Vom Schilfrohr zum Pfeil
Vom Schilfrohr zum Pfeil
Hallo ihr Lieben, ich bewundere eure Fachkenntnis und wollte hier direkt mal zwei Fragen einbringen...
Ich werde für "Brot und Spiele" in Trier dieses Jahr einen römischen Pfeilbauer (9 v.Chr. - 35 n.Chr. (1.Jhd.)) darstellen.
Unsere Truppe sind die Freunde der alten Geschichte der Uni Augsbrug (FAGUA e.V).
Der Pfeilbau selbst ist kein Problem für mich, ebenso das Selfnocking. Die Tüllenspitzen werden vor Ort für mich geschmiedet (Teil des Programms).
Mein Problem ist nun:
Welche Federart und Federform nehme ich, um das authentisch darzustellen?
- Die syrischen kann ich nicht nehmen, da nicht belegt ist, ob die nun von den jüdischen Rebellen oder den Römern selbst sind.
.... und weiß jemand welche Rohrpflanze (Typha) man am besten dafür verwendet?
Ich werde für "Brot und Spiele" in Trier dieses Jahr einen römischen Pfeilbauer (9 v.Chr. - 35 n.Chr. (1.Jhd.)) darstellen.
Unsere Truppe sind die Freunde der alten Geschichte der Uni Augsbrug (FAGUA e.V).
Der Pfeilbau selbst ist kein Problem für mich, ebenso das Selfnocking. Die Tüllenspitzen werden vor Ort für mich geschmiedet (Teil des Programms).
Mein Problem ist nun:
Welche Federart und Federform nehme ich, um das authentisch darzustellen?
- Die syrischen kann ich nicht nehmen, da nicht belegt ist, ob die nun von den jüdischen Rebellen oder den Römern selbst sind.
.... und weiß jemand welche Rohrpflanze (Typha) man am besten dafür verwendet?
"Euch euer Glaube, mir mein Glaube." - Koran, Sure 109,6
"Sei getreu bis in den Tod, so will ich dir die Krone des Lebens geben." - Offenbarnug 2,10
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Re: Vom Schößling zum Pfeil
Also diese dick- und grossschreiberei verwirrt mich. Und in deinem Gesicht auf deinem Avatarbild scheinen ein paar Pfeile zu stecken - oder sehe ich schlecht :-)
Bei authentischen Pfeilen ist für mich eindeutig der Jolinar der richtig Ansprechpartner. Leider ist der derzeit auf dem Pilgerweg nach Santiago de Compostellea und seine Homepage hab ich leider nicht auswendig im Kopf, müsste aber zu finden sein.
walta
Bei authentischen Pfeilen ist für mich eindeutig der Jolinar der richtig Ansprechpartner. Leider ist der derzeit auf dem Pilgerweg nach Santiago de Compostellea und seine Homepage hab ich leider nicht auswendig im Kopf, müsste aber zu finden sein.
walta
Re: Vom Schößling zum Pfeil
hallo ferox,
wilkommen im fc. bitte schau dir noch einmal die forenregeln an, die du mit der registrierung akzeptiert hast. dein forenavatar entspricht diesen nicht und bevor du in noch ein fettnäpfchen trittst, ists sicher sinnig die nochmal vollständig zu lesen
zum rohrkolben sammeln ist jetzt zumindest die falsche zeit
wenn vegetationsruhe ist, kommst du sicher an ein paar brauchbare stengel.
viel spaß hier noch! und bitte stell ein paar fotos von deinen erzeugnissen in die präsentationsecke rein
wilkommen im fc. bitte schau dir noch einmal die forenregeln an, die du mit der registrierung akzeptiert hast. dein forenavatar entspricht diesen nicht und bevor du in noch ein fettnäpfchen trittst, ists sicher sinnig die nochmal vollständig zu lesen
die türken haben reet genommen, ist der momentane stand der forschung, also wird reet sicher auch für römerpfeile funktionieren. du rennst vllt in das problem rein, dass die auxiliartruppen, v.a. bogenschützen, von "barbaren" gestellt wurden. was die dann so für pfeile gebaut haben ... (vorsicht, ich vermute bezüglich der römertruppen nur, von den bürstenköppen hab ich keine nennenswerte ahnung)Ferox hat geschrieben: .... und weiß jemand welche Rohrpflanze (Typha) man am besten dafür verwendet?
zum rohrkolben sammeln ist jetzt zumindest die falsche zeit
viel spaß hier noch! und bitte stell ein paar fotos von deinen erzeugnissen in die präsentationsecke rein
Ich schreibe ohne Autokorrektur lesenswerter. Du etwa auch?
.مع سلامة في أمان السهم و القوس
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- Wilfrid (✝)
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Re: Vom Schößling zum Pfeil
Also, baust Du einen Schilfrohrpfeil mit geschmiedeter Spitze, brauchst du keine Federn. Der Schwerpunkt des Pfeils liegt dann in der Spitze. Ich bezweifle aber, das Du so ein Teil von der 50# Bogensehne krist. Unser Reet /Schilf ist zu dünn.
Da Du aber Pfeile für Auxiliartruppen in Germanien machst, Rose, Hasel, Schneeballschößlinge. Und die üblichen Gänsefedern /Hühnerfedern ohne Schnickschnack mit Nessel oder Leinenzwirn gewickelt. Anschließend die Wicklung mit Hautleim sichern.
Kiefernharz geht nicht, soviel Kiefern gabs zu der Zeit um Augsburg nicht, Birkenpech ist aus dem gleichen Grund unwahrscheinlich. Also 2xItalienerhuhn+1xHahn Schwinge, ne Handbreit lang
Da Du aber Pfeile für Auxiliartruppen in Germanien machst, Rose, Hasel, Schneeballschößlinge. Und die üblichen Gänsefedern /Hühnerfedern ohne Schnickschnack mit Nessel oder Leinenzwirn gewickelt. Anschließend die Wicklung mit Hautleim sichern.
Kiefernharz geht nicht, soviel Kiefern gabs zu der Zeit um Augsburg nicht, Birkenpech ist aus dem gleichen Grund unwahrscheinlich. Also 2xItalienerhuhn+1xHahn Schwinge, ne Handbreit lang
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Re: Vom Schößling zum Pfeil
Ich habe bestimmt über 20 orginale Spitzen aus der römisch-griechischen Zeit, die meisten aus Bronze, was die Stärke des Reeds angeht bin ich mir da nicht so sicher wie Wilfrid, keine Tülle hat mehr wie 5mm Durchmesser, eher weniger. Was mich immer am meisten verwundert, ist das Gewicht der Spitzen, meist so um 50 bis 70 Grain. Damit bekommt man die Pfeile nur zum fliegen, wenn die Pfeilschäfte stark getappert sind, oder eben Schößlinge mit natürlichen Tapper verwendet werden.
