Meine erste... Armbrust!

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Phönix
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Re: Meine erste... Armbrust!

Beitrag von Phönix »

Ich hab eine Blattfeder von einem Suzuki-Geländewagen verwendet. Das Teil hat mich 70 € gekostet und ich hab immer noch Federstahl für 2 weitere Armbruste und ein Messer oder so was. Bekommen hab ich die unter WWW. Blattfedern. de. Der Laden heißt Theo´s Landy Station und der Gute, mit dem ich Telefonierte hat wohl auch ne Armbrust.
Bei Interesse einfach mal da Anrufen. 02364-8700.

Bestimmt gibt es da auch noch stärkere Federn, die war halt echt günstig.
Wulfilas
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Re: Meine erste... Armbrust!

Beitrag von Wulfilas »

Ok, aber was machst du mit dem Rest des Suzuki-Geländewagens für 70 €? ;D
Bogenede

Re: Meine erste... Armbrust!

Beitrag von Bogenede »

Er lässt sich eine Blattfeder für ne Armbrust schmieden und baut die ein ;D

Duck und weg

Bogenede
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Rizzar
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Re: Meine erste... Armbrust!

Beitrag von Rizzar »

Danke, aber naja, du hast mich da wohl missverstanden.

Mir ist durchaus bewusst, dass man im Kfz-Zubehör Blattfedern bekommen kann, zusätzlich nach Werknummer im Stahlhandel geeigneten Federstahl.

Nach ganz viel Gelese was die daraus resultierenden Risiken angeht halte ich diese Variante jedoch für den schnellen, einfachen Weg (zur dunklen Seite der Macht...).

Gerade hinsichtlich der Belastungen und Bruchgefahren bei falscher thermischer Behandlung (allein beim Schleifen/Flexen geschweige denn Schmieden) bekomme ich arge Kopfschmerzen.

Ich denke ich werde den Weg zur eigenen selbstgebauten Armbrust mit sehr langsamen, vorsichtigen Schritten angehen.

Würdest du denn nochmal eine Aufnahme der planparallelen Ansicht auf den gespannten Armbrustbogen einstellen???

Sag mal, wie stark ist denn deine Sehne (hinsichtlich der ungenau definierten Stärke des Bogens) und ganz besonders die Stärke der Sehnen"öhrchen" die so wie es aussieht nicht unterfüttert/gedoppelt sind???

Das Schussvideo wäre m.E. nach sinnvoller wenn man die Schussabgabe verfolgen kann, und nicht das Ziel.

Gruß Rizzar
Bogenede

Re: Meine erste... Armbrust!

Beitrag von Bogenede »

Um nicht schon wieder in eine endlose Disskussion über Bruch, Nichtbruch, Splitterbruch usw. zu fallen, die wir hier schon OFT hatten !!!
Mal an alle, die keine Handwerksausbildung in Richtung Metall haben:
Hört auf mit : "Ich habe mal gehört dass..." und "wie oft sind schon ...." , "auch schwerste Verletzungen ...."

Lasst einfach die Finger von der eigenen Herstellung von Metallbögen oder geht in einen kompetenten Betrieb, welcher mit modernsten Mittel Blattfedern herstellt und gut ist.

Und komme jetzt BITTE wieder keiner und sagt: " Die alten Schmiede hatten ...." . Auch das sind Ammenmärchen.

Bogenede
Phönix
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Re: Meine erste... Armbrust!

