Schmiede aus Ytong ?

Hier kommt alles rein, was in irgendeiner Form mit der Herstellung von Messern zu tun hat.
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ronone
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Schmiede aus Ytong ?

Beitrag von ronone »

Hallo Zusammen,
da ich mir demnächst auch mal eine Klinge selber schmieden möchte, aber noch keine Schmiede oder Esse habe, wollte ich mir eventuell eine aus Ytong bauen.
Jetzt wollte ich mal fragen, ob das schon einmal jemand von euch ausprobiert hat und ob die Steine überhaupt die Temperaturen aushalten, oder fliegen die einem um die Ohren?
Über Informationen ob es funktioniert oder eher nicht, würde ich mich sehr freuen.

MfG Frank
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Rizzar
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Re: Schmiede aus Ytong ?

Beitrag von Rizzar »

Zitat Wikipedia:
"Brand- und Komplextrennwände aus Porenbeton finden im Wirtschaftsbau auf Grund ihrer hohen Feuerwiderstandsdauer von bis zu 360 Minuten einen ihrer Hauptanwendungsbereiche. Die hohe Temperaturdämpfung führt selbst nach sechs Stunden Feuer mit bis zu 1200 °C auf der dem Feuer abgewandten Seite nur zu etwa 50 °C Oberflächentemperatur und das schon ab Wanddicken von 175mm."

Die Frage ist wie oft und wie lange die solch hohe Temperaturen mitmachen, außerdem wird sich die Struktur auf Dauer verabschieden (allein beim Verschieben von Kohle etc.)

Würd sagen proier es einfach mal aus wo nicht viel passieren kann, sind ja nicht allzu teuer.

Grüße Martin
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Wilfrid (✝)
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Re: Schmiede aus Ytong ?

Beitrag von Wilfrid (✝) »

Probiert schon :-))
Die Esse schmilzt Dir zusammen, denn Deine feuertemperatur liegt in der Spitze, weißes Feuer bei 1600-1700°C
Was nicht ganz so scnell verbrennt, sind Klinker. Also Klinker dann ytong klappt gut, Schamotte, dann Ytong auch.
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MoeM
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Re: Schmiede aus Ytong ?

Beitrag von MoeM »

Es platzt wenn ich recht erinner auch schnell mal was ab (Lagerfeuerumrandung^^)
Grüße Moe
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Galighenna
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Re: Schmiede aus Ytong ?

Beitrag von Galighenna »

Also Yton ist kein Problem. Das Zeug ist ja eher weich und platzt daher nicht, weil es die Spannungen in sich aufnehmen kann. Abraten kann ich von Klinkern, die KÖNNEN Platzen, und die Splitter sind dann sehr scharf, sehr schnell und Heisssssssss.

Falls der Yton durch das Kohlefeuer schmelzen sollte, oder der Abrieb zu stark ist, dann würde ich einfach auf die Feuerseite eine Schicht feuerfesten Mörtel als Verstärkung aufbringen. Der Mörtel schützt dann vor dem Abrieb und den extremen Temperaturen, und der Yton Isoliert nach Außen.
Übel übel sprach der Dübel,
als er elegant und entspannt
in der harten Wand verschwand

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Wilfrid (✝)
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Re: Schmiede aus Ytong ?

Beitrag von Wilfrid (✝) »

nun, Klinker ist vielleicht nicht der richtige Ausdruck, gebrannte Ziegel heißen die Dinger. Mir ist da noch nie was mit passiert. Die schmelzen zwar auch zum Teil, aber das stört nicht so wie beim ytong, der ja durchs Schmelzen wie Styropor weniger wird.

Meine Esse für Märkte ab 1400 ist aus Backsteinen mit doppeltwirkendem Basebalg und Mundstein, funzt auch. Und wenn man die Bretter unter den Backsteinen gelegentlich naß macht, kann man den ganzen Tag damit schmieden, wenn nicht, fangen die so nach 4-5 Stunden voll Feuer das Verkohlen an (da, wo die Steine zusammenstoßen)
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juhls
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Re: Schmiede aus Ytong ?