Was die Befiederung angeht fehlt mir leider auch jede Information über Art, Länge oder Form der Federn, aber da es ja bekanntlich Gänse in Rom gab, denke ich, das man mit Gänsefedern nichts falsch machen kann.
Gruß Dirk
Was die Befiederung angeht fehlt mir leider auch jede Information über Art, Länge oder Form der Federn, aber da es ja bekanntlich Gänse in Rom gab, denke ich, das man mit Gänsefedern nichts falsch machen kann.
Gruß Dirk
Ein Pfeil, den Schaft gemacht aus der Pflanzen hölzern Teil, versehen mit eines Vogels Federn und einer Spitze, aus der Erde Mineral, wird von der Natur gern zurückgenommen.
Re: Vom Schößling zum Pfeil
@walta: Die "dick- und großschreiberei" ist lediglich dafür da, dass an sgnifikanter Stelle rekapituliert werden kann, worum es in dem Post ging. Ich find es persönlich auch etwas zu groß, aber es sollte lediglich die markante information hervorgehoben werden. Wenn das so sehr stört, nehmt die Funktion doch bitte raus, dann passiert sowas auch nicht. 
Ich nehm' dann einfach mal dieses brutal gegen Forenregel verstoßende Bild von diesem Profil,
Scheint ja schon echt sehr relevant zu sein, ... Die Antwort hat mir leider nichts gebracht, aber ich danke für deine Mühe, walta.
@Sateless: Ich habe die Forenregeln gerade nochmal gelesen. Und wie ich kur zuvor schon angemerkt hatte, nehme ich es einfach raus. Der Sinn von Forenregeln besteht doch in der Aufrechterhaltung einer sozialen Interaktion mit relativem Fachbezug oder?
Tut mir leid, dass das Avatarbild so immens wichtig ist. Ich nehme es einfach raus. Hatte ich ja schon erwähnt.
Wenn es schon der Erste geschrieben/angemerkt hat, ist es wirklich sinnvoll das nochmal zu repetetiv zu wiederholen. Mir stellt sich da nur die Frage "Warum?" müsst ihr das tun? Und wenn wir schon dabei sind, erkläre mir bitte (da du die Forenregeln scheinbar gut kennst) wie das mit dem Realitätsbezug des Pseudonyms zu verstehen war? Egal.
Die Info mit dem Reet ist mir leider zu ungenau, da gerade (deshalb hab ich es ja auch geschrieben) im oberfränkischen Bereich keine "Türken" gewohnt haben. Geschichtlich überschneidet sich da sehr viel, zugegeben, aber ist Reet nicht etwas zu dünn? Und woher hast du die Info, dass es der momentane Stand der Forschung ist, dass Reet von den Osmanen zum Pfeilbau benutzt wurde? Von den Dozenten und Professoren kommt mehr so die Aussage. "Wir können über den Zeitraum des römischen Reiches nur soviel sagen, dass wir es so gut wie garnichts wissen, was nun sachlich zur Gänze korrekt ist." (Junkelmann). Es geht bei der angewandten Archäologie optimalerweise um heuristisch und hermeneutisch angewandte Verfahren."
Ich habe da feste Vorgaben und wusste nicht, weil ich kein Botaniker bin, welche Typha- oder Rohrpflanze man dafür benutzt. Das war die eigetnliche Frage.
Auxiliartruppen waren nach dem aktuellen Stand der Forschung Hilfstruppen, mit dem allernötigsten ausgerüstet um die Legionen zu unterstützen. Leider werden die Sagitarii an sich jedoch sehr stiefmütterlich behandelt, ebenso leidet auch die Beschreibung des Pfeilbaus.
Den Rest deines Satzes kann ich nicht ganz nachvollziehen und sachlich ist die Aussage mit den Auxiliarkräften leider nicht korrekt.
Ob ich die Rohrkolben, die laut meines Dozenten unter Naturschutz stehen, "sammeln" gehe, steht für mich außer Frage. Zumal die ausläufige Veranstaltung dazu zu wichtig ist um das so "lari fari" zu machen. OIch lasse mir ungerne einen Strick (draus) drehen und bin generell objektivistisch und vorsichtig. Ich habe da relativ strikte Anweisungen bekommen und werde sehr regelbetont damit arbeiten... wie ich das in allen anderne Bereichen meines Lebens sonst auch sehr gerne tue. Und wenn ich den Hundert Foren, neben ihren Regeln nicht die allergrößte Aufmerksamkeit spende, entschuldige ich mich bei den Schreibern [...].
Die Aufzeichnungen werde ich natürlich reinstellen, danke für die Aufforderung. Ich werde dazu denke ich einen neuen Thread aufmachen, oder hier reinstellen.
@Wilfrid:
Danke für die erste von zwei höflichen und sachlich fragebezogenen Antworten. 
Ich sehe das genauso wie Du, ich frage mich nur, da die Federn bei den augusteischen Pfeilfunden leider nicht dabei waren, wie ich das rekonstruieren soll. Was ist ein Pfeil ohne Federn und wie soll das aussehen?
Die Pfeile aus dem ehemals osmanischen Teil der Erde scheinen ja auch korrekt rekonstruiert zu sein, ich glaube, da wurde "bei uns" nur schlecht recherchiert. :/
Die Pfeile werden zwar auf der Veranstaltug nicht geschossen, aber ich habe den Auftrag bekommen, authentische Pfeile zu bauen und die Darstellung (also auch meine) anzupassen, also sehe ich mal zu, was sich machen lässt.
Ansonsten danke für die Nebeninfos. Das mit dem Hautleim wusste ich schon, aber statt Leinenzwirn hätte ich vll. Wollfaden oder (Tier)-Sehne genommen. Das mit dem Birkenpech... das waren doch die Wikinger im 8-9 Jhd. n. Chr. oder? Aber wenn ja, dann leider unbrauchbar.
Handbreit heißt dann einfach, dass ich die einzelnen Federn eine hanbreitlang zuschneiden und anbringen soll, ja?
@Dirk M: Finde ich ja genial! Danke auch für deine Antwort. Hast du davon auch Bilder? Wenn ja, würde ich die sehr gerne mal sehen, vor allem wenn du die auch schon verarbeitet/ge-/verbaut?
Ok, zum fliegen bekommt man die auch, wenn sie nicht getapert sind.
