Tach, Beschichtungen aus Leinöl (Leinöl, Leinölfirnis, Leinölstandöl) sind diffussionsoffen.
Meine bewährte und praktisch getestete Variante ist folgende:
2 Lagen aus Kreidezeit Gartenmöbelöl (besteht aus Leinölfirniss und Holzöl-Standöl (=Tungöl-Standöl), verdünnt 50:50 mit Lärchenterpentin oder Orangenöl (Orangenöl bevorzuge ich, da es bei der Verarbeitung besser riecht) , damit das Öl tiefstmöglich ins Holz eindringen kann.
2 Lagen Pariser Lack (Schellack in Alkohol mit Lärchenterpentin (Mischungsverhältnisse hab ich jetzt nicht im Kopf)).
2 Lagen Gartenmöbelöl oder noch besser Kreidezeit Öllasur (hat einen höheren Standölanteil - dauert aber länger, bis es durchgetrocknet ist).
Ich benutze die fertigen Mischungen und versuch mich nicht selbst dran, weil es schlicht sinnlos ist (ich hab kein Labor, bin kein Chemiker und hab auch keine Zeit nach der besten Mischung zu suchen und müsste viele Jahre Forschungsarbeit aufholen). Der Hersteller verfügt aber über diese jahrzentelangen Forschungsergebnisse und deklariert seine Produkte vollständig (mit Ausnahme des Sikkativs).
Ich behandle meine Pfeile immer damit und die halten mind. 5 Std. im Regen durch, ohne Wasser aufzunehmen.
Der Sinn der Schellack-Lackierung besteht darin, dass diese Lage wasser- und diffussionsdicht ist. Da aber Schellack bei längerem Wasserkontakt aufquillt und sich weißlich verfärbt kommt zum Schluss die Öllage mit hohem Standöl-Anteil (vor allem hohem Holz-Standöl Anteil) drüber. Das hält und die gesamte Beschichtung verhindert zum einen das Austrocknen des behandelten Holzobjektes, zum anderen das eindringen von Wasser über einen längeren Zeitraum.
my 2 cents - Neumi
Und vergessen zu erwähnen: eine Ölbeschichtung ist nix für die Ewigkeit (UV Licht hilft beim Abbau von Ölbeschichtungen) - immer mal wieder ne Lage drüber machen, schlechter wirds deswegen nicht

...Versuch und Fehler bevor die Sarg-Nägel eingeschlagen werden...