mittelaterliches Befiedern
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Nachdem ich den Thread nimmer finde wo es um die noch nicht gefundenen mittelalterlichen Befiederungsgeräte geht und unsere Threads eh immer zu lang werden, start ich kurzerhand einen neuen:
Im Primitive Archer 9 / 3 ist ein Artikel über mittelalterliche Befiederer von Chris Jury. Unter anderem, dass dies fast nur Frauen waren.
Im Primitive Archer 9 / 3 ist ein Artikel über mittelalterliche Befiederer von Chris Jury. Unter anderem, dass dies fast nur Frauen waren.
- locksley
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Du meinst die hatten gar keine Befiederungsgeräte, sondern liessen das einfach Ihre Frauen erledigen?
Lass das mal nicht die Alice Schwarzer hören.:-)
Lass das mal nicht die Alice Schwarzer hören.:-)
Ein grosser Mann wird weder vor dem Kaiser kriechen, noch einen Wurm zertreten (Benjamin Franklin)
Wenn das Atmen schwieriger waere, haetten wir weniger Zeit um Unsinn zu reden.
Wer die Wahrheit sagt, braucht ein verdammt schnelles Pferd (Sprichwort)
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Diese Frau Schwarzer ist mir ziemlich wurscht, auch wenn sie Geschichte fälschen will .-)
Aber so stehts eben in diesem Artikel (ich hab' den Artikel leider auch end, nur die Zusammenefassung). Der Autor schreibt eben, dass Frauen halt bei so kleinen Dingen geschickter sind.
Aber so stehts eben in diesem Artikel (ich hab' den Artikel leider auch end, nur die Zusammenefassung). Der Autor schreibt eben, dass Frauen halt bei so kleinen Dingen geschickter sind.
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Leider hab ich das primitive archer nicht, kann aber das nicht ganz glauben. Der Fletcher, derjenige, der die Pfeile herstellte und befiederte, war im mittelalterlichen England ein eigener Handwerkszweig. Der Name Fletcher ist als Familienname im angelsächsischen Bereich heute noch weit verbreitet. Und da die Namen auch damals schon in der männlichen Linie weitervererbt wurden, kommt mir die Aussage doch etwas suspekt vor
Verstehen kann man das Leben nur rueckw?aerts, aber leben muss man es vorwaerts....
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Ich hab' das Heft auch nicht, eben nur diese Inhaltsangabe.
Vieleicht übermannt es mich einmal und ich kauf mir alle fehlenden Hefte...
Vieleicht übermannt es mich einmal und ich kauf mir alle fehlenden Hefte...
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Was wäre daran so ungewöhnlich, dass ein Teil der Tätigkeit eines Handwerkers von dessen Familie erledigt wurde? Die Jungs konnten damals ja nicht in den Laden gehen oder bei Bodnik anrufen und einen Schwung Schäfte bestellen. Wäre doch eine sinnige Arbeitsteilung, wenn der Alte das Holz zerlegt und Schäfte schnitzt, während die holde Gattin die Federn draufnäht. Bleibt die Frage: Wer hat die Spitzen drangemacht?
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Ich bin jetzt einfach so frech und zitiere:
“As a modern day fletcher it is a constant source of wonder how my medieval counterparts manufactured the hundreds of thousands of arrows used during the Middle Ages. When wars raged throughout medieval Europe, enormous orders for arrows were placed with the fletchers of England. For example: In 1346 about 11,000 arrows from Taunton and Sherbourne were sent to Bristol and in 1359 more than 850,000 arrows were supplied to the Tower of London.
It is worth remembering that many fletchers from medieval times up to the present day were women. The slender hands of a woman are particularly suited to the work of shearing and binding the feathers.”………………..
“Now the shaft was ready for fletching, and as with timber, many types of feathers were used to fletch medieval arrows, including peacock, swan, and possibly heron or crane. It seems that all the feathers were taken from the primary wing feathers of the bird and that fletchers preferred those that had been dropped during molt rather than those plucked.” Chris Jury…Medieval Fletcher, Vol. 9, Issue 3.
Nachricht wurde von PeLu nachbearbeitet!
“As a modern day fletcher it is a constant source of wonder how my medieval counterparts manufactured the hundreds of thousands of arrows used during the Middle Ages. When wars raged throughout medieval Europe, enormous orders for arrows were placed with the fletchers of England. For example: In 1346 about 11,000 arrows from Taunton and Sherbourne were sent to Bristol and in 1359 more than 850,000 arrows were supplied to the Tower of London.
It is worth remembering that many fletchers from medieval times up to the present day were women. The slender hands of a woman are particularly suited to the work of shearing and binding the feathers.”………………..
“Now the shaft was ready for fletching, and as with timber, many types of feathers were used to fletch medieval arrows, including peacock, swan, and possibly heron or crane. It seems that all the feathers were taken from the primary wing feathers of the bird and that fletchers preferred those that had been dropped during molt rather than those plucked.” Chris Jury…Medieval Fletcher, Vol. 9, Issue 3.
