachtet! Was fällt denn zum Beispiel nicht in den Rahmen von Umwelt und Tierschutz? So, wie das Gespräch mit den Jagdpächtern geklungen hat, würde die Aufstellung einiger Ziele im (eigenen) Wald schon eine Ordnungswidrigkeit sein..

@carpenter
(zu der auch du Vardaephel automatisch gehörst, haste du schon mal was bekommen ?).
Ich sollte vielleicht noch anmerken, dass ich der Einfachheitshalber von "meinem" Grundstück geschrieben habe, es gehört aber meinem Vater, der auch in der Jagdgenossenschaft ist.
Grundsätzlich gehört das J...recht dem Grundeigentümer. Ist dieser nicht in der Lage dazu (keinen J-Schein), gehören nicht befriedete Bezirke (Wiese/Wald) der J...genossenschaft. Diese verpachtet an einem J...ausübungberechtigten[...]
Wie bereits oben erwähnt haben wir es an die Jagdpächter verpachtet. Dies lief aber nicht automatisch, sondern wir wurden gefragt, ob sie bei uns jagen dürften. Wie wäre es denn rein theoretisch, wenn wir die Pacht zurückzögen? Dann hätten sie doch keine Befugnis mehr, oder? (Ok, wahrscheinlich würde das zu Streits führen, was in einem kleinen Dorf immer ärgerlich ist..)


Und ich habe auch bereits mit denen gesprochen, sie, die Jagdpächter, meinten, dass sie es nicht gerne sähen, dass dort, auf unserem Land, soetwas stattfünde, jedoch duldeten sie es, nur machte es ihnen und uns große Probleme, wenn die Behörden davon Wind bekämen. Laut ihrer Aussage gäbe es dann Ordnungswidrigkeiten und so.

@tarek
Ja, das dachte ich auch. ;]
(Die Pächter meinten, dass es kein Problem darstellte, wenn ich nahe des Hauses bliebe, und mir dort Ziele aufstellte, bzw. auf Wiesen ginge. Jedoch ist der Wald genauso unser Grundstück wie die Wiesen rund um unser Haus)

@jaberwork
Das Gelände ist abgezäunt, und eine Weide für eine Horde Kühe, die dort 2-3 mal im Jahr grasen. Trotzdem wird dort, solange dort keine Kühe stehen, gejagt. (Und Schafe hatten wir schon mal, das war nicht wirtschaftlich.. ; )

Jonas
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jaberwok

Beitrag von jaberwok »

hmm .. ich hab das auch nicht aus dem Blickwinkel der Wirtschaftlichkeit gesehen... :D wenn eh ein Zaun drum ist würde ich die Säcke, Scheiben 3D's usw. einfach aufstellen, sofern Dein Vater nix dagegen hat.

Owi hin oder her. Da wird die Behörde ohne Anzeige eh nicht tätig und wenn das tatsächlich eintreten täte (was ich nicht glaube) würde ich es drauf ankommen lassen....

just my 2 ct
Vardaephel
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Beitrag von Vardaephel »

Ja, so werde ich es wahrscheinlich auch handhaben.. (Ich werde mit Sicherheit nicht darauf verzichten auf meinem eigenen Grund und Boden bogenzuschießen, da es sich hier doch so schön anbietet!)
Allerdings könnten es die Jagdpächter uns Übel nehmen.. hat noch Irgendjemand was Handfestes, Gesetze, die das ein oder andere belegen, oder so etwas?

@jaberwork
"just my 2 ct" <- Was bedeutet das? ;)
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jaberwok

Beitrag von jaberwok »

das ist english ( :) ) und bedeutet etwa soviel wie - meine unmaßgebliche(n) Gedanken/ Meinung .

Was handfestes dagegen..... hmmm da hätt ich was.... aber das gehört nicht hier her. :)
Vardaephel
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Beitrag von Vardaephel »

Hehe..

Ich habe mit einen Vereinskollegen gesprochen, der meinte, dass sie damals, um ihr Gelände zu bekommen, mit den Grundstückbesitzern sprechen mussten, und dann noch mit den Jagdpächtern, wobei diese sie einen Teil der Pacht haben zahlen lassen. (Das steht natürlich im Widerspruch dazu, dass die Jagdpächter da kein Mitbestimmungsrecht hätten... )

/edit:
Das "Gespräch" mit den Grundstückbesitzern fiele ja in diesem Falle weg, blieben nur noch die Pächter.. und diese haben die Pacht-erlaubnis ja wiederum von den Besitzern, uns..
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Robster
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Beitrag von Robster »

