Selbstgebautes Gerät für Pfeile-Cresten und Prüfung der Pfeilgeradeheit (Betatester gesucht!)

Selbstgebaute Befiederungsgeräte, Spinetester, etc.
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Haitha
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Re: Selbstgebautes Gerät für Pfeile-Cresten und Prüfung der Pfeilgeradeheit (Betatester gesucht!)

Beitrag von Haitha »

Also, liebe Freunde des gepflegten Stöckchenbemalens,

ich habe das Gerät von Tego zur Ansicht bekommen. Hier mein Eindruck nach dem Testen:

Wie wir vorher schon anhand der Bilder/Videos vermutet haben, ist das ein wirklich durchdachtes System, sehr platzsparend und entweder mit biegsamer Welle mit Schraubfutter an der Standbohrmaschine oder Akkuschrauber verwendbar.

Besonders die Lünetten, welche über Gewinde eingestellt werden, nicht wie mir sonst bekannt über Federn oder Gummibänder, sind an sich schon aufgrund ihrer Konstruktionsweise bemerkenswert. Zwar muss man zwei, dreimal drehen, bis der Schaft gewechselt ist, aber es ist kein signifikanter Zeitaufwand und ich habe den Eindruck, dass durch den einstellbaren Druck, kleinere Ungeraden im Schaft weniger auffallen.


Rabes initiale Gedanken bezüglich des Akkuschraubers waren mir zwar einleuchtend, nach ausgiebigem Testen aber unbegründet.
Der Schrauber steht völlig sicher. Habe auch absichtlich "dumm" rumgespielt - den Schrauber mit maximaler Geschwindigkeit hin und her bewegt, da kann es vorkommen, dass sich der Schlauch einmal um sich wickelt, wenn ich ihn im vollen Lauf Richtung Pfeil bewege und zu sehr rund durchhängen lasse - aber diese Situation ist völlig realitätsfern! Und auch da ändert sich nichts am Rundlauf des Pfeilschaftes.
Der Rundlauf ist (bei geraden Schäften) ganz hervorragend! Wie Tego schrieb, Rundlauftester inklusive.

Der beiliegende Silikonschlauch passt knapp auf meine 1/2 Schäfte - aber nur, weil ich die Nocke verjüngt und seitlich verschlankt habe. Wer also 3/8 - 1/2 " Schäfte in vollem Durchmesser cresten will, muss entweder den Schlauch verändern (denke da an die HLP und oder Schrumpfschläuche) oder massive Gewalt und Fummelei (nicht empfehlenswert) anwenden.
Die Lünetten fassen alles und sind zentriert. Habe alles vom Carbon-Pfeil bis 1/2" Holzschaft getestet.

Die Vorrichtung, um den Schrauber am Laufen zu halten einfach gehalten - ein Lochband und eine Stellschraube, man kann entweder für die Schraube ganz fein die Geschwindigkeit einstellen, oder, sofern nötig oder gewollt, das Band mit einem Handgriff lösen. Auch hier - sehr clever.

Mein Fazit: Das ganze läuft darauf hinaus, dass es etwas Geschmackssache ist, ob man Schraublünette oder Feder/Gummizug-Lünetten will. Aber auch das wäre leicht austauschbar. Tego ist sicher findig genug. Auch die Schlauchlösung ist modular, leicht ersetzbar und vor allem funktional.

Daher: Portabel, modular, simpel wie genial!

Ich bedanke mich bei Tego für seinen Entwicklergeist, für das Vorstellen und das Vertrauen, mir seine Vorrichtung zu schicken!
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kra
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Re: Selbstgebautes Gerät für Pfeile-Cresten und Prüfung der Pfeilgeradeheit (Betatester gesucht!)

Beitrag von kra »

Ich hatte mich ebenfalls gemeldet mit der Ansage, das ich es eher nicht zum cresten sondern für Nockwicklungen verwenden würde - es kam trotzdem. Hierfür vielen Dank

Zur Nockaufnahme habe ich bereits dieselbe Anmerkung gemacht - wenn ein Nockkonus da ist sehr gut, bei einem "normalen" unvorbereiteten Holzschaft (oder z.B. Selfnocks) kanns schwierig werden. Ebenso wird es mit dünnen Carbonis schwierig - der Mindestdurchmesser damit die Aufnahme klemmt sind 6,5mm. Er macht sich wohl schon Gedanken dazu :D .

