Vom Schößling zum Pfeil

Alles zum Thema Pfeilbau.
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Galighenna
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Re: Vom Schößling zum Pfeil

Beitrag von Galighenna »

Wenn jeder von den 8 Ackers sich nen Schaft nimmt, ist son Satz ja schnell gebaut :-P
Aber ich glaub acker mags auf die harte Tour hihi
Übel übel sprach der Dübel,
als er elegant und entspannt
in der harten Wand verschwand

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acker
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Re: Vom Schößling zum Pfeil

Beitrag von acker »

@Squid / Galli : ;D Ja , hat meine herzallerliebste auch gesagt :D , nachdem ich dann gesagt habe was mich die gleiche Anzahl an Schäften kostet, hat sie gemeint ich soll mir noch ein paar schneiden gehen ::) ;D
Es gibt halt Dinge die ein Mann tun muß .

@Rabe : O0 Wer weiß was es verursacht hat , trotzdem das die Blätter sauer waren hast Du sie gekaut und anscheinend eine gute Erinnnerung daran ::) ;D

Ich finde, es gehört einfach mal dazu sich mit diese Thematik auseinander zu sezten , es einfach mal gemacht zu haben.
Hoffentlich werden die auch was.. ::)

Gruß acker
Der junge Mensch lernt, was die Erwachsenen wissen und verlernt was er als Kind gewusst hat.
ydalir
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Re: Vom Schößling zum Pfeil

Beitrag von ydalir »

Hi,
der vorher beschriebene Hartriegel mit den roten Stielen ist eigentlich der "weiße Hartriegel" (wg. weißer Blüte) Cornus alba mit seinen Gartenformen. Beim einheimischen roten Hartriegel Cornus sanguineum sind nur die neuen Spitzen rot, ansonsten ist die Rinde grau. Ebenfalls heimisch ist die als Kornellkirsche bezeichnete Cornus mas. Beide zeichnen sich durch sehr hartes, zähes Holz aus, daher der Name - wurde früher für Türriegel verwendet. Schösslinge vom roten Hartriegel lassen sich gut für Pfeile verarbeiten, sind jedoch sehr schwer. Geerntet stelle ich die Triebe mit Rinde für ein paar Stunden in Wasser, anschl. hänge ich die Dinger einzeln mit einem Stein beschwerd zum trocknen auf. Die Verarbeitung erfolgt dann nach ca. 3 Monaten.
Cornus-Pfeile sind super stabil, jedoch sehr schwer, meine Pfeile wiegen zw. 550 und 600 grain, für Jagdpfeile also sehr gut geeignet.

Bis denne, mit pfeilschnellem Gruß

ydalir
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captainplanet
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Re: Vom Schößling zum Pfeil

Beitrag von captainplanet »

ydalir hat geschrieben:Geerntet stelle ich die Triebe mit Rinde für ein paar Stunden in Wasser...
Zu welchem Zweck das?

Lg Georg
ydalir
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Re: Vom Schößling zum Pfeil

Beitrag von ydalir »

Hi,

ich habe festgestellt, dass sich die Schösslinge so behandelt recht gut selbst begradigen, eine thermische Behandlung ist dann meist nur noch einmal nötig.

m.p.s.G.

ydalir
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acker
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Re: Vom Schößling zum Pfeil

Beitrag von acker »

Hm, die Idee ist nicht von Übel ydalir ( warum son krummer Username ?? ) werd ich mal mit ein paar Schäften testen . :)

Mensch, bei uns kann man kein Uhu hart mehr kaufen >:( kein Geschäfft führt es mehr , mußte nun " Pattex Modellbau hart " nehmen , denke mal und hoffe das es ebenso gut ist.

Habe eben noch ca 20 stracke Triebe Felsenbirne ( vermutung !? ) geerntet bevor sie der Heckenscheere beim Stutzen zum Opfer fallen.

Gruß acker
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ydalir
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Re: Vom Schößling zum Pfeil

Beitrag von ydalir »

Hi Acker,
Felsenbirne ist je nach Sorte ein super Material, am besten ist die Amelanchier ovalis, macht schöne gerade Schösslinge, die gemeine (weshalb die gemein sein soll weiß ich nicht, die tut doch nix) Felsenbirne Amelanchier lamarckii tuts auch.
Übrigens "Ydalir" ist das Eibental die Heimstatt Ullr´s

m.p.s.G.

ydalir
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acker
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Re: Vom Schößling zum Pfeil

Beitrag von acker »

Die trocknen lustlos und faul in der Ecke vor sich hin, stehen da halt rum.
Die Beberitze ist als einzigste bis Dato aufgeplatzt wie eine Bratwurst in zu heißem Fett :P
Die Haselschäffte stehen schon seid ein paar Tagen im Haus und ein Kontingent an Hatriegel und Schneeball seid gestern.

