.. um mich noch mal auf den von mir etwas ignorierten Beitrag von benz zu äußern:
In Erinnerung...
Original geschrieben von benz
Ich war noch auf keiner Veranstaltung wo der Gestank einer mittelalterlichen Stadt, mit Kot, Urin, Schlachtabfällen usw. nachgestellt wurde. Ich hab noch von keiner nachempfundenen Schlacht gehört, bei der Eingeweide oder Gehirnmassen auf dem Schlachtfeld verstreut wurden. Auch das Elend von Pocken oder Pest hab ich bisher nirgends gesehen, nicht wirklich realistisch. Wenn diese Seiten aber unter den Tisch fallen, dann ist das eine Verherrlichung der Zeit und des Krieges. Also entweder ich stelle dann alle Seiten einer Epoche nach oder ich lass es sein. Meine Meinung. Es gibt heute in anderen Teilen der Welt noch genauso Krieg, Unterdrückung und Elend wie im Europa des Mittelalters. Wie wollt ihr diesen Menschen erklären, daß ihr das zum Spaß nachstellt, wo es bei uns der Vergangenheit angehört.
Ich habe ein Weilchen darüber nachgedacht, da das ja wahrlich mehr als berechtigte und vernünftige Kritik ist, und ich das ja doch zu einer möglichst "a" Darstellung des Mittelalters (zumindest des Spätmittelalters, wegen der Städte) dazugehörte.
Zumindest im Frühmittelalter, als das Wohnen hauptsächlich noch in eher kleinen Siedlungen, Dörfern und Höfen stattfand, dürfte es mit den Verunreinigungen und Schlachtabfällen nicht ganz so krass ausgesehen haben. Klar, später auf jeden Fall, aber dazu müsstest du das Leben in einer Stadt darstellen, und kein Lager mit Zelten, wie das heutzutage auf Märkten üblich ist.
Ich hab noch von keiner nachempfundenen Schlacht gehört, bei der Eingeweide oder Gehirnmassen auf dem Schlachtfeld verstreut wurden.
Ich habe von Schlachten aus Enland gehört, wo vorher Tiergedärme auf dem Feld verteilt wurden, wo nacher gekämpft wurde. (Kann leider keine Quelle sagen, da nur gehört)
Andererseits würde das doch eine so krasse Darstellung darbieten, dass sich wahrscheinlich mehr Leute über diese öffentlich nachgestellte Darstellung von Krieg aufregten, als über unblutige, offensichtliche "Schaukampf"-Darstellungen.
Auch das Elend von Pocken oder Pest hab ich bisher nirgends gesehen, nicht wirklich realistisch.
Pocken und Pest gab es auch nicht überall und immer. Und es könnten sich weitere Leute gestört fühlen, da es ja heutzutage noch immer schlimme Epidemien gibt.
Wenn diese Seiten aber unter den Tisch fallen, dann ist das eine Verherrlichung der Zeit und des Krieges.
Ich würde es eher "Verharmlosung" nennen, aus unter anderem oben genannten Gründen.
Wie wollt ihr diesen Menschen erklären, daß ihr das zum Spaß nachstellt, wo es bei uns der Vergangenheit angehört.
Indem man eine Darstellung aus friedlicher Zeit bietet, mit Lagerleben bzw. Dorfleben, Markt und Handel. Soweit ich weiß, durfte, zumindest bei den Wikingern, jeder freie Mann Waffen tragen, was in friedlichen Zeiten eher nicht als Kriegsgerät, sondern als Statussymbol galt.
Ich verstehe mein Outfit als Zeichen der Solidarität mit einer Kultur, die keineswegs ausgestorben ist.
Inidanische Kulturen sind ja, wie du schriebst, noch zum Teil existent, anders als die der germanische, wikingische. (Verzeiht an dieser Stelle, dass ich nur vom FMA rede, da ich mich bisher kaum mit dem HMA befasst habe)
Sie "lebt" in diesem Sinne noch, was auch Veränderungen nicht unmöglich machen sollte.
Soviel dazu, Benz. Wenn du mehr Diskussion wünscht, sag Bescheid.
Original geschrieben von John Turtle
Aaaaber, wenn ich mir eine Zeit und eine Epoche auf eine Fahne schreibe, dann sollte das Argument, daß ich eine Zahnfüllung habe nicht als Entschuldigung gelten. Im Rahmen meiner Möglichkeiten versuche ich mich einem Ideal anzunähern.
Irgendwo bleibt das ganze ja auch "nur" ein Hobby.
Zu Schattenwolf und Mongol:
Wohl wahr, daran habe ich auch gedacht, es dann aber aus meinem Posting rausgelassen..
Sicherlich haben Speichermedien wie CD's eine begrenzte Haltbarkeit, aber das ist ja bei einer Festplatte, soweit ich weiß, nicht so. Außerdem gibt's ja noch die guten alten Bücher, die ja auch gut und gerne 500 Jahre überstehen (können). Wir leben schließlich im Informationszeitalter, wo so viel protokoliert und festgehalten wird (zum Beispiel Fotos), dass meiner Meinung nach, selbst durch eine Klimakatastrophe oder einen Atomkrieg, solange Menschen überleben können, auch viele solcher "informativen" potenziellen Funde überdauernd würden.
des weiteren müßte man zum lesen auch noch die entsprechene Technologie und Software haben.
Ich denke, dass der Fortschritt den Verstand eines Technikers/Wissenschaftlers nicht soweit auslöscht, dass es in 500 Jahren für die ein großes Problem seien sollte, ein Lesegerät für Speichermedien, wie sie heute verwendet werden, zu entwickeln.
@Caemelin (und natürlich alle anderen): Ich finde eine "A" Diskussion, so lange sie nicht aus der Bahn gerät, zumindest jetzt, da ich noch am Anfang stehe, sehr interessant und aufschlussreich. Es tut mir Leid, wenn es für manche ein durchgekautes Thema ist, aber mindestens einmal möchte ich meine Meinung zum Thema preisgeben.
Original geschrieben von Caemalin:
Ich will was zum Thema Pfeilbau, Bogenbau oder zum Bogensport allgemein lesen, und ich hoffe mal nicht nur ich!
Und irgendwann gab es auch mal einen Thread hier, in dem festgehalten wurde, dass manche Leute es interessant fünden, wenn auch über andere, nur randläufig mit dem Thema Bogensport zusammenhängende, Themen diskutiert würden...
@bogi: Schön auch mal etwas richtig nettes hier zu hören

Das hat mich ermutigt, hier doch noch einmal ein paar Zeilen von mir zu geben...
Aber ich muss dazu sagen, dass mich Optimismus noch nie weiter gebracht hat.

Irgendjemand hier im Board hat eine schöne Signatur, die besagt: "Erwarte nichts, und rechne mit allem."
In diesem Sinne und gute Nacht,
Jonas.