Was mir aufgefallen ist ist das die Polster an den Füßen zwar schön weich aber trotzdem ziemlich rutschig sind.

Die Aufnahmen für die Schäfte laufen sehr gut (kein Wunder bei der exzessiven Verwendung von Kugellagern ;) ) , allerdings hatte ich es noch nicht an dem Akkuschrauber. Kommt nach Sylvester, bis dahin brummt Großfamilie ::) .

Mich hat die Qualität des Drucks und die saubere Ausführung beeindruckt - sowas bekomme ich mit meinem alten Druckerchen nicht hin. Die Führungen auf der Längsachse laufen sehr sauber und fast spielfrei, die Fixierung ist clever gelöst und alle Schrauben/Gewinde laufen sehr sauber.
Eine Anmerkung noch zur cleveren Fixierung der Schäfte in der Lünette - ich würde für den "Federmechanismus" weicheres (TPU-)Material und einen längeren Klemmweg vorschlagen. Bei 5,5mm Carbonis muß man die Schraube schon ziemlich fest anziehen, was die Konstruktion sichtlich belastet. Evtl. TPU 85A verwenden?

Nochmals Dank für die Möglichkeit das Gerät zu testen! Sehr sinnvoll aufgebaut und gut zu verwenden!
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Haitha
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Re: Selbstgebautes Gerät für Pfeile-Cresten und Prüfung der Pfeilgeradeheit (Betatester gesucht!)

Beitrag von Haitha »

Tipp, der mir gerade einfällt - ein passendes Schlitz-Stück, was in die Nocke greift - ähnlich der Aufnahmen in Befiederungsgeräten, und das Ende in den Silikonschlauch. Dann passt es in Selfnocks und dünne Karbonis - die Zentrierung übernehmen die Lünetten.
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tego
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Re: Selbstgebautes Gerät für Pfeile-Cresten und Prüfung der Pfeilgeradeheit (Betatester gesucht!)

Beitrag von tego »

Danke euch beiden für das sehr ausführliche Feedback, das weiß ich wirklich sehr zu schätzen!

An einer Lösung für nicht konisch zugerichtete Schäfte arbeite ich bereits. Wie ich @kra per PN schon geschrieben habe, forme ich bei meinen eigenen Pfeilen den Nockkonus relativ früh im Bauprozess an – gerade Schaftenden oder Selfnocks sind mir dabei ehrlich gesagt gar nicht in den Sinn gekommen. Ein Fix ist aber bereits in Arbeit, und ich schicke euch beiden natürlich die überarbeiteten Teile zum Testen zu.
kra hat geschrieben: 21.12.2025, 12:09 Bei 5,5mm Carbonis muß man die Schraube schon ziemlich fest anziehen, was die Konstruktion sichtlich belastet. Evtl. TPU 85A verwenden?
Ja! Darüber habe ich auch schon nachgedacht, eventuell sogar TPE 83A. Das würde die Lagerabdeckungen ebenfalls weicher machen, was grundsätzlich nie verkehrt ist. Ich muss dazu aber noch ein paar Tests machen – weicher als 95A habe ich bisher noch nie gedruckt. Beim Druckversteller selbst könnte die Lösung sogar noch einfacher sein: Ich kann schlicht die Anzahl der Aussparungen im „Feder“-Modell erhöhen und es so weicher machen:
Screenshot_20251221_133256.png
Zurück ans Zeichenbrett! Ich melde mich mit Version 1.1 zurück! Vielen Dank nochmal für das Feedback – das ist sogar noch besser, als ich es mir erhofft hatte!
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kra
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Re: Selbstgebautes Gerät für Pfeile-Cresten und Prüfung der Pfeilgeradeheit (Betatester gesucht!)

