Tip-Overlays / Update: Stärkeverlust

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Squid (✝)
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Tip-Overlays / Update: Stärkeverlust

Beitrag von Squid (✝) »

Wo ich nun schon wieder am nächtlichen Posten bin, statt zu schlafen: Habt ihr 'ne Meinung zu Folgendem: Ich bastel gerade an einem Bambus-Osage Bogen herum und denke darüber nach, die Tips bzw. Tipoverlays so zu überhöhen, so dass ich faktisch 2 cm Reflex hinzubekomme bzw. die Ausgangsposition der Tips entspannt weitere 2 cm vor der Griffebene liegen. Natürlich müssten die Tips gleichzeitig auf eine Breite von nur etwa 3-4 mm heruntergeschliffen werden um nicht zu schwer zu sein.
Ich hab zum Zwecke der Analyse mal n Pic gebaut:
Bild
Macht das Sinn?
Zuletzt geändert von Squid (✝) am 03.10.2008, 00:55, insgesamt 1-mal geändert.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.
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acker
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Re: Form der Tip-Overlays

Beitrag von acker »

Hm Squid du hast Ideen ??? ;)
Also ich finde die Idee an sich nit schlecht aber ich würde sie nit unbedingt an Osage testen...
Aus dem Bauch heraus weiss ich nicht,ob die Tips sich nicht abschälen könnten wenn sie aus Holz sind da die eingezeichnete Sehnenkerbe etwas Oberhalb des Wurfarmes liegt .
Die Kraftübertragung hängt dann allein an dem zipfel --da sollte dann aber im Vollauszug die Sache so aussehen, das die Kraftübertragung Sehne -Tip-W- arm in einer Linie verläuft(schrägen)
Also die Tips noch höher gerundet auslaufen lassen oder die Sehnenkerbe
ein wenig nach unten setzen...

Ist aber auch schon spät...und mein gehirn schon am schlafen ???
Gruß Marcus
Der junge Mensch lernt, was die Erwachsenen wissen und verlernt was er als Kind gewusst hat.
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Hunbow
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Re: Form der Tip-Overlays

Beitrag von Hunbow »

hast du schon daran gedacht die enden in die angestrebte form zu biegen? das sollte eigentlich gehen.
frag mal den karl-heinz der hat einen bambus- bambusbogen derartige enden verpasst.
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Gadeiros
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Re: Form der Tip-Overlays

Beitrag von Gadeiros »

Wenn der Bogen schon verklebt ist wird es wohl schwerr (Bambus kann/wird sich wieder lösen durch erhitzen) leichte Recurves zu biegen.

Squid hast du nicht Angst das durch "Hebelwirkung" die Tips weg fliegen/ abhebeln? Mir sieht das ganz schön Riskant aus .....

Gruß Jörg
MfG Gadi
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magenta
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Re: Form der Tip-Overlays

Beitrag von magenta »

So ähnliche Tips habe ich auf einem Kurzbogen - 144 cm, 57 lbs @ 25 ",
bisher hats gehalten (wird allerdings nicht oft geschossen, mein Auszug ist doch etwas länger ;D)

Klaus
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captainplanet
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Re: Form der Tip-Overlays

Beitrag von captainplanet »

So wie Magenta es gemacht hat kann es wohl gehen da unter der Sehnenkerbe noch genug Bauchlage vorganden ist. Wie Squid es eingezeichnet hat besteht der letzte Zentimeter des Wurfarmes fast nur aus dem Tipoverlay und die Jahresringe laufen im noch belasteten Bereich vom Rücken zum Bauch. Das muß ja fast schiefgehen!

Georg
Bester Rindengrapscher von FC!!!
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Re: Form der Tip-Overlays

Beitrag von Ravenheart »

...siehe auch TBB, ich meine, Nr. 2...

Ich stimme "captain p" voll zu, etwas mehr "Fleisch" unter dem Ansatzpunkt muss schon sein...

Rabe
Brucky
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Re: Form der Tip-Overlays

Beitrag von Brucky »

sowas kann funktionieren, eine ordentliche Klebung vorausgesetzt

eine Wicklung würde auch nicht schaden

ich habe bei ähnlichen verklebungen das Bambus etwas keilförmig angeschliffen, so das das Overlay direkt auf den "Kraftfasern" liegt im Übergangsbereich wo das Overlay in das Backing ausläuft dürfen die Fasern natürlich nicht meht verletzt sein
und wie gesagt wickeln

besser wäre es gewesen, wenn Du den Reflex beim verleimen des Backings bereits eingebaut hättest
aber ich weiß wie das ist, wenn man massig Ideen hat ;D
Das ganze ist mehr als die Summe seiner Einzelteile

Aristoteles


Keine Ahnung..... aber davon jede Menge
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Squid (✝)
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Re: Form der Tip-Overlays

Beitrag von Squid (✝) »

Danke für die Beiträge  :)

Wie sind die Meinungen zur (zumindest messbaren) Leitungssteigerung eines derartigen Designs?
2 cm Reflex gegen das zusätzliche Gewicht des Holzes der Overlays.

Dabei stelle ich mir zur Gewichtsoptimierung vor, die "Flossen" auf ca 2-3 mm Breite herunter zu schleifen und mit 1 mm starken "Furnieren" seitlich zu verstärken, so dass der Hauptteil der Tips nur 4-5 mm stark ist.

