wie ihr alle gut sehen könnt ist das mein erster Beitrag

Ich lese hier bestimmt schon seit anfang diesen Jahres mit, und möchte mal an der Stelle kurz erwähnen, wie super ich hier die Community finde!
Nun aber zu meinem Anliegen. Meine Freundin und ich haben vor wenigen Wochen an einem Bogenbaukurs teilgenommen, und sind nun stolze Besitzer von zwei schönen Recurve Bögen.
Ich habe echt sehr große Probleme, die Pfeile gerade zu bekommen. (Was ist eigentlich gerade?) Dazu habe ich bereits einige Beiträge hier in diesem Forum gelesen, unter anderen diesen und diesen hier, sowie verschiedene Videos auf Youtube gesehen. Zum Beispiel: Video1, Video2, und Video3. Im Bogenbaukurs hat der Leiter es mit einem Heißluftfön, Augenmaß und seinen Handballen gemacht (evtl. auch mit schwarzer Magie, anders kann ich mir das sonnst nicht erklären).
Hier zuhause aber quäle ich mich nun. Der Pfeilschaft liegt auf der Küchenarbeitsplatte, ich rolle den Pfeil hin und her, und ich kann bei vielen sehen und hören wie sie eiern. Zuerst habe ich es ebenfalls mit einem Heißluftfön versucht, aber der Schaft hat sich nicht im geringsten verform. "Hmm" dachte ich mir, "vermutlich bist du dafür zu blöd". Also ging ich hier her ins Forum, Youtube, Google und so weiter. Ich habe über teure Tools gelesen "billige" Steine, Schraubenzieher, und das Bierflaschen nicht nur zum Biertrinken praktisch sind.
Knapp 20 Schäfte hatte ich heute auf der Kommode, dem Schreibtisch und der Küchenplatte. Ich ließ sie rollen und guckte an ihnen lang und versuchte mich an jeder Methode. Zum Vorgehen: Zuerst habe ich versucht mit dem bloßen Auge der Länge lang am Schaft zu gucken und hatte nur sehr geringen Erfolg, den Schaft auf dem Tisch hin und her rollen zu lassen, half mir deutlich mehr. Dann kniete ich mich hin und rollte den Schaft hin und her auf Augenhöhe, so dass ich erkennen konnte wann und an welcher Stelle das Licht unter dem Schaft durchkommt. Den "Buckel" + links und rechts etwas mehr habe ich dann mit leichtem druck auf die Glasflasche abgerieben. Es passierte nichts bis nur sehr wenig. Also erhöhte ich den Druck mit nur einem sehr geringen Erfolg. Wenn ich am Schaft längs geschaut habe, konnte ich die glatte Oberfläsche erkennen, wo ich Druck ausgeübt habe. Der Schaft aber blieb meist immer noch krumm. Soll ich da noch doller draufdrücken? Also mit sanfter Gewalt oder eher noch etwas doller? Ist meine Herangehensweise falsch? Sollte der Pfeil beim bearbeiten mit der Glasflasche leicht hin und her gerollt werden? Muss ich vorher noch ein Tier opfern, und wenn ja an wen?
Wann ist gerade eigentlich gerade? Leider haben wir mit unseren drei Pfeilen schon soviel geschossen, dass sie einfach nicht mehr so sind wie der Kursleiter sie uns übergeben hat. Ich konnte Schäfte soweit bearbeiten, dass sie sich sampft hin und her haben rollen lassen, ohne zu eiern oder eine deutlich erkennbare Unwucht am Ende des Rollens zu haben. Wenn ich aber wieder an der Platte schaute, konnte ich erkennen, dass das Licht an einigen Stellen unter dem Schaft durchgeleuchtet hat. Mache Schäfte habe ich mit einem "X" markiert, nach dem Motto "In 10 Jahren habe ich evtl. genug Erfahrung, um auch die gerade zu bekommen.".
Bitte, was mache ich falsch? Oder mache ich was Richtig und erwarte zu viel? Sind manche Schäfte einfach nur ein Alptraum am Anfang? Sollte ich eine andere Methode ausprobieren? Oder sind alle drei Tische bei mir krumm? Sollten die Schäfte nach oder vor dem Lakieren gerade gemacht werden?
Tut mir Leid für diese Textwand, ich wollte möglichst viel Informationen mitgeben, ich weiß ja wie mir auch die kleinsten Infomationshäpchen auf der Arbeit helfen können. Hoffentlich hilft der Beitrag hier auch anderen Leuten, mit den gleichen Problemen.
Danke, Alex.