Rind-Hörner aufbereiten

Hölzer, Kleber, etc.
rabu
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RE:

Beitrag von rabu »

Original geschrieben von shewolf

... das Horn in den Gänsebräter, heiß Wasser rein & drauf, Geschirrspülmaschinentab in das Horn legen und köcheln lassen.

.... wobei Waschmittel nicht so fettlösend sind, aber auch mit Enzymen arbeiten.
klitzekleine Korrektur: Geschirrspültabs oder Pulver immer ins kalte Wasser geben und dann erhitzen. Ansonsten tötet man die Enzyme ab die einem bei der Reinigung helfen sollen.
(Darum wird die Spülmaschine immer an den Kaltwasserhahn angeschlossen, obwohl Warmwasser energietechnisch günstiger wäre)

Ralf
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shewolf
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Auch das noch...

Beitrag von shewolf »

... heute hat mir mein Metzger wieder eine Tüte mitgebracht. Ich mache sie auf, und was guckt mich an???

Waaah - ein Paar Riesen Rinderhörner :wundern :wundern :wundern

Und da hatte ich noch genüßlich gegrinst, als ich Rabes Kampf mit den Hörner nachverfolgt hatte... und nun darf ich selbst ran :) :)

Also dann mal ran, schließlich habe ich ja nun massig Tips mitgelesen :D
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nordbogen
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Beitrag von nordbogen »

Kopf hoch! Wird schon klappen. Du hast doch bestimmt schon ganz andere Sachen versaut! :-)
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shewolf
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Hammerhart!

Beitrag von shewolf »

Endlich ein Durchbruch beim Rinderhorn-entzapfen: 6 Hörner eine Stunde in Persil-Lauge geköchelt, dann die Dinger mit einem abgerundetem Hammer von allen Seiten und überall behämmert, und mit einem satten schlüüürps kam der Knochenzapfen wie von alleine raus :D Durch das Hämmern wird das weiche Horn von der inneren Gewebeschicht gelöst.

Tja, jetzt brauche ich nur noch den Riesentopf für die beiden 55 cm langen Monsterhörner, und dann kann ich weiter :ruhe :)
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Moritz
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Re: Rind-Hörner aufbereiten

Beitrag von Moritz »

hallo allerseits...

ich fang da mal neu frisch, weil der titel passt...

ich hab vom Gerber (bei dem ich Stammkunde bin) für 6€/stück ( ;D!!!) 3 wunderschöne schottische rindshörner bekommen (ca. 40cm lang)
der hat mir auch geraten, das zeuch auszukochen und so...

meine Hauptfrage betrifft aber nicht das Entfernen der Rückstände und des Knorpels sondern der inneren Hornschicht.

so ein Horn hat doch bis zu 1cm dicke Wände(hab ich nicht gemessen)! das ding würde doch locker auch mit der halben Dicke genug aushalten.
s.h. es hat dann grösseres Volumen. und die käuflichen Trinkörner haben doch auch maximal 5mm Rand, soweit ich beobachtet habe.

Und wenn man so ein Horn anschaut, sieht man die verschiedenen Schichten "wie Zwibelringe" aufgeschichtet. Gibt es irgendeine Möglichkeit, diese Schichten voneinander zu trennen? eigentlich meine ich, die innere schicht herausbrechen (aber wenn das innere ganz herauskommen würde, wärs natürlich doppelter Ertrag)

mir hat mal jemand gesagt, wenn man das kocht, kann man das Horn "auslöffeln" (hat damit wohl das Mark gemeint)

jemand anders hat mir mal von einer Methode berichtet, in der man das horn mit sprit füllt und anzündet, wenn da das nicht benötigte Material rausgebrannt is, wieder ausblasen.