Beitrag von Phönix »

Moin Ihr Lieben.
@Wulfilas. Ich baue aus den ganzen nutzlosen Geländewagen ne art Burg in der ich mich verkriechen kann.
@Rizzar Richtig, Federstahl ist nicht ohne. Richtig die thermische Behandlung ist nicht einfach. Aaaaber solange man den Stahl nicht abschreckt, sondern gemächlich auskühlen läßt, erhöht man nicht die Bruchgefahr, sondern mindert elastizität hin zum Zähen und nimmt ihm die Härte. Ein ungewolltes Anlassen. Logisch, daß man erwärmungen vermeiden soll/muss, denn man verliert die gewünschten zäh-elastischen Eigenschaften der Feder. Ich muss zugeben, daß ich diesen Bogen durch das Trennschleifen auf ca 80 Grad erwärmte. Den nächsten werde ich mit nem Hartmetallfräser unter Kühlmittel fräsen. Ich denke der Bogen hat dadurch an Tempo verloren, aber wie gesagt ich hab ihn ja schon bis in den plastischen Bereich überspannt und nix ist passiert (zum Glück). Aber ich hab bei der Schleiferei auch nicht abgeschreckt, denn dann wird es hart und spröde -.-
Und ja wenn ich gescheite Bolzen habe kommt noch ein Filmchen, ja auch mit Abschuss. Und wegen der Bogenrundung mach ich auch noch mal ein Pic.
@ Bogenede Grüß dich. Tja wie ich schon iwo mal geschrieben habe wandere ich bei meinem Schaffen so durch die Jahrhunderte und war ne Zeit lang auch bei dem unumgänglichen Thema Damaststahl, dem ja wundersame Dinge nachgesagt werden (nein ein Katana ist kein! Damaststahl) und dessen Herstellung. Ich hab das bis zum Torsionsdamast in einfacher Ausführung betrieben und kann nur sagen, daß ich mir im Leben keinen Bogen schmieden werde. Bei Originalen findet man schon Fehler vom Feuerschweißen und das waren echte Schmiede, die sich tagtäglich damit auseinandersetzten. Allein das Härten, Anlassen und Vergüten ist mal ne Wissenschaft für sich (von wegen der Temperaturen und Wärmezeiten etc).
Ich kann ich deiner Meinung nur anschließen und das in die Hände von Fachleuten zu legen. Ne Auto- oder LKW Blattfeder wurde tausendemale hergestellt und wieder und wieder getestet und auf Qualität geprüft, mit Mitteln und Vorrichtungen, die wohl kein Schmied, und habe er auch noch so viel Wissen von Armbrustbögen zur verfügung hat. Für meine irgendwann mal folgende schwerere Waffe besorge ich mir ne LKW Blattfeder und werde die wie schon gesagt unter "Bohrmilch" fräsen, da wird mal nix warm und mir verbrennen auch keine Legierungsbestandteile.

Phönix
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Re: Meine erste... Armbrust!

Beitrag von Phönix »

Ach ja noch mal @ Rizzar. Die Däumchen, denen ich auch nicht wirklich traue (aber sie tuns) sind einfach nur am Schleifbock ausgeschliffen und dann mit Schleifleinen schön gerundet und poliert. Alles schön "weich", rund und "zart". Die Stummel sind 20x20x6mm.
Die Sehne ist alles in allem ca. 10 mm dick und besteht aus Vollpolydingsbumsbaumarktschnurdünnseil. War glaub ich mal Wäscheleine, so ein 3mm dickes, weißes Kunststoffseil, daß ich tüchtig mit Paketschnur umwickelte. Hält sich prima und dehnt sich auch nicht großartig. Später wende ich mich dann an richtiges Sehnenmaterial, dieses Zeugs, aus dem eben Bogensehnen sind Dacron oder wie das heißt, komm grad nicht drauf.
Klingt fahrlässig, aber ich hab diese Sehnenform auf unserer Zerreißmaschine getestet (Werkstoffkundelabor) und kam auf 360 kg Zugkraft. Für meine Armbrust, bei geschätzten max 150kg ausreichend.
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Heidjer
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Re: Meine erste... Armbrust!