Wie gesagt, es geht zwar nur um die Darstellung, aber ich würde die auch gerne "flugtauglich" haben. Ich hasse es dass zu sagen, aber ich "denke": Dass Römer ihre Pfeile nciht getapert haben. Was meinst du mit natürlichem Taper? Dass die so gewachsen sind?
Ich freue mich auf weitere hilfreiche sachbezogene Antworten.
Ich nehm' dann einfach mal dieses brutal gegen Forenregel verstoßende Bild von diesem Profil,
@Sateless: Ich habe die Forenregeln gerade nochmal gelesen. Und wie ich kur zuvor schon angemerkt hatte, nehme ich es einfach raus. Der Sinn von Forenregeln besteht doch in der Aufrechterhaltung einer sozialen Interaktion mit relativem Fachbezug oder?
Tut mir leid, dass das Avatarbild so immens wichtig ist. Ich nehme es einfach raus. Hatte ich ja schon erwähnt.
Wenn es schon der Erste geschrieben/angemerkt hat, ist es wirklich sinnvoll das nochmal zu repetetiv zu wiederholen. Mir stellt sich da nur die Frage "Warum?" müsst ihr das tun? Und wenn wir schon dabei sind, erkläre mir bitte (da du die Forenregeln scheinbar gut kennst) wie das mit dem Realitätsbezug des Pseudonyms zu verstehen war? Egal.
Die Info mit dem Reet ist mir leider zu ungenau, da gerade (deshalb hab ich es ja auch geschrieben) im oberfränkischen Bereich keine "Türken" gewohnt haben. Geschichtlich überschneidet sich da sehr viel, zugegeben, aber ist Reet nicht etwas zu dünn? Und woher hast du die Info, dass es der momentane Stand der Forschung ist, dass Reet von den Osmanen zum Pfeilbau benutzt wurde? Von den Dozenten und Professoren kommt mehr so die Aussage. "Wir können über den Zeitraum des römischen Reiches nur soviel sagen, dass wir es so gut wie garnichts wissen, was nun sachlich zur Gänze korrekt ist." (Junkelmann). Es geht bei der angewandten Archäologie optimalerweise um heuristisch und hermeneutisch angewandte Verfahren."
Ich habe da feste Vorgaben und wusste nicht, weil ich kein Botaniker bin, welche Typha- oder Rohrpflanze man dafür benutzt. Das war die eigetnliche Frage.
Auxiliartruppen waren nach dem aktuellen Stand der Forschung Hilfstruppen, mit dem allernötigsten ausgerüstet um die Legionen zu unterstützen. Leider werden die Sagitarii an sich jedoch sehr stiefmütterlich behandelt, ebenso leidet auch die Beschreibung des Pfeilbaus.
Den Rest deines Satzes kann ich nicht ganz nachvollziehen und sachlich ist die Aussage mit den Auxiliarkräften leider nicht korrekt.
Ob ich die Rohrkolben, die laut meines Dozenten unter Naturschutz stehen, "sammeln" gehe, steht für mich außer Frage. Zumal die ausläufige Veranstaltung dazu zu wichtig ist um das so "lari fari" zu machen. OIch lasse mir ungerne einen Strick (draus) drehen und bin generell objektivistisch und vorsichtig. Ich habe da relativ strikte Anweisungen bekommen und werde sehr regelbetont damit arbeiten... wie ich das in allen anderne Bereichen meines Lebens sonst auch sehr gerne tue. Und wenn ich den Hundert Foren, neben ihren Regeln nicht die allergrößte Aufmerksamkeit spende, entschuldige ich mich bei den Schreibern [...].
Die Aufzeichnungen werde ich natürlich reinstellen, danke für die Aufforderung. Ich werde dazu denke ich einen neuen Thread aufmachen, oder hier reinstellen.
@Wilfrid:
Ich sehe das genauso wie Du, ich frage mich nur, da die Federn bei den augusteischen Pfeilfunden leider nicht dabei waren, wie ich das rekonstruieren soll. Was ist ein Pfeil ohne Federn und wie soll das aussehen?
Die Pfeile aus dem ehemals osmanischen Teil der Erde scheinen ja auch korrekt rekonstruiert zu sein, ich glaube, da wurde "bei uns" nur schlecht recherchiert. :/
Die Pfeile werden zwar auf der Veranstaltug nicht geschossen, aber ich habe den Auftrag bekommen, authentische Pfeile zu bauen und die Darstellung (also auch meine) anzupassen, also sehe ich mal zu, was sich machen lässt.
Ansonsten danke für die Nebeninfos. Das mit dem Hautleim wusste ich schon, aber statt Leinenzwirn hätte ich vll. Wollfaden oder (Tier)-Sehne genommen. Das mit dem Birkenpech... das waren doch die Wikinger im 8-9 Jhd. n. Chr. oder? Aber wenn ja, dann leider unbrauchbar.
Handbreit heißt dann einfach, dass ich die einzelnen Federn eine hanbreitlang zuschneiden und anbringen soll, ja?
@Dirk M: Finde ich ja genial! Danke auch für deine Antwort. Hast du davon auch Bilder? Wenn ja, würde ich die sehr gerne mal sehen, vor allem wenn du die auch schon verarbeitet/ge-/verbaut?
Ok, zum fliegen bekommt man die auch, wenn sie nicht getapert sind.
Ich freue mich auf weitere hilfreiche sachbezogene Antworten.
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- Wilfrid (✝)
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Re: Vom Schößling zum Pfeil
nu sei mal nicht gleich angepisst ...
Da wir hier im allgemeinen nicht blind sind, braucht man uns die "wichtigen Infos" nicht so wie Du es getan hast, in´s Gesicht zu brüllen.
Ob die Auxilliartruppen nun Rohr genommen haben in Germanien um die Zeitenwende??? In den Spitzen des Harzhorns,200 Jahre später steckte wohl Hartholz, die Spitzen waren auch schwerer als 50-70 gr, also ~4g. Die als Hobbyschmied selber dengeln, vergiß es. Hast Du denn augusteiische Spitzenfunde als Vorlage? Aus den Tüllen ergibt sich ja der Schaftdurchmesser.
Wie kommst Du zu der Vermutung, es wären Rohrkolbenstängel als Schäfte genutzt worden???? Weil das irgendein schlauer Mann mal behauptet hat oder weil es Berichte aus der Zeit gibt, die dies eineindeutig belegen?
Nach meiner bescheidenen Erfahrung sind diese Stängel von heimischen Rohrkolben gerade mal für Kinderbögen geeignet, und auch da flogen mir die Pfeile öfter um die Ohren.