Gruß acker
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Re: Vom Schößling zum Pfeil

Beitrag von Ravenheart »

Ich hab letztes WoE 2 gerade Schösslinge von meinem Osage geerntet....
Bin gespannt, wie DIE sich machen werden!

Tipp am Rande:
Für Schösslinge gilt m.E. das Selbe wie für Stammholz: Versiegeln der Schnittflächen ist "Pflicht"!

Rabe
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catweazel
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Re: Vom Schößling zum Pfeil

Beitrag von catweazel »

ravenheart hat geschrieben:Ich hab letztes WoE 2 gerade Schösslinge von meinem Osage geerntet....
Bin gespannt, wie DIE sich machen werden!

Tipp am Rande:
Für Schösslinge gilt m.E. das Selbe wie für Stammholz: Versiegeln der Schnittflächen ist "Pflicht"!

Rabe
Osage dürfte wohl etwas schwer werden.

Zum Tipp am Rande, wenn das Pflicht ist mach ich wohl seit Jahren und nicht nur ich, trotz guten Erfolges etwas falsch... :P
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Snake-Jo
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Re: Vom Schößling zum Pfeil

Beitrag von Snake-Jo »

@Acker: gutes Thema, vor allem, wenn soviele verschiedene Arten getestet werden.
Was mich noch interessieren würde: Welche Sorte Schößlinge zeigt das homogenste Biegeverhalten (Spine) nach Beendigung der ganzen Prozedur (gleicher Durchmesser vorausgesetzt) oder anders gefragt:
Wenn man 10 Schößlinge gleichen Durchmesser auf Spine testet, wie groß ist die Abweichung?
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catweazel
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Re: Vom Schößling zum Pfeil

Beitrag von catweazel »

@ Snake-Jo

Gutes Thema, Gute Frage, nach meinen Erfahrungen steht Wolliger Schneeball an erster Stelle gefolgt von Wildrose und Pfeifenstrauch, die beiden letzt genannten sind allerdings hier im prähistorischen Europa (Fundgut) nicht nach gewiesen.
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acker
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Re: Vom Schößling zum Pfeil

Beitrag von acker »

Snake-Jo hat geschrieben:@Acker: gutes Thema, vor allem, wenn soviele verschiedene Arten getestet werden.
Wenn man 10 Schößlinge gleichen Durchmesser auf Spine testet, wie groß ist die Abweichung?
Ja , genau das interessiert mich an der Sache um später "gezielter" schneiden zu können.
Ich hatte ja im saplingtunier schon einige Schäfte geerntet und später auch zum Pfeil gebaut, leider sind mir damals alle Schäfte durcheinander geraten so das eine zuordnung nun schon arg schwierig ist und teilweise eher ein raten -> ergo nutzlos wenn man mehr wissen möchte.

Gruß acker
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laurin
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Re: Vom Schößling zum Pfeil

Beitrag von laurin »

meines wissens liegt Hartriegel bei 9mm durchwegs beim spine um 55#.
ydalir
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Re: Vom Schößling zum Pfeil

Beitrag von ydalir »

Hi laurin,
das kannste so nicht sagen, es kommt immer darauf an wo die Pflanze steht, d.h. wie sie ernährt wird. An einem feuchten Standort im Tal kann ein Cornus die 9 mm evtl. schon im ersten Jahr bilden, am Hang stehend, womöglich auf steinigem Grund, braucht er dagegen 3 bis 4 Jahre für diesen Durchmesser. Vergleichen lassen sich solche Triebe selbstverständlich nicht.
Ein meiner Meinung sehr wichtiger Aspekt ist noch gar nicht beleuchtet worden, wie messe ich den Spine eines Schösslings?
Durch unterschiedliche Sonneneinstrahlung, durch unterschiedliche physikalische Einflüsse (Wind etc.) baut eine Pflanze auch unterschiedlich Material an, d.h. Holz wird nicht homogen rund um den Mittelstrahl eines Triebes angebaut. Die Pflanze ist immer bestrebt den Habitus optimal zu gestalten, Holz und Zellulose wird zum Stützen oder als "Zugsicherung" dort angelagert, wo es gebraucht wird, so können durchaus Elipsenförmige Querschnitte entstehen. Keine Angst, die Lösung naht!
Legt man die grob abgelängten Triebe einzeln in ein Wasserbecken, drehen sich die Triebe so, dass der schwerere Teil sich nach unten bewegt, logo, das meiste/stabilste Holz ist also unten. Oberseite markieren, aus dem Wasser nehmen und um 90 grad versetzt auf den Spine-Tester legen so misst man automatisch die Seite des Schaftes mit der höchsten Biegefestigkeit.

Bo eh, an was man alles denken muß....

ydalir
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