Beitrag von Heidjer »

Phönix hat geschrieben:...aber ich hab diese Sehnenform auf unserer Zerreißmaschine getestet (Werkstoffkundelabor) und kam auf 360 kg Zugkraft. Für meine Armbrust, bei geschätzten max 150kg ausreichend.
Vorsicht!
Bei einer Bogensehne immer das Vierfache Zuggewicht als absolutes Minimum nehmen!!!!
Die Zugkraft die auf die Sehne wirkt, wirkt nur direkt in der Sehne und ist bedeutend höher als die Kraft, die zum Auslenken (ziehen) der Sehne benötigt wird!!!
Interessanterweise ist die Zugbelastung der Sehne auf Standhöhe immer höher als beim Auszug. Bei einen guten Langbogen erreicht die Zugkraft in der Sehne nach dem Lösen des Schusses beim wiedererreichen der Standhöhe den 2,9 fachen Wert der Auszugskraft. Das liegt an dem "Ruckartigen" abbremsen der Wurfarme zum Ende des Schusses!!! ;)

Mit Deiner Sehne die "nur" eine "geschätzte" Sicherheit von 2,2 hat, ist sie sehr gefährdet!


Gruß Dirk
Ein Pfeil, den Schaft gemacht aus der Pflanzen hölzern Teil, versehen mit eines Vogels Federn und einer Spitze, aus der Erde Mineral, wird von der Natur gern zurückgenommen.
baschdler
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Re: Meine erste... Armbrust!

Beitrag von baschdler »

Der Auszug scheint mir verhältnissmässig lang, sodas der Bogen doch recht stark belastet scheint, und die Standhöhe scheint verhältnissmässig klein (hohe Belastung für die Sehne). Desweiteren sieht die Biegung noch recht Parrabel-förmig aus. Die KFZ Blattfedern haben meisst ja auch noch ein Loch in der Mitte, welches den am stärksten belasteten Bereich zusätzlich schwächt. Die Wurfarme dürften sich also noch etwas stärker verjüngen.

Gruß Martin

EDIT:
Ich seh gerade, daß der Bogen 2 Löcher an den Enden hat, da würde es, mit der weiteren Verjüngung in der Höhe, natürlich auch knapp.
Phönix
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Re: Meine erste... Armbrust!

Beitrag von Phönix »

Erst mal Danke schön an alle Interessierten und für alle Hinweise. Sicher ist das was ich da zusammengebaut habe nicht richtig gut und zu Verbessern gibt es Vieles. Die ist ein Prototyp. Ein Versuch, den ich mit wenig bis kein Wissen gebaut habe. Aus dem hohlen Bauch heraus. Keine Ahnung von all den zu beachtenden Dingen, aus Spaß an der Freud und es gibt sicher vieles was ich bei der Nächsten besser machen werde. Aber sie schießt und das mal gar nicht schlecht. Auf 40m fliegen die Bolzen nach nem Bodenabpraller (ist ja alles schön hart gefrohren grad) ins Unfindbare weiter! Ich hatte sie heute mal wieder auseinander, weil ich ein wenig am Bogen herumgeschliffen hab (Kosmetik) und mit Ultraschall hab ich keine Risse im Bogen gefunden. Hält sich gut und ich bin recht zufrieden. Nur noch ein paar vernünftige Bolzen und ich kann mich dem Nächsten Werk zuwenden. Die hier hat ihren Zweck erfüllt.
Also nochmal Danke an alle. Offensichtlich bin ich durch Glück und oder "Instinkt" auf der sicheren Seite geblieben.
@Baschdler. Ja das verjünge ich nix mehr. Das Stück, daß ich da verwendet habe war die am wenigsten geeignete von den drei Federn aus dem Paket. Die Anderen sind länger und werden dann auch gefräst und nicht mit der Trennscheibe vermurkst. Es sollte halt fix gehen.
@ Dirk. Du hast natürlich recht, daß ich die anzunehmende Sicherheit nicht nach rein axialer Zugbelastung betrachten darf. Aber wie es scheint ists ausreichend. Sicher werde ich bei den Folgenden sorgfälltiger sein und wie schon erwähnt auch vernünftiges Material verwenden.
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