Mit handbreit lang meine ich, so lang wie Deine Faust breit ist. Feder hinlegen, Hand drauf und was links und rechts rausguckt, abschneiden.
Birkenpech ist ein "Federklebstoff" seit der Steinzeit, nur eben nicht überall und jederzeit verfügbar. Das gleiche gilt für Huhn und Gans. In Gallien dürfte die Verfügbarkeit von Hühnerfedern größer als von Gänsefedern gewesen sein. Und Trier gehörte nun mal zu Gallien.
Wenn Du den Auftrag hast, authentische Pfeile herzustellen und Du erfüllst den Auftrag, dann fliegen die auch, fliegen die nicht, sind sie nicht authentisch. Und ob die Auxilliiartruppen sich überhaupt die Mühe gemacht haben, die Federn mit "Klebstoff" zu sichern?? Für den einmaligen Gebrauch reicht einfach gewickelt auch.
Um Hühnerfedern zu wickeln, braucht man einen sehr dünnen Faden, sonst gibts FluFlu´s, also entweder ein Pferdehaar, sehr spröde zu wickeln oder eben die Faser einer Brennnessel, oder n Seidenfaden.
Wie sieht ein Pfeil ohne Federn aus? Na, ganz einfach, Spitze Schaft und gut. Kann man sogar Spatzen mit treffen. Schilfhalm, Holunderzweigstück und Kinderbogen~ 20#. ~150m weitester Schuß. Taumelt hinten ein wenig, aber die Spitze fliegt gerade aus. Aber Liguster oder andere Schößlinge , ist besser. Brauchen dann aber Federn, sonst dreht sich der Pfeil.
Da wir hier im allgemeinen nicht blind sind, braucht man uns die "wichtigen Infos" nicht so wie Du es getan hast, in´s Gesicht zu brüllen.
Ob die Auxilliartruppen nun Rohr genommen haben in Germanien um die Zeitenwende??? In den Spitzen des Harzhorns,200 Jahre später steckte wohl Hartholz, die Spitzen waren auch schwerer als 50-70 gr, also ~4g. Die als Hobbyschmied selber dengeln, vergiß es. Hast Du denn augusteiische Spitzenfunde als Vorlage? Aus den Tüllen ergibt sich ja der Schaftdurchmesser.
Wie kommst Du zu der Vermutung, es wären Rohrkolbenstängel als Schäfte genutzt worden???? Weil das irgendein schlauer Mann mal behauptet hat oder weil es Berichte aus der Zeit gibt, die dies eineindeutig belegen?
Nach meiner bescheidenen Erfahrung sind diese Stängel von heimischen Rohrkolben gerade mal für Kinderbögen geeignet, und auch da flogen mir die Pfeile öfter um die Ohren.
Mit handbreit lang meine ich, so lang wie Deine Faust breit ist. Feder hinlegen, Hand drauf und was links und rechts rausguckt, abschneiden.
Birkenpech ist ein "Federklebstoff" seit der Steinzeit, nur eben nicht überall und jederzeit verfügbar. Das gleiche gilt für Huhn und Gans. In Gallien dürfte die Verfügbarkeit von Hühnerfedern größer als von Gänsefedern gewesen sein. Und Trier gehörte nun mal zu Gallien.
Wenn Du den Auftrag hast, authentische Pfeile herzustellen und Du erfüllst den Auftrag, dann fliegen die auch, fliegen die nicht, sind sie nicht authentisch. Und ob die Auxilliiartruppen sich überhaupt die Mühe gemacht haben, die Federn mit "Klebstoff" zu sichern?? Für den einmaligen Gebrauch reicht einfach gewickelt auch.
Um Hühnerfedern zu wickeln, braucht man einen sehr dünnen Faden, sonst gibts FluFlu´s, also entweder ein Pferdehaar, sehr spröde zu wickeln oder eben die Faser einer Brennnessel, oder n Seidenfaden.
Wie sieht ein Pfeil ohne Federn aus? Na, ganz einfach, Spitze Schaft und gut. Kann man sogar Spatzen mit treffen. Schilfhalm, Holunderzweigstück und Kinderbogen~ 20#. ~150m weitester Schuß. Taumelt hinten ein wenig, aber die Spitze fliegt gerade aus. Aber Liguster oder andere Schößlinge , ist besser. Brauchen dann aber Federn, sonst dreht sich der Pfeil.
Re: Vom Schößling zum Pfeil
Vorab nochmals Danke für die vielen genauen Infos.
Ich werde das mit den Gewichtsangaben an den Schmied weitergeben, den haben wir nämlich da. Und ein "Hobbyschmied" ist das nicht. Dieser Schmied, schmiedet seit gut 20 Jahren auf authentischen Veranstltungen oder Märkten exakte Nachbildungen von Fibeln, Pfeilspitzen, Messern, usw. originalgetreu nach. Und die Qualität seiner wie unserer Arbeit spricht bereits vorhandene Bände. Ich wage mich nicht ans Schmieden, ich bleibe bei meinen Leisten.
"nu sei mal nicht gleich angepisst ..."
Das von Dir jetz zu hören verwirrt mich jetz, ich hoffe es geht ohne solche Auswürfe weiter. Weiter zum Sachlichen:
Was im Harzhorn gesteckt hat 200 Jahre später ist zwar sehr informativ, aber hier beißt sich wieder der Hund selber in den Schwanz. Warum habe ich das so groß geschrieben? ... 9 v.Chr. - 35 n.Chr... nicht später. Macht nichts
Die Spitzenfunde aus der Umgebung habe ich vorliegen. Zwischen Wertach und Lech ist ein Römerkastell gewwesen und selbst heute werden noch Fibeln, Pfeilspitzen etc. gefunden. Die Spitzen die speziell unser Trupp hat sind zwar nach hermeneutischem Verfahren erwiesene Brandpfeilspitzen, obwohl ich heute noch der Überzeugung bin, dass es eher eine Pfeilspitze ist, mit der man sowohl Brand- als "Otto-Normal"-Pfeile verschießen konnte.
(Die Fotos von unseren Ausgaben werde ich später hier hineinposten/-verlinken)
"Wie kommst Du zu der Vermutung, es wären Rohrkolbenstängel als Schäfte genutzt worden???? Weil das irgendein schlauer Mann mal behauptet hat oder weil es Berichte aus der Zeit gibt, die dies eineindeutig belegen?"
Exakt: Der schlaue Mann James, S.T., Excavations at Dura-Europos, Final Report Volume VII, The Arms and Armour, and Other Military Equipment, London 2004.
