Neee, ernsthaft: Mandos, der Vergleich ist so nicht ganz richtig, denn du Vergleichst die Toten von drei exemplarischen Kriegen mit den Toten die durch eine spezielle Waffe verursacht wurden.
Addiert man die Kriegstoten des letzten Jahrhunderts (1. WK (9,5 Mio), 2. WK 25 Mio), Korea (1 Mio), Vietnam (2 Mio)) und den 30jährigen Krieg (3 - 4 Mio), kommt man auf 38 - 45 Mio Individuen.
Nicht eingerechnet sind die die verstorbenen Zivilisten. Will man die mit einrechnen, kann man die Zahl grob verdoppeln.
Diese ganzen Leute sind auf manigfaltigem Wege umgekommen. Verhungern, Krankheiten, Massenvernichtung, Gas, Feuer, Gewehrkugeln, Fliegerbomben, Artilleriegranaten, Bajonette, Pistolen, Druckwellen, Machinenpistolen, Schwerter, Keulen, Helebarden, Bambusstäbe, Vergiftungen und was einem noch so einfällt.
Dabei gibt es offensichtlich für jeden Krieg den großen "Gleichmacher": Während das im 30jährigen Krieg weiterhin die "gute alte Handarbeit" war, bestimmte im 1. WK das Maschinengewehr das Gefechtsfeld, an Platz 2 - hinsichtlich der Toten - stand die Artillerie. Im 2 WK stand die individuelle Feuerwaffe - Gewehr, MP, MG - an erster Stelle, ebenfalls durch die Ari unterstützt. Wobei ich auch schon gelesen habe, dass die meisten Verletzungen auf Artilleriegranaten zurückgingen.
Es kommt also auf die Quelle an.
Aaaber: Hier geht es ja um eine bestimmte Waffenart - den Bogen. Und der war die einzige verfügbare Fernwaffe (lassen wir die Schleuder mal aussen vor) über einen Zeitraum von bis zu 12.000 Jahren. Da ist die Annahme, dass der Bogen die "Massenvernichtungswaffe" der Jahrtausende ist, nicht von der Hand zu weisen. Denn das Ding wurde von enorm vielen (Hoch-)Kulturen weltweit eingesetzt:
- Jungsteinzeitmenschen
- Indianer
- Assyrer, Babylonier, Hethiter, Ägypter und die ganzen anderen Haufen, der sich im Zweistromland und Umgebung von -4000 bis 00 so 'rumgetrieben haben
- Griechen, Römer
- "Barbaren", also Goten, Hunnen, Langobarden, Wandalen und alle anderen, die bei der Völkerwanderung mitgemischt haben,
- Sachsen, Jüten, Dänen, Angeln und alle, die Norddeutschland und Skandinavien belustigt haben
- Chinesen und Koraner (allein die Konsolidierung des Reichens "China" als fester Nationalbegriff vor grob 3500 - 4000 Jahren hat je nach Quelle mehrere Mio Tote gekostet, Hauptwaffen waren Bogen und Schwert)
- und natürlich die Europäer in der Zeit von der Völkerwanderung bis 1500
Die Todesquote durch den Bogen dürfte also ganz enorm sein.
Allerdings: So ein Vergleich und so eine Darstellung ist in keiner Form sinnvoll. Zum einen ist es relativ sinnfrei, auf ein einzelnes Waffensystem abzustellen, wenn man über Jahrhunderte hinweg Kriegsgeschichte betrachtet. Da gibt es deutlich qualifiziertere Ansätze.
Zum anderen ist es aus heutiger Sicht auch nicht wirklich produktiv, unser Sportgerät unnötig in die Richtung einer Massenvernichtungswaffe zu rücken.
Und letzlich ist es totaler Schwachsinn, diesen Thread zum Thema Bogenbruch seit 2 Tagen mit historischem Krams vollzustopfen...