Letztes Wochenende hab ich mal ein kleines Stück von nem Kuhhornrest in Lauge (Aschenwasser) eingeweicht, und werde nächstes Wochenende (halt eine Woche Später) mal nachschauen, wie sich das verhält... Wär das weitaus bequemste, da asche und nicht feuerfeste Gefässe im Überfluss vorhanden sind.

hat dazu jemand erfahrung, oder weitere Ideen, die es wert sind, versucht zu werden?

gruss
mo
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Esteban
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Re: Rind-Hörner aufbereiten

Beitrag von Esteban »

Moritz hat geschrieben: ...
mir hat mal jemand gesagt, wenn man das kocht, kann man das Horn "auslöffeln" (hat damit wohl das Mark gemeint)

...
Wenn du Horn kochst, wird es weich und die äusseren Schichten lösen sich.

Die kannst du dann mit dem Löffel abkratzen. Mark ist da nicht drin, nur ein poröser Knochen mit Gewebe drum. Das löst sich beim Kochen auf und im Idealfall ploppt der Knochen raus.

Wenn du einen Henkel dran machen willst, schenidest du oben einen Teil ab uns lässt einen Streifen senkrecht stehen. Dann kochen, St(r)eifen zum Henkel biegen, fixieren und Kalt/Trocken werden lassen.


Gruß

Esteban
Zuletzt geändert von Esteban am 22.01.2009, 10:16, insgesamt 1-mal geändert.
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Squid (✝)
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Re: Rind-Hörner aufbereiten

Beitrag von Squid (✝) »

"Steifen zum Henkel biegen..."
Hmmm...
Tut das nicht weh???

;D
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.
Esteban
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Re: Rind-Hörner aufbereiten

Beitrag von Esteban »

Mußt du das Horn fragen  ;D
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Moritz
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Re: Rind-Hörner aufbereiten

Beitrag von Moritz »

Esteban hat geschrieben: Mark ist da nicht drin, nur ein poröser Knochen mit Gewebe drum. Das löst sich beim Kochen auf und im Idealfall ploppt der Knochen raus.
ich hab den porösen Knochen wegen definitionsfaulheit kurzerhand Mark genannt...
Esteban hat geschrieben: Wenn du Horn kochst, wird es weich und die äusseren Schichten lösen sich.

Die kannst du dann mit dem Löffel abkratzen.
also kann ich dann echt das Horn dünner machen, nicht nur den "porösen Knochen" entfernen... friedlich...
Esteban hat geschrieben: Wenn du einen Henkel dran machen willst, schenidest du oben einen Teil ab uns lässt einen Streifen senkrecht stehen. Dann kochen, St(r)eifen zum Henkel biegen, fixieren und Kalt/Trocken werden lassen.
wiso sollte man an ein Horn nen Henkel machen wollen?
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Esteban
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Re: Rind-Hörner aufbereiten

Beitrag von Esteban »

Moritz hat geschrieben: ...wieso sollte man an ein Horn nen Henkel machen wollen?
zum halten ?  ;D

Spitze abschneiden. Holzscheibe als Boden rein, fertig ist der Bierkrug.
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Moritz
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Re: Rind-Hörner aufbereiten

Beitrag von Moritz »

Esteban hat geschrieben: Spitze abschneiden. Holzscheibe als Boden rein, fertig ist der Bierkrug.
ahaa... und ich frag mich schon: der will im ernst ein Methorn, das nichtmal gerade dastehen kann, mit nem Henkel versehen ???
aber ok, bei nem biergeniesser isses natürlich anders.
Moritz hat geschrieben: Letztes Wochenende hab ich mal ein kleines Stück von nem Kuhhornrest in Lauge (Aschenwasser) eingeweicht, und werde nächstes Wochenende (halt eine Woche Später) mal nachschauen, wie sich das verhält... Wär das weitaus bequemste, da asche und nicht feuerfeste Gefässe im Überfluss vorhanden sind.
also: ich hab gestern das teil angeschaut:
es is glatt doppelt so gross, wie es am anfang war. verdammt gummiartig, wobei die äusserste Schicht (in dem fall die *Elfenbeinfarbene", die weisse Schicht) am härtesten ist.
Die innere Hornschicht (was ich eigenlich für ganz normales horn gehalten hab) is nur noch pudding gewesen. das hab ich dann mit den fingern (nichtmal mit dem Löffel) so wegschaben können, dass am schluss nur noch die "gewünschte Dicke" übrig bleibt. (wenn das ding wieder abschwillt)

jetzt liegt es auf der Südseite auf dem Fenstersims und trocknet. ich hoffe zumindest, dass es wieder trocknet.
Das ganze Verfahren hab ich überhaupt ausprobiert, weil ich gerade vor zwei wochen ne Rohhaut mit Asche enthaart habe... und dabei nach ner halben stunde verdammt verschrumpelte Hände hatte...
die Hände sind dann aber innerhalb von ner halben Stunde wieder auf "Normaler" Form gewesen (wobei ich dann noch ne glatte woche ziemlich ausgetrocknete Hände hatte)...