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Diese Namen haben sich auch wirklich bis heute gehalten, ich kenn eine Famielie Bowyer aus london, und auch welche, die Fletchers heissen.
- locksley
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Die Erklärung mit den Familienbetrieben leuchtet ein bei den Stückzahlen.
Ein grosser Mann wird weder vor dem Kaiser kriechen, noch einen Wurm zertreten (Benjamin Franklin)
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Also Fletchers kenn ich keine, aber Fletcher gibt es ja mehr als genug (am bekanntesten der Fletcher Christian von der Bounty).
Während es bei uns ja keine Befiederer gibt (aber dafür jede Menge Bogner, wie schon geschrieben, meine Schwiegermutter hiess mit Mädchennamen Bogner).
Während es bei uns ja keine Befiederer gibt (aber dafür jede Menge Bogner, wie schon geschrieben, meine Schwiegermutter hiess mit Mädchennamen Bogner).
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Bei uns hiessen die jungens ja auch Pfeilschäfter...
also sollte Dir einmal der Nachname Schäfter begegner, weusst Du wo er herkommt :-)
also sollte Dir einmal der Nachname Schäfter begegner, weusst Du wo er herkommt :-)
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Also Schäfter find ich einen einzigen in Österreich und das ist ein zuagroaster Preiss', in London alleine gibt es hunderte Fletcher, wenn nicht sogar Dutzende.
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Also PeLu,
wenn du das korrekt übersetzt, heisst das, dass viele Fletcher Frauen waren, aber halt nicht "fast nur Frauen". Das "many" im Englischen kann von 10-50 % alles bedeuten. Wenn der Anteil über 50 % liegt, würde in der regel "most of" verwendet.
Es gab sicher viele Frauen, die Pfeile befiedert haben, aber es waren nicht überwiegend Frauen.
wenn du das korrekt übersetzt, heisst das, dass viele Fletcher Frauen waren, aber halt nicht "fast nur Frauen". Das "many" im Englischen kann von 10-50 % alles bedeuten. Wenn der Anteil über 50 % liegt, würde in der regel "most of" verwendet.
Es gab sicher viele Frauen, die Pfeile befiedert haben, aber es waren nicht überwiegend Frauen.
Verstehen kann man das Leben nur rueckw?aerts, aber leben muss man es vorwaerts....
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Ist richtig, waren hauptsächlich Frauen die das Befiedern übernahmen. Aus einem ganz simplen Grund: feinere Finger! Federn wurden freihand gewickelt. Befiederungsgeräte in der Art wie wir sie heute kennen gab es damals nicht.
Habe sogar ein engl. Video (brutal teuer) wo dies unter anderem vorgeführt wird.
Habe sogar ein engl. Video (brutal teuer) wo dies unter anderem vorgeführt wird.
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@gervase: Danke für den Nachilfeunterricht .-))
(ich hab's garnicht übersetzt)
@Umbra: Befiederungsgeräte sind offenbar auch ned nötig. Kleiner Exkurs: wenn sie genug Übung hat, kann frau auch mit Gefühl erstaunliche Genauigkeit zusammenbringen. Ich hab' einmal wo gelesen, dass eine 'Tabakabfüllering' immer mit einem Griff die richtige Menge Tabak genommen, ohne auch nur einmal nachfassen zu müssen. Ein Mensch hat ihr da eine Zeitlang zugeschaut.
Genauso wirds wohl auch beim Befiedern quesen sein. Bereits nach wenigen tausend Pfeilen geht das ganz ohne Ausschuss. Und ohne es zu wissen trau ich mir zu behaupten, dass es ohne Gerät noch einiges schneller geht. Selbst schneller als beim Henning.....
Es haben mir übrigens schon zwei Frauen angetragen, beim Befiedern zu helfen....
(ich hab's garnicht übersetzt)
@Umbra: Befiederungsgeräte sind offenbar auch ned nötig. Kleiner Exkurs: wenn sie genug Übung hat, kann frau auch mit Gefühl erstaunliche Genauigkeit zusammenbringen. Ich hab' einmal wo gelesen, dass eine 'Tabakabfüllering' immer mit einem Griff die richtige Menge Tabak genommen, ohne auch nur einmal nachfassen zu müssen. Ein Mensch hat ihr da eine Zeitlang zugeschaut.
Genauso wirds wohl auch beim Befiedern quesen sein. Bereits nach wenigen tausend Pfeilen geht das ganz ohne Ausschuss. Und ohne es zu wissen trau ich mir zu behaupten, dass es ohne Gerät noch einiges schneller geht. Selbst schneller als beim Henning.....
Es haben mir übrigens schon zwei Frauen angetragen, beim Befiedern zu helfen....