Das mit den heimischen Rohrkolben war ja mein Problem Wilfried, sonst hätte ich das nicht gefragt, welche Rohrarten dafür am besten geeignet seien. Mein Dozent hat mir heute einen Link geschickt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Rohrkolben
Da musste ich dann erstmal breit grinsen, weil das für mich so ungenau ist... naja.
"Birkenpech ist ein "Federklebstoff" seit der Steinzeit" Wie du schon sagst, liegen Vermutungen nahe, aber was wir nicht wissen oder was nicht belegt ist, sollen wir nicht darstellen. Die Veranstalter sind da sehr genau.
Und wenn wir z.B. Sätze beginnen mit "Wir glauben..." oder noch schlimmer "Ich meine das..." kommt da nicht gut.
"Und Trier gehörte nun mal zu Gallien." - Nein, es lag vll. in "Gallien" aber es war von Anfang an eine römische Stadt, zumindest den Zeitbereich der Geschichte, der hierfür relevant sein könnte.
"Und ob die Auxilliiartruppen sich überhaupt die Mühe gemacht haben, die Federn mit "Klebstoff" zu sichern?? Für den einmaligen Gebrauch reicht einfach gewickelt auch." - Wie gesagt, schießen werden wir leider nicht damit
Und ja, geklebt wurden sie, ist auch belegt.
Das mit dem Pferdehaar und der Brennnesselfaser finde ich sehr interessant, müsste ich mal nachfragen. Ich erinnere mich nur vage, was zum Binden benutzt wurde. Ich frage da nochmal nach.
"Wie sieht ein Pfeil ohne Federn aus?" Das war eher ironisch/metaphorisch gemeint. Natürlich sollte er schön aussehen, darauf wolte ich hinaus.
"[...]Aber Liguster oder andere Schößlinge , ist besser." Rohrpflanzen, ich soll Rohrpflanzen benutzen.
Neuzeitlichere oder neuzeitlich praktischere Aspekte soll ich lassen. Siehe oben. Puh. Na das kann ja was werden, offiziell habe ich bis Ende des Monats Zeit.
Die Frage der Feder erkläre ich hiermit für beantwortet.
Das mit dem Rohr bleibt mir noch nicht ganz erschlossen.
An dieser Stelle würde ich mich gerne vergewissern: Ich habe mal vom Prinzip des Trockenbegradigens gehört. Funktioniert das so prakmatisch, wie ich mir das vorstelle? Gerade aufhängen und trocknen lassen?
Ich werde das mit den Gewichtsangaben an den Schmied weitergeben, den haben wir nämlich da. Und ein "Hobbyschmied" ist das nicht. Dieser Schmied, schmiedet seit gut 20 Jahren auf authentischen Veranstltungen oder Märkten exakte Nachbildungen von Fibeln, Pfeilspitzen, Messern, usw. originalgetreu nach. Und die Qualität seiner wie unserer Arbeit spricht bereits vorhandene Bände. Ich wage mich nicht ans Schmieden, ich bleibe bei meinen Leisten.
"nu sei mal nicht gleich angepisst ..."
Was im Harzhorn gesteckt hat 200 Jahre später ist zwar sehr informativ, aber hier beißt sich wieder der Hund selber in den Schwanz. Warum habe ich das so groß geschrieben? ... 9 v.Chr. - 35 n.Chr... nicht später. Macht nichts
Die Spitzenfunde aus der Umgebung habe ich vorliegen. Zwischen Wertach und Lech ist ein Römerkastell gewwesen und selbst heute werden noch Fibeln, Pfeilspitzen etc. gefunden. Die Spitzen die speziell unser Trupp hat sind zwar nach hermeneutischem Verfahren erwiesene Brandpfeilspitzen, obwohl ich heute noch der Überzeugung bin, dass es eher eine Pfeilspitze ist, mit der man sowohl Brand- als "Otto-Normal"-Pfeile verschießen konnte.
(Die Fotos von unseren Ausgaben werde ich später hier hineinposten/-verlinken)
"Wie kommst Du zu der Vermutung, es wären Rohrkolbenstängel als Schäfte genutzt worden???? Weil das irgendein schlauer Mann mal behauptet hat oder weil es Berichte aus der Zeit gibt, die dies eineindeutig belegen?"
Exakt: Der schlaue Mann James, S.T., Excavations at Dura-Europos, Final Report Volume VII, The Arms and Armour, and Other Military Equipment, London 2004.
Das mit den heimischen Rohrkolben war ja mein Problem Wilfried, sonst hätte ich das nicht gefragt, welche Rohrarten dafür am besten geeignet seien. Mein Dozent hat mir heute einen Link geschickt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Rohrkolben
"Birkenpech ist ein "Federklebstoff" seit der Steinzeit" Wie du schon sagst, liegen Vermutungen nahe, aber was wir nicht wissen oder was nicht belegt ist, sollen wir nicht darstellen. Die Veranstalter sind da sehr genau.
Und wenn wir z.B. Sätze beginnen mit "Wir glauben..." oder noch schlimmer "Ich meine das..." kommt da nicht gut.
"Und Trier gehörte nun mal zu Gallien." - Nein, es lag vll. in "Gallien" aber es war von Anfang an eine römische Stadt, zumindest den Zeitbereich der Geschichte, der hierfür relevant sein könnte.
"Und ob die Auxilliiartruppen sich überhaupt die Mühe gemacht haben, die Federn mit "Klebstoff" zu sichern?? Für den einmaligen Gebrauch reicht einfach gewickelt auch." - Wie gesagt, schießen werden wir leider nicht damit
Das mit dem Pferdehaar und der Brennnesselfaser finde ich sehr interessant, müsste ich mal nachfragen. Ich erinnere mich nur vage, was zum Binden benutzt wurde. Ich frage da nochmal nach.
"Wie sieht ein Pfeil ohne Federn aus?" Das war eher ironisch/metaphorisch gemeint. Natürlich sollte er schön aussehen, darauf wolte ich hinaus.
"[...]Aber Liguster oder andere Schößlinge , ist besser." Rohrpflanzen, ich soll Rohrpflanzen benutzen.
Neuzeitlichere oder neuzeitlich praktischere Aspekte soll ich lassen. Siehe oben. Puh. Na das kann ja was werden, offiziell habe ich bis Ende des Monats Zeit.
Die Frage der Feder erkläre ich hiermit für beantwortet.
Das mit dem Rohr bleibt mir noch nicht ganz erschlossen.
An dieser Stelle würde ich mich gerne vergewissern: Ich habe mal vom Prinzip des Trockenbegradigens gehört. Funktioniert das so prakmatisch, wie ich mir das vorstelle? Gerade aufhängen und trocknen lassen?