Falls also das Horn wieder in Ursprungsverfassung zurückschrumpfen sollte, is das eine weitaus bequemere Variante der Hornbearbeitung... wie sich das mit dem Verformen verhält hab ich nicht wirklich ausprobiert... es is ziemlich elastisch, hab ich bemerkt...

gruss
mo
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Moritz
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Re: Rind-Hörner aufbereiten

Beitrag von Moritz »

Moritz hat geschrieben:Falls also das Horn wieder in Ursprungsverfassung zurückschrumpfen sollte, is das eine weitaus bequemere Variante der Hornbearbeitung... wie sich das mit dem Verformen verhält hab ich nicht wirklich ausprobiert... es is ziemlich elastisch, hab ich bemerkt...
also... das Hornstück is wieder in der Ausgangsgrösse. es hat zwar etwas gelitten (die innerste Schicht is ansatzweise abgeblättert), aber es hat auch vorher nicht neu ausgesehen...
Scheint mir nun nach der Bearbeitung nicht zu spröde oder so...
könnte meiner Meinung nach gut verwendet werden, um ein Horn auszuhöhlen, und werde das bei Zeiten mal versuchen.

edit: is doch nach ner weile etwas spröder geworden... das 2*4*0.5cm hornplättchen liess sich nach ner woche rumliegen mit den Händen zerbrechen. würde zwar wohl der Belastung einiger Gelage standhalten, doch is das wohl doch nicht die effektivste Variante.

ich werde aber wohl nicht der erste sein, der da drauf gekommen is, oder?

gruss
mo
Zuletzt geändert von Moritz am 09.02.2009, 07:10, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Rind-Hörner aufbereiten

Beitrag von Dachs »

Ich hab mir nicht zwar nicht die Mühe gemacht alle Beiträge zu lesen (Wiederholung) aber was die Maden angeht, so sind diese wenn du sie im Laden kaufst ungeeignet, da Maden nur verkauft werden dürfen, wenn sie nicht mehr fressen. Wenn du diesen Weg gehen möchtest, dann bist du auf Eigenproduktion angewiesen. Falls ich das vorhätte, dann würde ich die Hörner mit Fleisch füllen und ab April an einem warmen und schattigen Ort den Fliegen überlassen.
Alternativ würde ich das Horn kochen bis sich der Zapfen ziehen lässt und die verbleibende Schicht Fleisch mit einem Hochdruckreiniger entfernen. Aber Achtung - danach ist umziehen und ne Dusche fällig.
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Commerz
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Re: Rind-Hörner aufbereiten

Beitrag von Commerz »

Ich bin für die Waldpolizei. 8)
Diese kleinen nützlichen Viecher knabbern alles fleichige raus. Als Kind haben wir mal einen Chitinpanzer von einem Hummer in einen Ameisenhaufen gelegt und nach 5 Tagen waren alle Fleischreste die der Mensch übrig gelassen hatte weg. War echt super. Nur den Zigarrenstummel haben sie nicht gefressen  ;D konnten wir ja noch nicht wissen.
Krabbelige Grüße --Commerz
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Moritz
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Re: Rind-Hörner aufbereiten

Beitrag von Moritz »

Commerz hat geschrieben: Ich bin für die Waldpolizei. 8)
bei mir is ja das problem der Wandstärke (also durchgehend horn), die ich auf 1cm runterbringen will...
und die fressen mir die Ameisen nicht dünner. und so dick sieht ja furchtbar klobig aus.

gruss
moritz
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