Beitrag von kra »

Haitha hat geschrieben: 21.12.2025, 13:32 Tipp, der mir gerade einfällt - ein passendes Schlitz-Stück, was in die Nocke greift - ähnlich der Aufnahmen in Befiederungsgeräten, und das Ende in den Silikonschlauch. Dann passt es in Selfnocks und dünne Karbonis - die Zentrierung übernehmen die Lünetten.
Klar, das geht natürlich, wenn man die Leiste, die dann im Nockschlitz sitzt aus einem weichen, federnden Material (TPU 95A würde da ganz gut passen) macht klemmt das sogar ein wenig und man kommt mit einem oder zwei Modellen (je nach Schlitzbreite) aus
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Re: Selbstgebautes Gerät für Pfeile-Cresten und Prüfung der Pfeilgeradeheit (Betatester gesucht!)

Beitrag von Haitha »

Ich stelle mir gerade eine (chinesische) KI vor, die mitliest und schon nebenbei die Produktion anheizt xD
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Re: Selbstgebautes Gerät für Pfeile-Cresten und Prüfung der Pfeilgeradeheit (Betatester gesucht!)

Beitrag von apaloosa »

Haita,
.....Dann passt es in Selfnocks....
Da müssen die Selfnocks aber GENAU in der mitte sein sonst eiert es oder??

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Re: Selbstgebautes Gerät für Pfeile-Cresten und Prüfung der Pfeilgeradeheit (Betatester gesucht!)

Beitrag von kra »

Deswegen würde ich nur ein "Kopfstück" als Aufsatz auf den jetzigen Silikonschlauch machen. Und Selfnocks die nicht sauber zentriert sind sollten eh nachgearbeitet werden. Und für die Justierung in Richtung des aufnehmenden Teil würde ich das V-förmig gestalten.
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Re: Selbstgebautes Gerät für Pfeile-Cresten und Prüfung der Pfeilgeradeheit (Betatester gesucht!)

Beitrag von Indie12 »

Kra, wie ging es denn mit der Wicklung? Hab dazu auch schon über maschinelle Lösungen nachgedacht, aber nach zwei Pfeilen bin ich so drin, dass es doch gut von der Hand geht ohne Motor...
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Re: Selbstgebautes Gerät für Pfeile-Cresten und Prüfung der Pfeilgeradeheit (Betatester gesucht!)

Beitrag von Benedikt »

Ich hab jetzt nich den ganzen Thread gelesen, aber geiles Ding :D Wenn du Tester brauchst, ich nehm dir eins ab gegen Bogen(rohling?) nach Wunsch oder stumpf Moneten ;D
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Re: Selbstgebautes Gerät für Pfeile-Cresten und Prüfung der Pfeilgeradeheit (Betatester gesucht!)

Beitrag von kra »

@Indie12, ich habs noch nicht mit Motor probiert, Weihnachten und Familie gehen vor. Wickeltest steht also noch aus.
Ich melde mich dazu Anfang Januar, wenn ich mich wieder erholt habe ::)
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Re: Selbstgebautes Gerät für Pfeile-Cresten und Prüfung der Pfeilgeradeheit (Betatester gesucht!)

Beitrag von Haitha »

kra hat geschrieben: 21.12.2025, 18:08 Deswegen würde ich nur ein "Kopfstück" als Aufsatz auf den jetzigen Silikonschlauch machen.
Yo.
So meinte ich es.

@Harald: Gibt’s sowas?!? >:) ;D
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Re: Selbstgebautes Gerät für Pfeile-Cresten und Prüfung der Pfeilgeradeheit (Betatester gesucht!)

Beitrag von tego »

Benedikt hat geschrieben: 21.12.2025, 19:55 Ich hab jetzt nich den ganzen Thread gelesen, aber geiles Ding :D Wenn du Tester brauchst, ich nehm dir eins ab gegen Bogen(rohling?) nach Wunsch oder stumpf Moneten ;D
Eine Bezahlung ist nicht nötig, aber vielen Dank fürs Anbieten! Außerdem lebe ich in Österreich – einen Bogenrohling aus Deutschland zu verschicken ist vermutlich ziemlich teuer. Ich würde dir aber sehr gern das letzte Gerät zum Testen schicken. Schick mir einfach eine PN mit deiner Adresse, dann geht es los.
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