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Re: Vom Schößling zum Pfeil
Nun , wenn es denn unbedingt eine Rohrpflanze sein soll, dann besorge Dir eine Sorte die für den Pfeilbau tauglich ist, was hier bei uns wächst, Reet, ist da wenig bis überhauptnicht zu geeignet.
Welche Sorte dafür geeignet ist bzw welche dafür damals benutzt wurde kann ich leider nicht sagen.
Sie hätten ihr Pfeile importieren müssen, das kann ich mir aber nur zum Teil vorstellen da sie sicher bei Bedarf aus dem heimischen Gehölz Pfeilschäfte gewonnen haben.
Welche Sorte dafür geeignet ist bzw welche dafür damals benutzt wurde kann ich leider nicht sagen.
Sie hätten ihr Pfeile importieren müssen, das kann ich mir aber nur zum Teil vorstellen da sie sicher bei Bedarf aus dem heimischen Gehölz Pfeilschäfte gewonnen haben.
Der junge Mensch lernt, was die Erwachsenen wissen und verlernt was er als Kind gewusst hat.
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Re: Vom Schößling zum Pfeil
Also, bei dem vielen Blödsinn, der über Pfeil und Bogen geschrieben wird und wurde, hilft nur Belege selber sichten und dann nachbauen.
Aber wenn der Veranstalter meint, dieses Pfeilmaterial wäre richtig, dann nimm´s. Das da einer im Buch was geschrieben hat, ist ja schön, aber ein gefundener Pfeil mit .... beweist noch lange nicht, das die Pfeile damals so waren. Nur das der Pfeil so war.
Solange Du nicht behauptest, dies sei der Pfeil der Auxiliartruppen, ist alles in Ordnung.
Da wird aus einem Kinderpfeil schnell ein Kriegspfeil. Aus einem normalen Langbogen (Oberflacht) ein Bogen mit sehr kurzem Auszug, aus 1000gr Pfeilen ein 1000g Pfeil etc.
Wenn es denn Rohrkolben sein soll, der wächst auch in Gärten und Gärtnereien. Einfach die Halme der Samenstände nehmen, entblättern und gut. Richten geht nicht, aber die sind meist gerade.
Für nächstes Jahr jetzt nach dem Reifen des Samens schneiden oder die vorjährigen Halme nehmen und hoffen, das sie halten.
In Südfrankreich wächst eine Schilfart, die für Schäfte geeignet sein könnte, der übersetzte Name ist "Hundezahn" "Hundezähne", wird geschätzt über 3m.
Auch in Ungarn gibts ein ähnliches Zeug, das wohl für Schäfte für Bögen mit höherem Zuggewicht geeignet ist.
Aber Du sollst ja Rohrkolben nehmen.Denn es steht so in der Literatur ....
Und was gedruckt ist , ist wahr. Wußte schon Kishon in seiner Satire über das abgebrannte Gewerkschaftshaus
Aber bitte nicht verkaufen oder ohne Sicherheitsvorkehrung mit 40#+ verschießen.
Aber wenn der Veranstalter meint, dieses Pfeilmaterial wäre richtig, dann nimm´s. Das da einer im Buch was geschrieben hat, ist ja schön, aber ein gefundener Pfeil mit .... beweist noch lange nicht, das die Pfeile damals so waren. Nur das der Pfeil so war.
Solange Du nicht behauptest, dies sei der Pfeil der Auxiliartruppen, ist alles in Ordnung.
Da wird aus einem Kinderpfeil schnell ein Kriegspfeil. Aus einem normalen Langbogen (Oberflacht) ein Bogen mit sehr kurzem Auszug, aus 1000gr Pfeilen ein 1000g Pfeil etc.
Wenn es denn Rohrkolben sein soll, der wächst auch in Gärten und Gärtnereien. Einfach die Halme der Samenstände nehmen, entblättern und gut. Richten geht nicht, aber die sind meist gerade.
Für nächstes Jahr jetzt nach dem Reifen des Samens schneiden oder die vorjährigen Halme nehmen und hoffen, das sie halten.
In Südfrankreich wächst eine Schilfart, die für Schäfte geeignet sein könnte, der übersetzte Name ist "Hundezahn" "Hundezähne", wird geschätzt über 3m.
Auch in Ungarn gibts ein ähnliches Zeug, das wohl für Schäfte für Bögen mit höherem Zuggewicht geeignet ist.
Aber Du sollst ja Rohrkolben nehmen.Denn es steht so in der Literatur ....
Und was gedruckt ist , ist wahr. Wußte schon Kishon in seiner Satire über das abgebrannte Gewerkschaftshaus
Aber bitte nicht verkaufen oder ohne Sicherheitsvorkehrung mit 40#+ verschießen.
Zuletzt geändert von Wilfrid (✝) am 11.08.2012, 12:56, insgesamt 1-mal geändert.
- Galighenna
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Re: Vom Schößling zum Pfeil
Ich hab da mal eine Frage:
Was ich jetzt nicht verstehe ist: Wie willst du die Federn dann kleben, wenn ihr nur benutzen dürft was belegt ist, aber gerade die Klebung nunmal nicht belegt ist?
Dein Auftrag ist klar und logischerweise willst du dich an diesen Auftrag halten. Es kann aber sein das an dieser Stelle ein Kompromiss und ein Zurückgreifen auf durch gute Argumente und durch historische Zusammenhänge sinnvoll erscheinende Vermutungen unausweichlich ist. So bekommt man am Ende zumindest eines Ausrüstung die so Authentisch ist, wie eben irgendwie nur möglich.
Ich denke du verstehst was ich sagen will
Zum Trockenbegradigen:
Ich habe selbst schon Pfeilschäfte aus Schösslingen hergestellt. Wenn die Schäfte noch feucht sind, kann man sie durch Biegen schonmal grob vor richten. Anschließend ist es sinnvoll wenn man ein Bündel solcher Schäfte zum trocknen sehr stramm zusammen bindet. Auf die Art geben sich die Schäfte alle gegenseitig halt und werden halbwegs gerade. Sie sind danach aber noch nicht so gerade das sie Schussfähig sind. Krumme Stellen müssen noch über einer Spiritusflamme erwärmt und dann von Hand gerade gebogen werden.