Wir haben hier ein ähnliches Problem.
Unsere Stadtverwaltung würde uns ein Super-Grundstück am Waldrand kostenlos zur Verfügung stellen (Eigentum der Stadt), nur machen uns wieder einmal die Jäger einen Strich durch die Rechnung. Sie wollen es einfach nicht - keine Diskussion, Punkt. Ihn nerven schon die Nordic-Walker die durch den Waldweg wackeln ! :-(
Kann es denn sein, das es in unserem schönen Deutschland, daß voll von Wald und Wiesen ist, keinen einzigen Fleck gibt der nicht unter Jagdpacht steht ?
:motz
Wir sind echt total angenervt von der Situation und wissen im Moment nicht was wir noch machen sollen um an einen Parcour-Platz zu kommen.
Bei Bauern nachfragen hat auch nicht viel gebracht, da man zum einen gar ned weiß, wem was gehört, außerdem haben da einige wohl Angst das man ihnen Holz ausm Wald raußbeißt ! :bash
Zudem ist dann eh wieder ein Jäger da der die Jagdpacht hat !

Verzweifelte Grüße

Rob
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- Marie von Ebner-Eschenbach
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Frank
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Beitrag von Frank »

Tja, wir haben da kein Problem mit den Jagdpächtern. Unser Turnier - von einem festen Parcour gar nicht zu reden - fand bisher immer im Staatsforst statt.
Diesjahr haben wir 2 € Nutzungsgebühr pro Schützem und einen bestimmten Betrag pro Fahrzeug entrichtet an unser Forstamt (heißt jetzt ja irgendwas mit Institut).
Nächstes Jahr ist das nicht mehr möglich. Da stehen 8 € pro Person (incl. Helfer) im Raum und etwa 25 € pro Fahrzeug. Da müßten wir mindestens dreizehn pro Aktivem draufschlagen.

Wer will schon 30 Euro für einen Turniertag zahlen?

An einen festen Parcour denken wir mal gar nicht erst.
Archiv
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Soooo viele Leidensgenossen

Beitrag von Archiv »

Hai

@ Robster

Warum soll es euc besser gehen als uns??? ;D :motz :bash :-( :-( :bussi
Aber mal im Ernst, die Waldwirtschaft ist meist für die Kommunen relativ unprofitabel.*zumindest bei uns*
Da ist es wesentlich einträglicher die Waldgebiete an Jäger zu verpachten.
Das bringt ein regelmäßiges Einkommen und man hat auch noch einen Dummen gefunden, dem man die Pflege des Waldes auf's Auge drücken kann.
Dieser Mensch hat dann natürlich auch keinerlei Interesse daran, daß in "seinem" Wald, den er teuer bezahlt und der ihn auch noch Arbeit kostet, irgendwelche Beloppten ständig durchs Gelände stiefeln und mit Pfeil und Bogen rummachen.

Aber nichtsdestotrotz: [red]No surrender[/red]
Katur
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Schön

Beitrag von Katur »

daß es nicht nur mir so geht.
Ich verseuche es schon seit 1 Jahr über Stadt und Forst und Jagdpächtern.
Jetzt hat der forst ggf. ein Gelände , doch die vorgesetzte Stelle hat nun Sicherheitsbedenken usw. .

Aber seht es mal so: es gibt ein Waldbegeungsrecht in D (Hessen bei mir) und in diesem steht daß ich den Wald zu meiner Erholung nutzen und begehen darf.

Und Bogenschiessen ist für mich Erholung und Entspannung.

Weiter führe ich ja auch keine Jagdspitzen mit mir um somit den Tatbestand der Wilderei zu erfüllen.

Sollte es bei mir mit dem Parcours trotz allen Bemühungen nicht klappen gehen wir alle weiter Roven und ich weis nicht was mehr "stört" ein festes Gebiet oder roven im ganzen Wald :D

rovige Grüße
Katur
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"Tu es oder tu es nicht,
der Zweifel ist der Grund des Scheiterns."
Weisheit von Meister Yoda
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Robster
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Beitrag von Robster »

Naja, Roven is nich so unser Ding, sind hald 3D geil ! ;)
Wir haben ja momentan einen "inoffiziellen" Parcour, nur könnmer da nichts großartiges aufbauen bzw. mal bewegtes Ziel oder sowas.. kleine Hütte.. geht da nicht... wie gesagt is n besetzter Platz (Kiesgrube mit Wald)
Den Jäger hören wir da auch immer ballern aus der Ferne, aber bisher hat er unseren Parcour (14 Tiere-selfmade) noch nicht entdeckt... aber wenn.. dann :schlecht
Wenn die Zeit kommt, in der man k?nnte, ist die Zeit vor?ber, in der man kann.
- Marie von Ebner-Eschenbach
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