Escheselfbow mit Rohhautbacking
• Länge NTN 181cm / 711/4''.
• Wurfarmbreite ab Ende Fade Out für ca. 30cm 45mm, verjüngt sich auf 11mm an den Sehnenkerben
• Zuggewicht moderate 37lb / 28''
Die Besonderheit dieses Eschestücks waren, bzw. sind ein leichter Setback im Griffbereich und die sehr dünnen Jahrringe. An den Tipps kann man 10 Jahrringe auf 8mm erkennen - als Rabe diese Esche das erste Mal sah, meinte er, ich solle alle 30cm Entlastungsschnitte quer zur Faser machen …

Aufgrund dieser dünnen Jahrringe waren einige Dinge von vorn herein klar: Eher lang, eher breit, mit einem zusätzlichen Bruchschutz versehen und kein Zuggewichtsmonster.
Bearbeitung ganz klassisch: Grobe Form mit der Axt herausgearbeitet, Jahrring mit Ziehmesser und Ziehklinge freigelegt, Endform mit Hufraspel, Tillern mit Raspel 4/6er Hieb und Hobelklinge (statt Ziehklinge).
Im Laufe der Bearbeitung bekam ich dann Lust diesen Bogen "steinzeittauglich" zu machen, also dieses Mal kein Textilbacking, sondern Rohhaut. Shake-Jo überließ mir dankenswerterweise zwei Stücke selbst gemachter, sehr rustikal aussehender Rohhaut und zeigte mir dann auch gleich, wie ich diese mit Hautleim auf den Bogen aufbringen konnte - an dieser Stelle vielen Dank Jo!
Um den Steinzeitgedanken aufrecht zu erhalten sind die Wicklungen und die Sehne aus gewachsten Leinengarn, die Sehne hat keine Öhrchen sondern ist geknotet (1x Bogenbauerknoten-Variante, 1x Palstek) und auf ein Griffleder habe ich verzichtet. Die Overlays sind aus hellem Horn (ok, nicht ganz authentisch - ein Zugeständnis an mein ästhetisches Empfinden). Die Wicklungen wurden mit Weißleim fixiert.
Endbearbeitung mit Schleifpapier und Schleifpads (bis 3200er) dann ein Finish mit 4x Schelllack und 4x Tungöl.
Hier die Bilder: Ein echtes Auszugsbild kommt dann noch, wenn ich jemanden gefunden habe, der mich fotografiert …