Spiritus ist sicherlich nicht A, aber damit funktioniert es am besten und dauerhaftesten. Die Spiritusflamme erzeugt ein wenig Feuchtigkeit. Bei der Verbrennung von Ethanol entsteht nämlich Wasser. Das Wasser kondensiert dann am zunächst noch kalten Schaft. Dadurch nimmt er etwas Feuchtigkeit auf und die Korrektur geht leichter und bleibt stabiler/länger erhalten.
und"Birkenpech ist ein "Federklebstoff" seit der Steinzeit" Wie du schon sagst, liegen Vermutungen nahe, aber was wir nicht wissen oder was nicht belegt ist, sollen wir nicht darstellen. Die Veranstalter sind da sehr genau.
Du hast an dieser Stelle vermutlich das Problem, das zwar belegbar ist das die Federn geklebt wurden, aber nicht mit welchem Kleber, richtig?"Und ob die Auxilliiartruppen sich überhaupt die Mühe gemacht haben, die Federn mit "Klebstoff" zu sichern?? Für den einmaligen Gebrauch reicht einfach gewickelt auch." - Wie gesagt, schießen werden wir leider nicht damitUnd ja, geklebt wurden sie, ist auch belegt
Was ich jetzt nicht verstehe ist: Wie willst du die Federn dann kleben, wenn ihr nur benutzen dürft was belegt ist, aber gerade die Klebung nunmal nicht belegt ist?
Dein Auftrag ist klar und logischerweise willst du dich an diesen Auftrag halten. Es kann aber sein das an dieser Stelle ein Kompromiss und ein Zurückgreifen auf durch gute Argumente und durch historische Zusammenhänge sinnvoll erscheinende Vermutungen unausweichlich ist. So bekommt man am Ende zumindest eines Ausrüstung die so Authentisch ist, wie eben irgendwie nur möglich.
Ich denke du verstehst was ich sagen will
Zum Trockenbegradigen:
Ich habe selbst schon Pfeilschäfte aus Schösslingen hergestellt. Wenn die Schäfte noch feucht sind, kann man sie durch Biegen schonmal grob vor richten. Anschließend ist es sinnvoll wenn man ein Bündel solcher Schäfte zum trocknen sehr stramm zusammen bindet. Auf die Art geben sich die Schäfte alle gegenseitig halt und werden halbwegs gerade. Sie sind danach aber noch nicht so gerade das sie Schussfähig sind. Krumme Stellen müssen noch über einer Spiritusflamme erwärmt und dann von Hand gerade gebogen werden.
Spiritus ist sicherlich nicht A, aber damit funktioniert es am besten und dauerhaftesten. Die Spiritusflamme erzeugt ein wenig Feuchtigkeit. Bei der Verbrennung von Ethanol entsteht nämlich Wasser. Das Wasser kondensiert dann am zunächst noch kalten Schaft. Dadurch nimmt er etwas Feuchtigkeit auf und die Korrektur geht leichter und bleibt stabiler/länger erhalten.
Übel übel sprach der Dübel,
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in der harten Wand verschwand
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Re: Vom Schößling zum Pfeil
Bilder von den Spitzen habe ich, aber ich habe sie noch nicht so repräsentabel aufbereitet wie ich das gerne möchte. Es ist zur Zeit noch mehr eine Zigarrenkisten Sammlung.
Es sind in der Masse auch Bronzespitzen, sie haben die Zeiten einfach besser überstanden wie Eisenspitzen. Für den engen Zeitraum den Du da vorgibst habe ich nur 3 oder vier Spitzen. Nein ich habe nicht vor die Spitzen irgendwie an Pfeilen zu verwenden, es sind alles Orginale! Was ich beabsichtige ist, die "gefälligen" Spitzen zu kopieren, ich bin gerade an Versuchen wie ich am einfachsten Gussformen für Bronze herstellen kann, das ist bei Tüllenspitzen gar nicht so einfach. Von den "Reitervölkern" ist es bekannt das sie Gussformen aus Speckstein hatten, aber aus was haben die Römer ihre Formen gebaut? Das gießen in verlorene Form ist für solche Massenartikel wie Pfeilspitzen ja sehr unökonomisch, da muß es praktischere Möglichkeiten gegeben haben.
Was das Tappern angeht, es ist nun mal so das Pfeile mit einen FOC um 10% am besten fliegen. Ich muß den Schwerpunkt der Pfeile also so hinbekommen das er 7cm bis 8cm vor der Pfeilmitte liegt. Dies erreicht man aber mit den mir vorliegenden Spitzen nicht mit paralellen Pfeilschäften. Sie müssen also zum Pfeilende hin leichter werden, also Tappern, zum Ende hin dünner schleifen oder hobeln oder aber Schößlinge verwenden die eben oben dünner sind, also einen Naturtapper haben.
Stellt man Pfeilschäfte aus Spaltlingen her, also aus Rohlingen die von massiven Holz abgespalten wurden, macht es keinen Unterschied von der Arbeit, ob es paralelle Schäfte werden oder gleich getapperte Schäfte. Nur beim Verwenden von (elektrischen) Maschinen ist das Herstellen von Paralellen Schäften leichter.
Was unser heimisches Reed angeht, bin ich der Meinung vom acker, die Stängel taugen nur bedingt zu Pfeilschäften, für ernsthafte Pfeile (Kampf-oder Kriegstaugliche) eher nicht. Da müssen robustere Stengel her, Schäfte vom Schneeball etwa oder vom Hartriegel. Die haben auch einen Markkanal den man für Schaftdornspitzen benötigt.
Das Prinzip des Trockenbegradigens kenne ich vom Begriff her nicht, ist damit das Begradigen wären des Trocknens gemeint oder aber das trockene Begradigen?
Gehen tut beides, nur mit zum trocknen aufhängen, da wird nichts gerade! Zum trocknen müssen die grünen Stengel zu Bündeln von 3 bis 8 Schäften zusammen gebunden werden, dabei müssen die Schäfte gegen ihre "Wuchsbiegung" fixiert werden. Sind sie dann getrocknet, muß man sie jedoch noch "Feinrichten" geht über eine kleine Flamme oder ein wenig glühender Holzkohle am besten.
Als Kleber für die Federn kommt noch Hautleim und Kaseinleim in Frage, die müssen die Römer sicher gekannt haben. Nur der Nachweis eines Gelantine Klebers oder eines Kasein Klebers über die Zeit dürfte sehr schwer werden.