Beitrag von juhls »

Moin,
ich hab bei meiner ersten Esse (Vorlage von www.landsknechtrotte.de) die "Porenbetonwanne" mit ca 1 cm Lehm aus dem Garten verputzt. Dass musste dann die ersten 3 vier "Hitzen" ein bisschen nachgearbeitet werden (Risse verschmieren, lose Brocken ersetzen. ) Das schützt den Porenbeton vor Abrieb und Hitzeeinwirkung und sieht zudem noch echt urig aus. Zum Teil ist der Lehm auch geschmolzen und hat eine Art grüne Glasur bekommen. Sieht auch gut aus und darf deshalb auch drauf bleiben. Leider taugt die Esse nur für sehr kleine Sachen, daher habe ich sie ersetzt. Das Prinzip ist aber meiner Meinung nach top. Im Vergleich zu meiner neuen Bremstrommelesse ist der Kohleverbrauch super niedrig. Da kommt man meistens mit weniger als einem 1-2 kg Grillkohle aus. Die Stahlvariante dagegen ist echt hungrig und verschlingt sackweise Kohle. Ist ja auch logisch, da sie die Wärme in alle Richtungen nahezu ungenutzt abstrahlt.
Die Erfahrungen mit den springenden Steinen, kann ich bestätigen, Klinker platzen gerne und spontan, besser funktionieren bei mir massive gebrauchte Pflasterziegel von annodazumal. Ich benutze sie auch nur als Windschutz und Feuerschalenerhöhung .

Ich habe mir für eine Wärmebehandlung auch mal ein paar Porenbetonblöcke zusammengestellt und habe einfach mit einem nichtmodifizierten Lötbrenner aufgeheizt. Hellorange ist damit bei mir machbar gewesen. Für die WB hat gelangt und ich hab auch schon mal ein paar Stück Baustahl damit zum schmieden erwärmt. Ist aber sehr improvisiert und ganz offensichtlich nichts dauerhaftes (Deckelstein ist gebrochen und die Brennkammer wird immer bröseliger).

Gruß Juhls
be water, my friend
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Hairun
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Re: Schmiede aus Ytong ?

Beitrag von Hairun »

In dem Buch Messer schmieden für Anfänger wird eine Esse aus den roten Maurersteinen/Ziegelsteinen vorgeschlagen...
2 Stück werden da zu einem "V"zusammengestellt und durch weitere stabilisiert. In den Boden kommt dann ein Rohr mir Bohrungen, durch das die Luft ins Feuer geblasen wird. Hab ich selber nicht gebaut funzt aber wohl ;)
Vllt. ist da auch direkt bei Google-Books einsehbar?!
Hairun
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Re: Schmiede aus Ytong ?

Beitrag von inge »

Hairun hat geschrieben:In dem Buch Messer schmieden für Anfänger wird eine Esse aus den roten Maurersteinen/Ziegelsteinen vorgeschlagen...
2 Stück werden da zu einem "V"zusammengestellt und durch weitere stabilisiert. In den Boden kommt dann ein Rohr mir Bohrungen, durch das die Luft ins Feuer geblasen wird. Hab ich selber nicht gebaut funzt aber wohl ;)
Vllt. ist da auch direkt bei Google-Books einsehbar?!
Hairun
Genau danach hab ich auch eine Esse aufgebaut, allerdings aus unseren heimischen, roten Sandsteien. Wasserrohr mit Löchern dient der Luftzufuhr. Im o.g. Buch werden Porotonsteine benutzt.
lg
inge
Am Ende stellt sich die Frage:
Was hast du aus deinem Leben gemacht?
Was du dann wünschst getan zu haben, das tue jetzt.
( Erasmus von Rotterdam )
ronone
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Re: Schmiede aus Ytong ?

Beitrag von ronone »

Hallo,

danke euch allen für eure Vorschläge und Erfahrungen. Ich glaube ich werde es einfach mal mit Ytong und Schamottmörtel probieren.
Über Erfolg oder Mißerfolg werde ich dann berichten.

MfG Frank
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