Ich hab leider keine Möglichkeit zur Geschwindigkeitsmessung - sonst würd ich erst 10 Pfeile mit den hohen Tips vermessen, dann selbige abschleifen und mit 'ner Wickelnocke o. ä. versehen noch mal 10 Pfeile durchs Messgerät geben.

@ Hunbow, Brucky:
Ich wollte erst mal austesten, wie dünn der Osagebelly bei diesem Bogendesign überhaupt wird. Perryreflex hat er, insoweit mache ich mir um die Schusskraft eigentlich keine Sorgen. 
Ich habe aber noch einmal fast die gleichen Ausgangsmaterialien hier 'rumstehn. Da kann ich hinsichtlich der Dicke deutlich grenzwertiger arbeiten und dem Bogen zu den Enden hin einen zunehmenden Reflex verpassen...  8)
Jetzt nachträglich ist es natürlich nicht mehr möglich, reflexe Enden zu biegen ohne die Verklebung zu zerstören.

Ach ja... und für die große Länge der Klötzchen gibts auch ne rklärung: Auf der einen Seite tarnen sie einen Riss im Bambus, auf der anderen einen rausgerissenen Span von knapp 8 cm Länge. Aber kürzer machen geht ja immer...
Zuletzt geändert von Squid (✝) am 17.05.2008, 16:57, insgesamt 1-mal geändert.
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Snake-Jo
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Re: Form der Tip-Overlays

Beitrag von Snake-Jo »

Squid hat geschrieben: Wie sind die Meinungen zur (zumindest messbaren) Leitungssteigerung eines derartigen Designs?
2 cm Reflex gegen das zusätzliche Gewicht des Holzes der Overlays.

Dabei stelle ich mir zur Gewichtsoptimierung vor, die "Flossen" auf ca 2-3 mm Breite herunter zu schleifen und mit 1 mm starken "Furnieren" seitlich zu verstärken, so dass der Hauptteil der Tips nur 4-5 mm stark ist.
Der Reflex dürfte unerheblich sein, z.B. in der Art wie ein Longbow mit 4 cm Stringfollow gegenüber einem mit nur 2 cm.
Grundsätzlich kann man das so machen, allerdings mit mehr "Fade-out", also länger (11 cm) überlappen lassen, ist ja ein überlappender Spleiß. Eventuell sichern mit einer kurzen (5 mm breiten) Wicklung aus reißfestem Garn am Fuß des Overlay oder, wie Du schon anführtest, mit seitlichen Zusatz-Furnieren.
Ich habe alle Varianthen schon gemacht, keine hat sich gelöst, wenn die Klebung i.O. war.
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Squid (✝)
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Re: Form der Tip-Overlays

Beitrag von Squid (✝) »

OK, Danke.

Dann wird der Spass erst mal flachgehobelt und in diskrete Overlays verwandelt.  :D

Zu leistungssteigernden "Hörnchen" kommen wir später mal  ;D
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Re: Form der Tip-Overlays

Beitrag von Felsenbirne »

@Squid
Angst Essen Seele auf, was? :D
Aber ich bastel auch gerade an einem neuen herum, und da ich sehr schlechte Erfahrungen mit allzu exotischen Tips habe, würde ich es auch erstmal lassen.
Wäre doch wirklich schade um den schönen Bogen (Stell den bloß hier rein wenn er fertig ist! sonst bringt mich meine Neugier um.)

Viel Glück
Gruss Matthias

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Antoine de Saint-Exupéry (1900-44), frz. Flieger u. Schriftsteller
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Re: Form der Tip-Overlays

Beitrag von kra »

Wie Jo schon schrieb, es wird eher wenig an leistung bringen, höchstens den Auszug am Ende etwas weicher werden lassen.

Funktionieren tuts, ich hab zu Anfang (allerdings aus Horn) auch solche Höcker gebaut, jetzt gehe ich eher wieder zu ganz dünnen Enden. Bringt imho im Ganzen mehr (und weniger Handschock)

Als Hilfe, zeichne dir doch mal auf, wie der Kräfteverlauf im aufgespannten und im Vollauszug ist, dann siehst du gleich, wo evtl. noch zur Sicherheit ne Wicklung nützlich wäre.
“Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.”
– George Bernard Shaw
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Squid (✝)
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Re: Form der Tip-Overlays

Beitrag von Squid (✝) »

@Kra: Ich bin da etwas unbedarft: Wie würde man denn den Kräfteverlauf denn zeichnerisch darstellen? Schematisch? Oder anhand einer Fotos?

EDIT: @ Mschwanner: Ich habe bisher noch nie einen Bogen in einem Atemzug als Arschloch, Scheissding, Mistkerl und blöde Gurke bezeichnet. Das ist hier anders. Perryreflex und aggressives Umschlagen beim Aufspannen sowie Renitenz hinsichtlich der Ausgewogenheit der Wurfarme beim Tillern sorgen für ein ganz eigenes Erlebnis bei der Fertigstellung. Das geht bei gequetschten Fingern los...
Da will ich nicht auch noch keulenartig verstärkte Wurfarmenden fabrizieren, die er mir süffisant um die Ohren kloppen kann 
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kra
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Re: Form der Tip-Overlays

Beitrag von kra »

Einfach aufzeichnen, wie die Sehne auf Standhöhe und im gespannten Zusatnd verlaufen würde, dann siehst du schnell, ob du wickeln solltest (wenn Zugkräfte auftreten können) oder eigentlich nur primär Druckkräfte (und etwas schwerkräfte) auftreten (dann ist Wickeln eine frage der optik)
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– George Bernard Shaw
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