Gruß Dirk
Es sind in der Masse auch Bronzespitzen, sie haben die Zeiten einfach besser überstanden wie Eisenspitzen. Für den engen Zeitraum den Du da vorgibst habe ich nur 3 oder vier Spitzen. Nein ich habe nicht vor die Spitzen irgendwie an Pfeilen zu verwenden, es sind alles Orginale! Was ich beabsichtige ist, die "gefälligen" Spitzen zu kopieren, ich bin gerade an Versuchen wie ich am einfachsten Gussformen für Bronze herstellen kann, das ist bei Tüllenspitzen gar nicht so einfach. Von den "Reitervölkern" ist es bekannt das sie Gussformen aus Speckstein hatten, aber aus was haben die Römer ihre Formen gebaut? Das gießen in verlorene Form ist für solche Massenartikel wie Pfeilspitzen ja sehr unökonomisch, da muß es praktischere Möglichkeiten gegeben haben.
Was das Tappern angeht, es ist nun mal so das Pfeile mit einen FOC um 10% am besten fliegen. Ich muß den Schwerpunkt der Pfeile also so hinbekommen das er 7cm bis 8cm vor der Pfeilmitte liegt. Dies erreicht man aber mit den mir vorliegenden Spitzen nicht mit paralellen Pfeilschäften. Sie müssen also zum Pfeilende hin leichter werden, also Tappern, zum Ende hin dünner schleifen oder hobeln oder aber Schößlinge verwenden die eben oben dünner sind, also einen Naturtapper haben.
Stellt man Pfeilschäfte aus Spaltlingen her, also aus Rohlingen die von massiven Holz abgespalten wurden, macht es keinen Unterschied von der Arbeit, ob es paralelle Schäfte werden oder gleich getapperte Schäfte. Nur beim Verwenden von (elektrischen) Maschinen ist das Herstellen von Paralellen Schäften leichter.
Was unser heimisches Reed angeht, bin ich der Meinung vom acker, die Stängel taugen nur bedingt zu Pfeilschäften, für ernsthafte Pfeile (Kampf-oder Kriegstaugliche) eher nicht. Da müssen robustere Stengel her, Schäfte vom Schneeball etwa oder vom Hartriegel. Die haben auch einen Markkanal den man für Schaftdornspitzen benötigt.
Das Prinzip des Trockenbegradigens kenne ich vom Begriff her nicht, ist damit das Begradigen wären des Trocknens gemeint oder aber das trockene Begradigen?
Gehen tut beides, nur mit zum trocknen aufhängen, da wird nichts gerade! Zum trocknen müssen die grünen Stengel zu Bündeln von 3 bis 8 Schäften zusammen gebunden werden, dabei müssen die Schäfte gegen ihre "Wuchsbiegung" fixiert werden. Sind sie dann getrocknet, muß man sie jedoch noch "Feinrichten" geht über eine kleine Flamme oder ein wenig glühender Holzkohle am besten.
Als Kleber für die Federn kommt noch Hautleim und Kaseinleim in Frage, die müssen die Römer sicher gekannt haben. Nur der Nachweis eines Gelantine Klebers oder eines Kasein Klebers über die Zeit dürfte sehr schwer werden.
Gruß Dirk
Ein Pfeil, den Schaft gemacht aus der Pflanzen hölzern Teil, versehen mit eines Vogels Federn und einer Spitze, aus der Erde Mineral, wird von der Natur gern zurückgenommen.
- Wilfrid (✝)
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Re: Vom Schößling zum Pfeil
Wenn belegt, das geklebt wurde, muß auch der Kleber genannt sein.
Ansonsten hat da wieder einmal einer eine Vermutung geäußert. Und wenn die Federart nicht genannt wurde, dann ist selbst die Verwendung von Federn zweifelhaft. Denn wenn Federn gefunden wurden, kann man sie auch bestimmen.
Der Rest ist Kaffeesatzleserei. So, es müssen Federn dran gewesen sein.
Ansonsten hat da wieder einmal einer eine Vermutung geäußert. Und wenn die Federart nicht genannt wurde, dann ist selbst die Verwendung von Federn zweifelhaft. Denn wenn Federn gefunden wurden, kann man sie auch bestimmen.
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Re: Vom Schößling zum Pfeil
Was mich interessieren würde, welche Funde möchte denn der Veranstalter an den Pfeilen dran haben? Ein fach mal nen I-net Link, damit man das besser beurteilen kann. Du schriebst was von Tüllen ...
Der Innendurchmesser der Tüllen verrät nämlich sehr viel, genau wie ein Dorndurchmesser.
Der Innendurchmesser der Tüllen verrät nämlich sehr viel, genau wie ein Dorndurchmesser.
- Wilfrid (✝)
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Re: Vom Schößling zum Pfeil
aber selbst das können nur Vermutungen sein
Wir können Dir nicht sagen, was für Schäfte die römischen Auxiliartruppen genommen haben, nur, ob die Spitzen zu den vermuteten Schäften nicht passen. Und Tüllenspitzen auf Rohr wäre z.B. ungewöhnlich. Auch ein 2-3mm Dorn wäre daneben.
Und das Spitzengewicht ist eben auch interessant, kann man dadurch über den FOC auf das Pfeilgewicht und über die mindestens 7grpp auf das Zuggewicht der Bögen schließen, bzw bestimmte Zuggewichte ausschließen
Ja und das in Mitteleuropa eben als Schößlingspfeil Schneeball, Hundsrose und anderen gerade Schößlinge verwendet wurden.
Und zwar von der Steinzeit bis heute, also wahrscheinlich auch im genannten Zeitraum. Als Kleber immer wieder Birkenpech, je nach vorkommen der Birke, Baumharz, je nach vorkommen der Kiefer/Fichte und zu allen zeiten Hautleim. Als Bogenholz je nach Vorkommen eben Eibe,Ahorn, Esche, Goldregen, Hollunder, Hasel.
Wir können Dir nicht sagen, was für Schäfte die römischen Auxiliartruppen genommen haben, nur, ob die Spitzen zu den vermuteten Schäften nicht passen. Und Tüllenspitzen auf Rohr wäre z.B. ungewöhnlich. Auch ein 2-3mm Dorn wäre daneben.
Und das Spitzengewicht ist eben auch interessant, kann man dadurch über den FOC auf das Pfeilgewicht und über die mindestens 7grpp auf das Zuggewicht der Bögen schließen, bzw bestimmte Zuggewichte ausschließen
Ja und das in Mitteleuropa eben als Schößlingspfeil Schneeball, Hundsrose und anderen gerade Schößlinge verwendet wurden.
Und zwar von der Steinzeit bis heute, also wahrscheinlich auch im genannten Zeitraum. Als Kleber immer wieder Birkenpech, je nach vorkommen der Birke, Baumharz, je nach vorkommen der Kiefer/Fichte und zu allen zeiten Hautleim. Als Bogenholz je nach Vorkommen eben Eibe,Ahorn, Esche, Goldregen, Hollunder, Hasel.